*Kapitel 22*

159 7 4
                                    

Kates Sicht:

"Ich würde dich so gerne jetzt küssen Kate." Er schaut mich noch bestimmt ein paar Sekunden einfach so an, bevor er sagt: "Scheiß drauf, ich küsse dich jetzt." Dann drückt er seine Lippen auf meine und ich habe wieder Schmetterlinge im Bauch wie beim ersten Mal verliebt sein...

Es fühlt sich so gut an, seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich bekomme das Verlangen nach mehr, ich wünschte der Kuss würde nicht mehr aufhören. Doch dann schießt der Gedanke an Isabell wieder in meinen Kopf und ich drücke mich von ihm weg. "Ich kann das nicht." flüstere ich und verlasse hastig die Küche und laufe nach draußen auf den Hof. Ich hole tief Luft und versuche zu realisieren was da gerade passiert ist. Er hat mich tatsächlich geküsst und ich fand es gut, mehr als gut um ehrlich zu sein. Ich habe mir vorgenommen nie mit einem vergebenen Mann etwas zu haben und doch haben Lukas und ich uns geküsst. Er hat Isabella betrogen. Ich fühle mich schlecht, weil ich niemandem so etwas antun will, aber dazu gehören immer zwei. Trotzdem kann ich meine Schuld an der Sache nicht leugnen. Lukas kommt zu mir raus, langsam nähert er sich mir, doch er behält einen Abstand, fast so als würde er sich mir gegenüber schuldig fühlen, dabei sollte er sich Isabella gegenüber schuldig fühlen. So eine verzwickte Situation. "Ich glaube es ist besser du gehst jetzt." sage ich zu ihm, denn ich will sein Glück mit Isabella nicht ruinieren, auch wenn ich mich dabei selbst verletze. "Wenn du das willst." er klingt traurig. "Ja." sage ich nur kurz und verschwinde zu den Hasen hinter dem Haus. Ich hole einen der beiden Hasen aus seinem hölzernen Käfig. Sein weißes Fell ist so rein und weich, dass ich mich etwas entspanne. Ich setze mich ins Gras und lehne mich an die Hauswand an. Während ich den Hasen Fritzi streichle, schaue ich zum Himmel, langsam ziehen die Wolken weiter und neue hinterher. "Ach Fritzi." sage ich leise. Fritzi wird von Minute zu Minute unruhiger, er ist eigentlich gar kein Schmusetier, deshalb setze ich ihn wieder zurück in seinen Käfig. Ich höre ein Auto vom Hof fahren, Lukas ist also nun tatsächlich gegangen. Ich wusste dass es für mich schmerzhaft werden würde, aber jetzt wo er wirklich weg ist, ist es noch zehnmal schmerzhafter als ich es mir vorgestellt habe. Mir kommen die Tränen, wie lange soll mein Leben noch so weitergehen? Wann wird endlich alles gut? Ich kämpfe seit die Sache mit Jakob geht jeden Tag für mein Glück, doch immer wenn ich denke es wird alles gut kommt wieder etwas dazwischen und ruiniert mir meinen Frieden. Ich will Jakob hinter mir lassen, aber wie? Er hört einfach nicht auf und lässt nicht locker... Ich kann nicht mehr aber ich werde nicht aufgeben, es muss weitergehen. Ich wische mir die Nässe der Tränen aus den Augen und versuche nicht so auszusehen als hätte ich geweint, meine Mutter hat schon genug Sorgen derzeit und ich meine sie herfahren gehört zu haben. Ich laufe wieder nach vorne und tatsächlich ist sie wieder daheim. "Hallo Mama", begrüße ich sie und schließe sie in den Arm. Sie holt noch ihre Tasche aus dem grauen Kleinwagen und geht mit mir ins Haus. "Wo ist Lukas? Sein Auto ist gar nicht mehr da." "Ich habe ihn weggeschickt."meine Antwort bleibt so knapp, weil ich mich dafür schäme was passiert ist. "Wie geht es Papa?" frage ich, weil ich hoffe, dass es ihm besser geht. "Sie mussten ihm einen Teil seines Darms entfernen und seine Milz. Er ist noch beatmet, den Rippenbruch operieren sie später der Bruch ist verschoben, deshalb kann er nicht so verheilen. Sie müssen aber mit der Operation noch etwas warten, da er schwach ist." nach diesen Wort holt sie tief Luft, sie wirkt erschöpft. "Er wird bestimmt wieder gesund." versuche ich sie aufzumuntern und rede es mir selber dabei ein. "Hoffentlich." sagt sie nur und lässt mich alleine.

Lukas Sicht:

Kate hatte Recht mit ihrer Abweisung, es hätte nicht passieren dürfen. Ich bin mit Isabella zusammen. Doch in meinem Herzen bin ich bei Kate, seit sie ihren ersten Tag bei uns im Büro hatte, hat sie mein Herz. Ihr schelmischer Gesichtsausdruc als ich ihr "ihren" Stuhl weggenommen habe ist bis heute in meinem Gedächtnis geblieben. Damals war sie noch unbeschwerter. Jakob hat sich damals noch mehr im Hintergrund gehalten, wahrscheinlich weil Kate lange Zeit nach ihm keine Beziehung hatte. Eifersucht hat ja schon so manchen zu schlimmen Taten getrieben. Es würde auf jeden Fall zu Jakob passen. Ich hoffe sie kann irgendwann wieder so glücklich sein, wie sie es am Anfang unserer Beziehung war, auch wenn ich glaube dass dafür Jakob erst ins Gefängnis müsste.

Ich fahre in die Tiefgarage und stelle dort mein Auto ab, bevor ich die Treppen hoch laufe zur Wohnung. Irgendwie fühle ich mich nicht als würde ich nach Hause kommen. Es fühlt sich falsch an den Schlüssel umzudrehen, weil Isabella da auf mich wartet und sie nicht Kate ist. Bei Kate habe ich das Gefühl so sein zu können wie ich wirklich bin, weil ich weiß sie würde mich nicht verurteilen, wenn ich mal nicht der starke Mann bin, denn die Gesellschaft erwartet. "Hey Schatz!" Isabella freut sich richtig als ich ins Wohnzimmer komme. "Kuschle dich zu mir." sie weist auf den freien Platz neben ihr auf der Couch. "Ich muss mich erstmal etwas frisch machen. Ich bin ganz schön mitgenommen. Ich gehe duschen.", das war nicht einmal ganz gelogen. Ich fühle mich irgendwie unwohl in ihrer Nähe. Ach Kate, es tut mir leid...

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich muss mich bei euch entschuldigen, ihr musstet zu lange auf das neue Kapitel warten... Aber ich weiß auch nicht wann das nächste kommt, ich möchte die Geschichte nicht einfach so hinklatschen und außerdem ist es für mich nicht so einfach sie zu schreiben, auch wenn ich es mir einrede. Die Geschichte ist ein Herzensprojekt und auch wenn ich mit ganzem Herzen dabei bin, macht es die Sache nicht einfacher. 

Bleibt gesund!

Ein einziger Fehler 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt