Ein einziger Fehler 2

*Kapitel 13*

Lukas Sicht:

Isabella und ich hatten einen schönen Nachmittag, am Abend allerdings musste sie noch weg zu einem geschäftlichen Termin. Seit einem guten Jahr ist sie neben ihrem Marketingstudium noch selbstständig. Sie hat ihre eigene Agentur aufgemacht und ist mit dieser schon ziemlich erfolgreich, liegt zum Großteil aber auch an ihren Eltern, die ihr den Start mit dem Zuschüssen sicherlich erleichtert haben. Ich gönne ihr den Erfolg, auch wenn dafür immer öfters unsere gemeinsame Zeit darunter leidet. Trotzdem möchte ich sie nicht darauf ansprechen, da ich weiß ihre Karriere ist im Moment einfach wichtig und wenn sie jetzt nachlässig wird, könnte es schnell den Absturz auf der Erfolgsleiter bedeuten. Es ist Samstagabend und ich sitze diesen Abend alleine auf der Couch. Samstag ist schon ein komischer Tag für ein Geschäftstreffen, bevor ich allerdings zu misstrauisch werde konzentriere ich mich auf die Tagesschau. Der Wetterbericht gibt sonnige Aussichten, zumindest bis Montag danach schon wieder Regen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als mal eine Woche puren Sonnenschein. Meistens hat Isabella bei schönem Wetter weniger zu tun, da sie dann lieber auch mal die Sonne genießen möchte. Mal sehen ob dieser Wunsch vielleicht in Erfüllung geht. Die Klingel meiner Wohnungstür reißt mich aus diesen Gedanken. Ich öffne die Tür und werde überrascht, da mein Vater da steht. "Lukas ich habe mir das anders überlegt." sagt mein Vater und tritt ohne jegliche Begrüßung in meine Wohnung. Gezielt läuft er ins Wohnzimmer, wo immer noch der Fernseher läuft. "Ist Isabella gar nicht da?" fragt er, bevor er sich auf das Sofa setzt. "Nein die hat einen Termin." antworte ich. "Umso besser. Ich habe mich getäuscht. Lukas ich glaube Isabella hat Kontakt zu Jakob, wenn auch nur geschäftlich." Die Worte meines Vaters belasten mich, obwohl eigentlich kann sie ja nicht wissen, zu welchen Taten Jakob fähig ist. "Lukas du liebst Isabella nicht. Du hast nicht mehr das Funkeln in den Augen wie bei Kate. Hole sie dir zurück. Kämpfe um sie. Hilf ihr, die alten Wunden zu heilen. Ich weiß ich habe mal gesagt, Kate ist nicht die Richtige. Aber ich war dumm, sie nach ihrer Herkunft zu beurteilen. Es kommt auf den Charakter an und nicht ob ihre Eltern reich sind oder nicht. Man das war der Fehler warum ich und deine Mutter... Ich war dumm, deine Mutter war eine klasse Frau...Mache nicht den gleichen Fehler wie ich." nach diesen Worten schaut mich mein Papa erwartungsvoll an. "Isabella ist nicht so wie du denkst. Du irrst dich Vater."

Kates Sicht:

Ich lasse meinen Blick kurz durch den Raum schweifen. Dabei fällt mir eine Person zwei Tische weiter auf. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich die Person ist, die ich denke trotzdem macht mich der Anblick nachdenklich...

Länger behalte ich die Personen an dem Tisch im Auge. Mein Verdacht hat sich bestätigt. Da drüben sitzt Lukas Freundin mit Jakob. Die beiden halten Händchen und irgendwann setzt sie sich auf Jakobs Schoß. Er verwöhnt sie mit seinen Küssen und am Liebsten würde ich sagen, dass sie sich doch ein Zimmer nehmen sollen. "Das ist Jakob.":sagt Anna und ihr Mund steht offen. "Hat eine Freundin?" fragt Lea. Ich beantworte ihre Frage mit:"Wohl kaum. Das ist soweit ich weiß eigentlich die Freundin von Lukas." Lea und Anna schauen mich geschockt an. "Woher weißt du das?" fragen sie fast gleichzeitig. "Er hat in einer Vorlesung einen Vortrag gehalten und sie hat sich danach an ihn rangeschmissen." meine Stimme wird zum Ende immer leiser. "Sie betrügt ihn also..." stellt Lea fest. Ich wusste gar nicht, dass Jakob so zärtlich sein kann. Also eigentlich wusste ich es, bevor er seine andere Seite gezeigt hat. Ich bin irgendwie angeekelt von diesem Anblick. Für mich gehört Jakob immer noch in das Gefängnis. Wenn es nach mir ginge, lebenslang. Es gibt keine Entschuldigung oder Rechtfertigung für seine Taten. Es gibt allerdings bald ein anderes Gesprächsthema am Tisch, da das Essen gekommen ist. Die Ablenkung kommt mir sehr willkommen und so konzentriere ich mich ganz auf die Pizza, welche vor mir steht. Der restliche Abend vergeht sehr schnell und todmüde komme ich zuhause an. Ins Bett gehen kommt trotzdem nicht in Frage, da Daniel vor meiner Tür auf mich zu warten scheint. "Kate." flüstert er. "Daniel was machst du hier? Es ist schon kurz vor Mitternacht. Du solltest zuhause sein." ermahne ich ihn. "Ja..Ja" lallt er, eine Alkoholfahne kommt mir entgegen. "Du bist betrunken." stelle ich also fest. "Ich äh liebe dich Kate." ich nehme seine Worte nicht ernst, da Daniel ein bisschen mehr als nur angetrunken scheint. "Geh heim Daniel." meine Stimme wird ernster. "Wie es die... die Mada..me wünscht."

Nach diesen Worten torkelt er die Treppe runter und ich verschwinde hastig in meine Wohnung. Eigentlich sagt man doch, dass man unter Alkoholeinfluss ehrlicher ist. Vielleicht stimmt es ja doch, was Daniel gesagt hat? Eigentlich sollte es mir nichts ausmachen, was er für mich empfindet. Sein Verhalten ist einfach nur merkwürdig gewesen und das schon seit Anfang an. Es wäre besser, ich würde mich von ihm komplett fernhalten und den Kontakt abbrechen. Ich bin über Lukas noch nicht hinweg, wie mir die letzte Begegnung mit ihm gezeigt hat. Es wäre als unfair jetzt eine neue Beziehung einzugehen. Vielleicht sagt Daniel ja auch morgen, dass er das gar nicht so gemeint hat und das Problem würde sich von selbst lösen. Ja so wird es bestimmt passieren.... Zumindest wenn ich Glück habe ansonsten muss ich wohl wirklich den Kontakt abbrechen. Ist es unfair gewesen, dass ich mich überhaupt mit ihm getroffen habe? Immerhin wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass mir Lukas immer noch so viel bedeutet. 

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