Als Hermine am nächsten Morgen ihre Augen öffnete, war es noch zu früh um frühstücken zu gehen. Doch an Schlaf war auch nicht mehr zu denken und so entschied sie sich, in die Bibliothek zu gehen um ihrer lieblings Beschäftigung nachzugehen, dem Lesen.
Hermine stand auf, wobei die Federn ihres Bettes quietschten und lief ins Badezimmer. Sie stieg unter die Dusche, drehte das Wasser auf und genoss die Ruhe und das Abprallen der Wassertropfen auf ihrem Körper.
Klitsch nass stieg sie aus der Dusche und kuschelte sich in ihr Badetuch. Einen Zauberstab-Schlenker später stand sie trocken und mit schönen, geschmeidigen und lockigen Haaren vor dem Spiegel. Sie versuchte die Tipps von Ginny beim Schminken umzusetzen und trug ein wenig Lidschatten und Mascara auf. »Nicht so gut wie bei Ginny, aber besser als sonst.« dachte sie zufrieden und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.
Hermine konnte so gut wie immer in die Bibliothek, denn auch Madam Pince war beinahe rund um die Uhr anwesend. »Ob sie überhaupt schläft?« fragte sich Hermine und trat ein. Sie lief in eine der hintersten Ecken wo sich ihr lieblings Platz befand. Da stand ein kleines Sofa für zwei Personen, ein kleines Tischchen und eine Kuscheldecke. Da nur wenige diesen Platz kennen, konnte Hermine das ganze Sofa für sich in Anspruch nehmen. Also suchte sie ein Buch aus den Regalen aus und machte es sich gemütlich. Da erst halb sieben war, hatte Hermine noch genug Zeit zu lesen und über vieles nachzudenken.
Doch die Zeit verging schnell und schon machte sie sich auf den Weg in die grosse Halle. Als sie gerade die Steintreppe herunterstieg, sah sie eine Schülergruppe versammelt in dessen Mitte sich zwei prügelten. Im selben Moment kamen Malfoy und Zabini von der anderen Seite angerannt und gingen dazwischen. Nach den Uniformen der beiden Schülern zu urteilen prügelten sich ein Slytherin und ein Gryffindor. »Das könnten auch Ron und Malfoy sein.« dachte Hermine und grinste. Schnell kam auch Professor Mcgonagall hergeeilt und zog die beiden Jungs in ihr Büro. Die kleine Masse an Schülern löste sich auf und alle begaben sich zum Frühstück in die grosse Halle. »Seit wann sind denn die beiden Slytherins Streitschlichter..?« schoss ihr durch den Kopf als sie hinter Malfoy und Zabini in die grosse Halle lief. Hermine betrachtete die beiden Jungs. Malfoy war sicher etwa einen Kopf grösser als sie und Zabini war nochmals grösser als Malfoy. Auch muskulös waren beide, was Hermine nie wirklich aufgefallen war, da sie ja immer damit beschäftigt waren, sich zu beleidigen.
Hermine war so in Gedanken vertieft, dass sie beinahe auf den Slytherin Tisch zu lief, doch sie konnte früh genug noch umkehren, ohne dass die beiden etwas bemerkten.
Der ganze Tag ging schnell vorüber und Hermine liess sich am Abend mit einem Seufzer aufs Bett fallen. Heute war ein mühsamer Tag. Hermine konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren, andauernd sah sie Bilder vom Krieg vor sich und hatte das Gefühl, dass ihre Narbe unglaublich brannte. Doch sobald Hermine sich wieder einfangen konnte, spürte sie nichts von ihrer Narbe. Am liebsten würde sie sich den Hautteil mit der Narbe darauf abreissen, so sehr hasste sie sie. So sehr Hermine es auch versuchte den Krieg, die Schmerzen und den Verlust zu vergessen und hinter sich zu bringen, sobald sie diese Narbe sah, kam alles in ihr wieder hoch. Die Gefühle, die Angst und die Wut, alles. Doch sie wusste auch, dass sie damit nicht alleine war, dass sie nicht die einzige ist und dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte. Hermine dachte oft an Harry, sie wusste jetzt, wie er sich mit seiner Narbe fühlte und das sein Leben lang. »Hermine, jetzt ist alles vorbei! Alles wird gut. Du hast deine Freunde, deine Familie und schon bald einen Abschluss!« versuchte sich Hermine aufzumuntern und abzulenken. Doch dass sie nun kein Auge mehr zu tun konnte, war ihr klar. Was lenkt Hermine Granger besser auf andere Gedanken als ein Buch? Sie stand von ihrem Bett auf und stieg die Treppen herunter in den Gemeinschaftsraum. Doch keins der Bücher, die sie da fand, reizte sie. Das Buch, welches sie gestern vor dem Frühstück ausgeliehen hatte, hatte sie gestern Nachmittag in einer Freistunde durch gelesen.
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Changing Faces
FanfictionDraco und Hermine verwickeln sich am Abend einer Party in eine beinahe unaufklärbare Sache. Was steckt hinter dieser geheimen Münze, die sie gefunden haben? Und vor allem, können zwei ehemalige Erzfeinde zusammen arbeiten? Es funktioniert, und zwar...