So nah und doch so fern

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Draussen wurde es langsam, aber sicher dunkel, der Herbst legte seine Hand auf die Welt, Hermine liebte diese Jahreszeit. Die Dunkelheit, der Regen, die plötzlichen Risse der Vergangenheit, die sich öffneten, wenn der Geruch von feuchter Erde und Gras in Hermines Nase stieg.
Man spürte, die Herbstzeit näherte sich.

Die ganze nächste Woche ging Hermine Blaise' Aussage nicht mehr aus dem Kopf.Wieso sollte das für Malfoy ein gelungener Abend gewesen sein? Er musste ihn mit ihr verbringen und sie wurden sogar angegriffen? Hermine konnte keine Antwort finden und das zerrte an ihren Nerven. »Ich könnte Blaise einfach im Arithmantik unterricht fragen. Oder kommt das zu Neugierig rüber?«.
Als Hermine den Abend revue passieren liess, kam ihr etwas in den Sinn, was Blaise gemeint haben könnte. Malfoy war sicher froh, die Entschuldigung endlich hinter sich zu haben. Für so einen stolzen Typ war das sicher verdammt schwierig und auch noch vor ihr! »Das muss es sein!« Hermine gab sich zu frieden und begab sich in den Unterricht zusammen mit den Slytherins.
Hermine steuerte auf den Platz neben Ginny zu und breitete ihre Sachen aus, da sie nun eine Doppelstunde hatte. Jedoch durfte sie ihre sieben Sachen schnell wieder zusammenpacken, sie musste ja neben einem Slytherin sitzen. Pansy, welche neben Blaise sass, stand auf und suchte sich einen neuen Platz.
»Hey Blaise, kann ich mich zu dir setzen?«
»Ich denke du musst.« antwortete der Dunkelhäutige und grinste sie an. Die beiden waren es sich gewohnt, nebeneinander zu sitzen und fanden auch schnell ein Gesprächsthema.
»Ich denke nicht, dass du vorhast, deine Aussage vom letzten Samstag genauer zu wiederholen, oder?« meinte Hermine und schaute ihn etwas verlegen an.
»Nein, ich denke es war klar genug.« antwortete Blaise und grinste sie frech an.
Hermine schaute ihn nachdenklich an und er lachte etwas laut auf. »Und ich dachte du bist die schlauste Hexe der Schule!«

Draco, der zwei Reihen weiter hinten neben Neville sass, beobachtete die beiden scharf. Irgendetwas störte ihn an der Tatsache, dass es die beiden so gut haben. Was Professor Slughorn erklärte hörte er nicht. Auch nicht Neville, der verlegen und etwas ängstlich fragte, ob nicht besser er den Trank brauen sollte.
Draco schüttelte den Kopf
»Eh, sorry, was?«
»Den Trank, ich will und sollte den nicht alleine brauen.« meinte Neville.
»Ach ja klar, ich hole die Zutaten.«
Neville schaute ihm verwirrt hinterher und blickte fragend zu Parvati, welche auch nur mit den Schultern zuckte.
Zurück an seinem Platz begann Malfoy damit die Jobberknoll Federn für das Veritaserum zu sortieren. Sein Blick schweifte dabei öfter zu Hermine und seinem Freund Blaise.

Hermine und Blaise brauten den Saft ohne grosse Schwierigkeiten und unterhielten sich dabei.
»Jaja, abgesehen von den vielen Vorfällen war die Party eigentlich super.« meinte Hermine.
»Ja finde ich auch, und das mit Weasly tut mir leid... Aber vergiss ihn einfach.«
»Das muss dir nicht leid tun...«
Für einen kurzen Moment schwiegen sie sich an und schütteten die letzten Zutaten in den Trank.
»Ihr müsst den Trank natürlich nicht ausprobieren. Ich werde alle Kessel am Schluss einsammeln, damit niemand von euch auf falsche Gedanken kommt.« sagte Slughorn laut und widmete sich wieder Harry.
Blaise hatte das seltsame Gefühl beobachtet zu werden. Er drehte sich kurz um, und sah, wie Draco verträumt auf Hermines Hinterkopf starrte. Blaise grinste schief und mache eine Geste mit der Hand, so dass Dracos Aufmerksamkeit nun ihm galt. Draco verstand sofort, worauf Blaise hinauswollte und richtete seinen Blick etwas verlegen auf den Zaubertrank.
Blaise grinste siegessicher, während er den Trank umrührte.
»Was grinst du denn so?« fragte Hermine Blaise, welcher sein Grinsen schnell auffiel.
»Ach nichts, meine Aussage vom Samstag hat sich nur gerade bekräftigt.«
Hermine schaute ihn verwirrt an und drehte den Kopf nach hinten. Draco bemerkte dies und erwiderte ihren Blick. Hermine wurde aus seinem Blick nicht schlau und schaute wieder in ihren Trank.
»Ich denke wir sind fertig.« sagte Blaise stolz und nahm eine kleine Phiole aus seiner Tasche hervor.
»Etwas Veritaserum kann nie schaden!« meinte er und grinste fies.
»Ich hab das jetzt übersehen, ich weiss von nichts!« erwiderte Hermine auf die Aktion streng.

Changing FacesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt