Kapitel 10 |Feelings|

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Nancy pov:

Vier Tage sind vergangen, seitdem wir erfahren haben, dass die Jungs One Direction sind. Vier volle Tage haben wir nichts voneinander gehört. Vier Tage lang geht es mir schlecht und ich versinke immer wieder in meine Gedanken.

Auf meiner Arbeit konnte ich mich nicht immer konzentrieren, wobei das bei solch einem Job ein Muss ist. Glücklicherweise hat eine andere Schwester ein paar Mal meine Patienten übernommen und ich konnte mich somit ein wenig ausruhen. Sie hat wohl mitbekommen, dass es mir nicht gut geht und ich nicht bei der Sache bin. Darüber bin ich ihr sehr dankbar. Ich kann von Glück reden, solche netten Arbeitskollegen zu haben. Ich will mir gar nicht vorstellen wie es wäre, wenn nicht.

Und schon wieder ist es passiert. Ich bin wieder in meine Gedanken gefallen. Wobei es dieses Mal andere sind als die, die mich seit Tagen verfolgen. Unbewusst gehe ich auf den letzten Tweet von Darcy. Sofort springen mir wieder die Kommentare ins Auge.

"Halt dich fern von unserm Niall!!!"

"Was fällt dir ein dich einfach in Niall's Leben ein zu mischen?! Keiner will dich sehen. Geh zurück in das Loch, wo du rausgekrochen bist!!

"Keiner mag dich! Du bist das letzte! Lass Niall und die anderen in Ruhe! Sie wollen dich nicht und wir noch weniger!!!"

Es schmerzt. Die Kommentare schmerzen! Jedes Mal, wenn ich die Kommentare lese, zieht sich mein Herz zusammen. Ich habe doch nichts getan und etwas falsch gemacht erst recht nicht. Wie kann man denn nur so gemein zu jemanden sein den man gar nicht kennt? Schließlich kennen sie nichts von mir! Nur dieses Foto und da sieht man mich auch noch gar nicht komplett. Sie sehen nur meinen Arm und mein Gesicht, welches aber hinter meinen Haaren versteckt ist. Wie ist es wohl, wenn sie mich auf der Straße mit allen fünf und Darcy sehen? Werden sie mich nur noch mehr hassen? Was frag ich denn da noch. Natürlich werden sie mich noch mehr hassen. Schließlich hassen sie mich jetzt schon und dass nur wegen einem einzigen Tweet!

Na toll. Jetzt bin ich wieder da gelandet, wo ich eigentlich nicht landen wollte. Warum bin ich denn auch so? Warum müssen sich meine Finger denn auch selbstständig machen und auf Twitter gehen? Überhaupt an mein Handy??

Ich merke, wie ich wieder in das gewaltige Loch der Traurigkeit und des Selbstzweifels falle. Heute Morgen habe ich mir noch geschworen nicht mehr daran zu denken und war sogar auf einem guten Weg dahin diese Tiefe zu verlassen. Aber ein einsamer Freitagabend in meinem Bett, führt wohl wieder dazu. Es fühlt sich wie Leere an. Komplette Leere. Eine Leere, die ein verschlingt und in ein dunkles Loch fallen lässt. Ein dunkles Loch, aus dem man raus möchte, es aber nicht schafft und jedes Mal ein Stück tiefer fällt, wenn man probiert aufzustehen. Jedoch gibt man nach einer Zeit auf und gewöhnt sich an diese Tiefe und sieht es als ein Vorteil. Denn durch dieses Loch ist man von der Außenwelt geschützt und wird nicht von seinen Problemen konfrontiert. Man ist unfähig etwas zu tun und lässt es über sich ergehen.

Ich seufze. Ich hätte nicht gedacht, dass mich hate Kommentare mal so runterziehen können. Wenn mal jemand doofe Sprüche mir gegenüber gedrückt oder mich kritisiert hat, habe ich es ignoriert und mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht. Aber dieses Mal ist es anders. Ich weiß nicht genau wie, aber es ist einfach anders als sonst. Vielleicht liegt es ja daran, dass mir die Freundschaft zu Niall wichtig ist. Generell zu den Jungs. Sie sind so sympathisch und immer gut gelaunt. Sie haben Spaß und machen das, wozu sie Lust haben. Sie sind die Freundesgruppe, die man sich wünscht. Und ein Haufen von voll deppen auch!

Leicht muss ich schmunzeln. Ich hätte nicht gedacht, dass ich deren Rumgealberte so vermisse. Louis's und Niall's benehmen wie Kleinkinder, Zayn's liebe zu Fifa, Harry's wunderbares Essen und selbst die Sorge in Liam's Augen als sich Niall die Hand verstaucht hat. Alle fünf ergänzen sich und sind somit die beste, chaotischste und liebste Jungs Gruppe, die ich je getroffen habe. Es ist schon verblüffend, dass sie mir in den letzten 8 Tagen so ans Herz gewachsen sind. Das wir uns in so kurzer Zeit so gut verstehen ist kaum zu glauben. Sowas passiert doch nur in Büchern oder Filmen aber doch nicht in der Realität. Heutzutage muss man immer vorsichtig sein, wen man vertraut und wen nicht. Doch bei diesen Jungs habe ich kein befürchten. Ich meine, was sollen sie Darcy und mir schon antuen? Sie sind ja kaum in Stande zu kochen. Naja, bis auf Harry. Aber er ist ein Engel auf Erde und wird uns schon nichts tun.

Schon wieder verbringe ich einen Abend nur damit, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und bekomme somit nichts vom Film mit. Schon wieder! Ich habe noch niemals eine Ahnung was da überhaupt läuft. Also schalte ich den Fernseher und das Licht aus. Ich kuschle mich in meine Decke und wälze mich im Bett herum, um eine bequeme Position zu finden. Jedoch scheitere ich daran und liege Kerzen gerade auf meinem Rücken und starre in die Dunkelheit. Mein Wunsch dieses Mal schneller einzuschlafen, wird wohl nicht wahr werden.

Vielleicht sollte ich mal etwas in die WhatsApp Gruppe schreiben, die wir mit den Jungs haben? Oder vielleicht doch nicht? Immerhin haben sie sich auch noch nicht gemeldet. Ich denke Darcy hat recht. Sie sollten sich bei uns melden und nicht umgekehrt. Denn hätten sie uns gesagt, dass sie berühmt sind, dann hätten wir das Problem mit Twitter nicht und deren ganzen Fandom würde mich nicht hassen. Oh Gott! Der ganze Fandom? Wie viele das wohl sind? Tausende von Menschen, die mich hassen und ich weiß nicht warum...

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Dieses Mal ein etwas anderes Kapitel. Ich hoffe es ist nicht all zu langweilig geworden, aber dafür weiß man jetzt was in Nancy's Kopf vorgeht. Die arme.

everything is different now //One Direction ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt