Draco stützte seinen Kopf auf den Händen ab und schaute desinteressiert an die Tafel, er erwartete sehnlichst das Ende der Stunde. Zwei Reihen vor ihm sass Hermine, wie üblich neben Blaise, und er sass neben Brown. Seine Blicke wanderten zwischen der Tafel und Hermine umher, als würde er einem Tennismatch zusehen, doch sie blickte streng nach vorne. Er verstand nicht, warum sie sich nicht ein Mal neben ihn setzte. Sie waren doch Freunde... oder so irgendetwas, das wäre doch nicht zu viel verlangt! Draco musste zugegeben, er vermisste sie. Er vermisste Hermine Granger und ihren so süssen Duft, ihr atemberaubendes Lächeln. Wieso war er fast sieben Jahre so blind und stur?! Er wollte im Moment nichts anderes, als Zeit mir ihr zu verbringen. Aber nein, seit zwei Tagen ignorierte und mied sie ihn. Seit dem Kuss, um genau zu sein. Entweder war sie immer umzingelt von Gryffindors oder sie lief so schnell aus den Unterrichtszimmern, dass er keine Chance hatte, sie zu erreichen. Morgen war Halloween und er musste sie bevor noch ein Mal sehen, sie in den Armen halten. Wahrscheinlich war sie zu schüchtern, um mit ihm über den Kuss zu sprechen. Doch heute musste er es schaffen! Es war die letzte Lektion des Tages, welche endlich ein Ende fand.
Wie üblich packte Hermine in einer Windeseile ihre Sachen ein und machte sich auf den Weg aus dem Zimmer. Draco jedoch war schneller, er hatte seine Bücher, die Feder und die Pergamente schon während des Unterrichtes zusammengepackt und so wartete er vor dem Zimmer auf Hermine. Keine fünf Sekunden später rannte sie förmlich aus dem Zimmer. Draco lief ihr schnell hinterher, hielt sie an ihrem Handgelenk fest, sodass sie leicht erzitterte, als sie sich umdrehte.
Ohne etwas zu sagen zog Draco Hermine in ein leeres Klassenzimmer und liess erst dann ihre Hand los.
„Draco, was soll das? Ich muss zur nächsten Stunde!" drängte Hermine und blickte nervös zur Tür.
„Das war die letzte Stunde. Hermine, wieso gehst du mir aus dem Weg? Hab ich etwas... falsches gesagt?" wollte Draco wissen und schaute sie etwas besorgt an.
Er spürte wie die Angst in ihm aufstieg, Angst sie zu verlieren.
„Nein, hast du nicht. Ich... ich wusste einfach nicht wie reagieren und es fühlte sich falsch an. Nicht für mich, Draco! Aber gegenüber meinen Freunden, sie-„
„Alles in deinem Leben dreht sich nur um Potter und das Wiesel, stimmt's? Und obwohl einer der beiden sogar dein Herz gebrochen hat, stellst du ihn vor alles! Fragst du die beiden immer um Erlaubnis, wenn du etwas tun willst?!" Zischte Draco wütend, sein Gesicht erinnerte sie wieder an das Frettchen von früher, obwohl mehr Schmerz als Wut darin zu erkennen war.
„Nein Draco, das muss ich nicht! Du kannst aber nicht erwarten, dass sie mir plötzlich egal sind, nachdem sie mich sechs Jahre lang begleitet und unterstützt haben, während du mich nur beleidigt und mir das Leben schwer gemacht hast!" meinte Hermine laut und ballte ihre Fäuste.
Dracos Angst um sie war wie weggeblasen, er war so wütend und realisierte, dass sie nie richtig ihm gehören würde.
„Geh zurück zu deinen ach so guten Freunden, geh! Sag ihm du verzeihst ihm und er wird dich wieder mit Brown betrügen oder vielleicht noch mit einer anderen!" Draco's Worte trafen Hermine schwer, sie spürte, wie sich die ersten Tränen bildeten. Er sah die erste Träne, die langsam ihre Backe hinunterlief und er blickte in ihre traurigen, gläsernen Augen, er bereute seine Worte bereits.
„Hermine, Ich-" Draco griff nach ihrer Hand, doch sie schüttelte ihn ab. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren liess sie ihn im leeren Klassenzimmer stehen.
„Was hast du nur getan?!" Der weissblonde Junge fuhr sich mit seiner Hand über die Stirn. Er konnte seine Wut manchmal einfach nicht kontrollieren und als er in ihre enttäuschten Augen sah, verschwand die Wut und das einzige was er wollte, war sie in den Armen zu halten. „Dein verdammter Malfoy-Stolz!" sagte Draco laut zu sich selbst und verliess wenig später das Klassenzimmer.
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Changing Faces
FanfictionDraco und Hermine verwickeln sich am Abend einer Party in eine beinahe unaufklärbare Sache. Was steckt hinter dieser geheimen Münze, die sie gefunden haben? Und vor allem, können zwei ehemalige Erzfeinde zusammen arbeiten? Es funktioniert, und zwar...