Chapter 8

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Der restliche Flug verlief ruhig, meine Kopfschmerzen, die nach dem Joggen wieder stärker geworden waren, verklungen langsam. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten wurden wir direkt zum Tourbus gebracht. Der Anblick hatte etwas vertrautes. „Wer zuerst drin ist darf sich ein Bett aussuchen!" rief da auch schon Niall. Typisch, er stand ja auch am nächsten zum Bus. Trotzdem stürmten wir alle in den Bus, keiner wollte unten schlafen. „Meins!" rief ich und warf meine Tasche auf das Bett links hinten, selbstverständlich das obere. „Das daneben ist meins, welches auch immer das ist!" brüllte Harry der gerade erst einstieg. Nialls Blick muss ich wohl nicht weiter erläutern. Die anderen Betten waren auch schnell verteilt und kurz darauf stieß Paul, der uns fahren würde, zu uns. Üblicher Smalltalk, wir hatten uns ja auch schon länger nicht mehr gesehen. Recht spontan entschieden wir uns dazu, alle zusammen einkaufen zu gehen. Ich war bestimmt ein halbes Jahr nicht mehr einkaufen gewesen, da es einfach anstrengend war immer erkannt zu werden. Aber hier, bei der Grenze zu Georgia an einem Supermarkt auf dem Highway wurde an einem Sommerabend wohl kaum eine Mädchenschule einen Ausflug machen. Trotzdem setzten wir Sonnenbrillen auf und Paul begleitete uns.

„Diese Hitze, unerträglich." stöhnte Harry als wir aus dem klimatisierten Auto ausstiegen. Es war kaum auszuhalten. „Ich nehme den Wagen." Liam nahm immer den Einkaufswagen, sonst würden wir uns wohl oder übel von Chips ernähren. „Ich nehme auch einen!" Niall nahm immer auch einen Wagen, angeblich würden wir sonst alle verhungern, vor allem würde er aber nicht auf sein10.000 Kalorien Tages- Pensum kommen. Wie er es bei seinem Essverhalten schaffte nicht Unmengen an Gewicht zu zulegen war mir ein Rätsel. Zayn nahm auch einen und ich wollte auch einen nehmen, als ich sah, dass Harry schon einen in der Hand hatte und mir eine bessere Idee kam. Schnell lief ich zu Harry und sprang in den Wagen, der gefährlich wankte, aber nicht umfiel. Grinsend blickte ich zu Harry auf. „Sehe ich aus als würde ich dich Fettsack die ganze Zeit rumschieben?" – „Du hast mich nicht gerade ernsthaft Fettsack genannt?" Fragen beantwortete man immer am besten mit Gegenfragen. Lachend winkte Harry ab und fing an zum Eingang zu rennen. Von der anderen Seite lief Liam mit Zayn, der nun auch im Wagen saß auf die Türe zu. „Schneller Harry." feuerte ich ihn an, und obwohl ich tatsächlich nicht ganz leicht war, Muskeln wiegen nun mal viel, schaffte Harry es vor Liam die Türe zu erreichen, dieser hatte sogar noch einen guten Vorsprung gehabt. „Wir brauchen Pizza, Chips, Schokolade... noch was?" blickte ich zu Harry auf. „Wir können uns noch um Getränke kümmern." Schnell fuhren wir zur Tiefkühlabteilung, die vielen Pizzen waren schön kühl. Auch Pommes, Chicken Nuggets und jede menge Eis fanden ihren weg auf meinen Schoß. An der Süßigkeiten Abteilung ging Harry einfach vorbei. „Hey!" protestierte ich und versuchte aus dem Wagen zu klettern, doch auf mir lagen so viele Sachen, dass es schier ein Ding der Unmöglichkeit war mich zu befreien. Hoffentlich hatte Harry das nicht mitbekommen. „Willst du raus?" fragte er da auch schon. „Nein." Hätte ich jetzt meinen Wusch zu den Süßwaren Regalen zu laufen zugegeben, hätte Harry mich einfach stehen gelassen und wäre gegangen. „Also ja." Mein Gesicht sagte wohl alles. „Ich kann ja mal gucken was Niall so kauft, wenn er noch nichts Süßes hat du lieb frägst kann ich ja vielleicht mal hinschauen." Und weg war er. Ich wusste es. Schnell, bevor Harry wieder da war, ließ ich eine Pizzaschachtel nach der anderen neben mir auf den Boden fallen, als ich mich so weit wieder bewegen konnte sprang ich aus dem Wagen. Auf meinem weg zu dem Gang, in dem ich die Süßigkeiten vermutete, sah ich aus dem Augenwinkel Kleiderständer. Immer vergaß ich das man in den amerikanischen Supermärkten praktisch alles kaufen konnte. Dort würde ich sicherlich etwas Schönes für Harry finden. Rache ist süß. Oder eher gelb, denn das erste was mir ins Auge stach war eine Ablage mit unfassbar hässlichen, neonfarbenen Kinderbadehosen. Die Kinder mit den überbesorgten Müttern, welche statt Warnwesten diese Hosen tragen mussten, taten mir wirklich leid. Aber perfekt für Harry, wir wollten unseren Sprössling schließlich unter keinen Umständen am Strand verlieren. Würde ihm die größte Größe passen? Er war riesig geworden. Wenn sie etwas zu klein war würde es trotzdem gehen, eigentlich sogar noch besser...

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Kurzes Kapitel, indem nicht viel passiert, morgen kommt wieder ein längeres, das ich sehr gerne mag :)

tpwk K

Half a HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt