Der Abend vergeht dann schnell mit Essen und dem Schauen einer Serie.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker um 6 Uhr, denn ich muss heute arbeiten im Cafè bis um 12 Uhr. Nur schwer komme ich so früh aus dem Bett, meine Vorlesungen fangen normal doch etwas später an. Aber die Arbeit macht Spaß und der Gedanken an ein leckeres Frühstück bringt mich dann doch aus den Federn. Eine schnelle Dusche und die Müdigkeit ist auch schon fast weg. Wie jeden morgen stellt sich dann die Frage, was ich anziehen soll. In der Hinsicht bin ich halt eben typisch Frau, wobei das auch nur wieder ein Vorurteil wäre oder eine sexistische Aussage ist. Ich entscheide mich für ein Jeanskleid und bequeme Sneaker dazu. Auf der Arbeit müssen die Schuhe bequem sein, allerdings gibt es bei uns keine einheitliche Arbeitskleidung, dass Cafè setzt auf die Mitarbeiter. So unterschiedlich wie die Kunden sind, sind es auch die Mitarbeiter. Meine Haare föhne ich noch schnell, da die sich sonst nicht entscheiden können ob sie glatt oder lockig sind. Fertig gerichtet trinke ich noch einen Kaffee und esse ein Brot mit Honig. Ohne Frühstück würde ich nämlich nicht lange auf der Arbeit durchhalten. Außerdem wie soll ich sonst den ganzen Leckereien und den Kuchen widerstehen? Während ich genüsslich mein Frühstück esse schaue ich noch etwas mein Handy auf Nachrichten durch, aber wirklich etwas spannendes ist nicht dabei. Nach dem Frühstück packe ich noch meine Tasche fertig, denn ohne meinen Wohnungsschlüssel würde ich nur kaum wieder hereinkommen. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und dann geht es los.
Draußen scheint die Sonne, es ist zwar noch etwas frisch am frühen Morgen aber trotzdem schön draußen. Auf der Arbeit angekommen ziehe ich mir meine Schürze an und mache meine Handy noch sauber, bevor ich mich um die ersten Bestellungen kümmere. Nach einem kurz an meinen beiden Kolleginnen die heute mit mir arbeiten, nehme ich auch schon die erste Bestellung auf. "Guten Morgen. Was darf ich Ihnen bringen?" frage ich einen älteren Herrn. "Einen Kaffee bitte." sagt er freundlich. Er hat einen Hut auf seinem Kopf und ein Gehstock ist an den Tisch angelehnt. "Bringe ich Ihnen gleich." sind meine Worte bevor ich mich auf den Weg mache um den Kaffee zu richten. Ich packe noch eine Packung Milch und Zucker dazu und bringe ihm dann seinen Kaffee. Der ältere Herr kommt jeden Dienstag. Aber er ist nicht sehr an Gesprächen interessiert, weshalb ich nie herausgefunden habe, warum er jede Woche am Dienstag kommt. Meine Kollegin Andrea hat schon vermutet, dass er wegen der älteren Dame kommt, die auch jeden Dienstagmorgen vorbei kommt und Brot für ihre Enkelkinder kauft. Eine Bestätigung zu dieser Vermutung gibt es allerdings nicht, süß finden würde ich es allerdings schon. Ich bringe ihm seinen Kaffee und er bedankt sich, die ältere Menschen sind meistens freundlicher und geduldiger als die Jungen. Ich komme zurück zur Theke. "Kate." sagt meine Kollegin Andrea ganz aufgeregt. "Ja was ist denn?" frage ich ruhig. "Da war schon wieder ein junger Mann da und hat nach dir gefragt." sagt sie. "Wie sah er denn aus?" Langsam wird die Situation echt komisch, mir berichten immer wieder Kollegen, dass ein Kunde nach mir gefragt hat. Auf die Frage wie er aussah kommt dann nur die Antwort: "Er sah echt gut aus." Wenn sie wüssten, dass ich die Frage nicht wegen einem Flirtversuch stelle, sondern zu meiner Sicherheit würden sie diese bestimmt anders beantworten, aber meine Vergangenheit an die große Glocke hängen möchte ich jetzt auch nicht. Doch Andrea beantwortet mir die Frage gründlich. Der Beschreibung nach kann es eigentlich nur Lukas sein, andererseits frage ich mich woher er wissen sollte, dass ich hier arbeite? Spioniert er mir nach? Kam der Zettel vor meiner Tür vielleicht gar nicht von Jakob sondern von ihm? Irgendwie bin ich jetzt unsicher, denn Lukas ist eigentlich nicht der Mensch, der einem solche Nachrichten schicken würde und mir nachspionieren passt auch nicht so wirklich zu ihm. Doch lange Zeit darüber nachzudenken bleibt mir nicht, denn ich muss weiter arbeiten.
Nach der Arbeit bin ich erstmal völlig ausgelaugt, doch ich muss jetzt noch zur Vorlesung in die Uni. Unterwegs esse ich noch eine Butterbreze um nicht völlig verhungert zu sein. Ich bin echt froh, wenn die Vorlesung vorbei ist und ich ein bisschen entspannen kann. Nur mit halber Konzentration kann ich der Professorin heute folgen, Baurecht ist zwar eigentlich sehr wichtig nur nicht gerade wirklich spannend. Neben mir sitzt heute nicht Anu, ich kann sie auch im ganzen Raum nirgends finden. Schade, denn sie war mir gestern ganz sympathisch. Andererseits muss ich nicht wieder einen Kugelschreiber verleihen, da die Studenten neben mir mit dem Tablet mitschreiben. Die Professorin schweift zum Glück nicht so sehr aus, dadurch ist es leichter übersichtlich die Mitschriften zu gestalten. Vor allem da diese ja später meine Lerngrundlage darstellen sollen. Die Zeit vergeht trotzdem nicht so schnell, wie ich es gerne hätte. Doch als die Vorlesung dann endlich endet, ist die Freude bei mir groß. Schnell mache ich mich auf den Weg heim, zum Kochen bin ich heute zu müde und so schiebe ich nur noch eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Gerade als ich das getan habe, klingelt mein Telefon. Genervt verdrehe ich meine Augen, eigentlich wollte ich jetzt meine Ruhe haben. Lukas Name steht auf dem Display, ich gehe nicht ran. Warum meldet er sich jetzt? Wir sind schon sehr lange getrennt. Eigentlich müsste man denken, ich könnte da jetzt locker hingehen, doch ich kann es nicht. In mir ist da immer noch dieser kleine Schmerz, wenn ich seinen Name höre oder an ihn denken muss. Wir hatten eine wunderschöne Zeit, zumindest meistens. Ich habe alles einfach so hingeworfen. Ich komme mir blöd vor, doch es ist das Beste gewesen um mich wieder auf die Beine zu stellen.
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Ein neues Kapitel! Denkt ihr Lukas möchte Kate immer noch zurück?
Wünsche? Kritik? Ideen? Falls ja, könnt ihr mir wie immer einen Kommentar hinterlassen oder eine Nachricht schreiben.
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Ein einziger Fehler 2
General FictionAchtung: Es werden sowohl sexuelle Szenen beschrieben, als auch BDSM thematisiert. Textauszug: "Verstehst du denn nicht? Ich liebe dich nicht mehr!" schreie ich ihn an, doch er gibt nicht nach. "Wir beide sind das beste Team der Welt und du weißt da...