Ein einziger Fehler 2

*Kapitel 15*

Kates Sicht:

Tja habe ich nun davon. Ich drücke den Anruf weg und schalte mein Smartphone auf stumm. Einige Minuten später leuchtet mein Bildschirm auf. Eine Nachricht habe ich bekommen. Ich ignoriere die Nachricht erstmal und konzentriere mich auf die Vorlesung. Ein Fehler wie sich später herausstellt...

Nachdem meine Vorlesung um 19:30 Uhr endet mache ich mich noch auf den Weg in den Supermarkt. Der Anrufer von vorher hat sich nicht nochmal gemeldet, zurückgerufen habe ich nicht, da die Nummer unterdrückt war. Ich kaufe ein bisschen Gemüse, Aufstrich und Tiefkühlpizza, denn heute habe ich keine Lust mehr zu kochen. Zuhause schiebe ich die Pizza in den Ofen und mache es mir auf dem Sofa bequem. Gegen 24 Uhr klingelt mein Handy, dieses Mal nicht mit unterdrückter Nummer, trotzdem ist mir die Nummer unbekannt. "Kate Speith." sage ich. "Polizeipräsidium Mittelfranken Standort Nürnberg Kerner mein Name." stellt sich der Herr am anderen Ende vor. "Hallo..." ich klinge etwas verwirrt, denn das bin ich auch. "Frau Speith ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Eltern bei einem schweren Verkehrsunfall verstorben sind." Ich muss schlucken, mir wird schlecht. "Wie? Wo?" frage ich. "Wegen den genaueren Details werden sich die Kollegen aus München noch bei Ihnen melden. Gute Nacht." nach diesen Worten ist das Telefongespräch auch schon wieder beendet. Aus Reflex rufe ich bei meinen Eltern an. Sowohl auf dem Festnetz als auch auf den Mobilfunknummern ist niemand zu erreichen. Das kann doch alles nur ein Albtraum sein. Nein, dass ist unmöglich. Mein Handy klingelt wieder, dieses Mal wieder ein Anrufer mit unterdrückter Nummer. Ich gehe ran. "Ach Kate endlich bekomme ich dich auch mal ans Telefon. Tja Lukas wollte mir ja nicht glauben. Ich bin stärker wie du Kate." nach diesen Worten legt der Anrufer wieder auf. Es war Jakob, da bin ich mir sicher. Eigentlich sollte ich jetzt Lukas anrufen und fragen, was er mit Jakbo zutun hat, ich lasse es aber... wahrscheinlich aus Stolz. Stattdessen rufe ich Daniel an. "Kate was kann ich für dich tun in der Nacht?" "Meine Eltern... Sie sind..." meine Stimme ist brüchig. "Ganz ruhig. Ich bin gleich da."

Lukas Sicht:

Nachdem ich von der Schocknachricht im Radio gehört habe, bin ich sofort zu Kate. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Rede von ihren Eltern, vielleicht habe ich das Gefühl auch nur, weil Jakob gestern Abend da war.

Mehrere Male klingelte ich wie ein Verrückter. Kurz darauf steht Kate auch schon vor mir. Ihre Augen sind rot und geschwollen, die Mascara verlaufen und die Haare hängen nur noch zur Hälfte im Haargummi fest. Hinter ihr steht ein junger Mann, der schützend seine Hände an ihre Schultern legt. "Lukas... was machst du hier?" Kate ist deutlich verwundert. Mindestens genauso wie ich. Ich hatte nicht erwartet, dass nicht einer ihrer Freundinnen da ist sondern ein Mann... Vielleicht ja ihr Freund. Warum verstetzt mir allein die Vorstellung einen Stich, wenn ich doch eine neue Freundin habe und wir schon so lange getrennt sind? "Ich habe von dem Unfall in den Nachrichten gehört... Ich musste einfach herkommen. Störe ich?" beantworte ich ihre Frage. "Komm rein." sagt sie mit einem kleinen Lächeln. Kaum haben wir uns auf das Sofa gesetzt, fängt sie wieder an zu weinen. "Meine Eltern... Die Polizei hat angerufen sie sind... sie hatten..." sie bricht ihren Satz ab. "Ich weiß... Es tut mir leid." verhindere ich die unangenehme Ruhe. "Kann ich irgendwas für dich tun?" frage ich. Doch bevor sie mir antworten kann, klingelt ihr Handy. "Hallo." sagt sie nur. Danach kommt eine Minute kein Ton mehr von ihr. "Tschüss." sind Kates Worte dann um das Telefonat zu beenden. "Meine Mutter hat mich angerufen. Ihnen geht es gut. Ich weiß gar nicht mehr was ich glauben sollte. Sie hat sich Sorgen um mich gemacht, weil ich so oft bei ihr angerufen habe. Meine Eltern waren gestern Abend im Kino. Ich weiß gar nicht mehr was ich glauben soll. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich weiß gar nicht mehr was ich glauben soll." ihre Augen schauen mich verzweifelt an. "Sag mal. Verarscht du mich? Rufst mich nachts an und sagst, dass die Polizei angerufen hat und gesagt hat, dass deine Eltern tod sind und jetzt das? Ich glaube du spinnst." Der andere Mann rastet komplett aus und verlässt hastig die Wohnung. Kate bricht wieder in Tränen aus. "Scheiße was war denn mit dem los?" sage ich und nehme sie in den Arm."Daniel weiß nichts von Jakob. Es ist etwas kompliziert." flüstert Kate. "Kompliziert. Kate wann war es das bei dir nicht?" nach meinen Worten schaut sie mich an. Wahrscheinlich geht es uns gleich. Wir erinnern uns an das, was wir schon zusammen gemeistert haben und dann doch an einer Herausforderung zerbrochen sind. Wie kompliziert unsere Beziehung manchmal war und immer im Schatten von Jakob. Genauso wie jetzt. "Jakob führt was im Schilde. Er war gestern Abend bei mir und hat mir gedroht. Ich dachte... Ich dachte er hat seine Drohung wahr gemacht. Ich habe mir so Vorwürfe gemacht. Das hätte ich mir nie verziehen." gestehe ich. "Du kannst für Jakobs Handlungen nichts Lukas." Kate weiß immer genau, welche Worte sie wählen muss um mich zu beruhigen. Sie sagt sie nicht einfach nur so, sie meint sie auch so. Genau das schätze ich an ihr. "Danke, dass du gekommen bist Lukas, aber du kannst jetzt wieder gehen. Es ist ja alles gut." mit diesen Worten entzieht sie sich meiner Umarmung. Ich glaube ich wurde noch nie auf so freundliche Weise hinausgeworfen...

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So nach langer Zeit ein neues Kapitel vom neuen Laptop... Sollte das nur ein Warnschuss sein von Jakob? Sollte Kate Lukas sagen, dass seine Freundin mit Jakob abhängt?  Fragen, die noch offen sind... Was ist eure Meinung dazu? 

Ich muss euch aber enttäuschen in meinem Kopf ist die Geschichte schon zu Ende gedacht... Bin nur mal auf eure Meinungen gespannt. :)

Kritik oder Feedback wie immer gerne in die Kommentare. Bis zum nächsten Kapitel!