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Natürlich machte mir der Gedanke Angst, dass ich jetzt ohne die Anderen irgendwo hingehen würde. Zugleich war ich aber auch gespannt darauf, wohin ich kommen würde, denn dann war ich ja bald in Sicherheit. Die Jungen würden mit Teresa bald nachkommen und ich müsste mir keine Gedanken mehr darüber machen, ob Wicked jetzt gut ist oder eben doch nicht. Es tat sich also doch alles zum Guten wenden.

Die Gruppe Teenager lief woraus, gefolgt von Janson und mir.
"Wo genau ist diese Farm?", fragte ich dann und blickte den Mann an. Keine Antwort. Hat er mich nicht gehört oder wollte er mich einfach nicht hören?
"Wo genau ist diese Farm?", wiederholte ich meine Frage also noch einmal, mit einem Gewissen Druck in der Stimme. Man konnte uns doch nicht von einem Ort zu dem anderen bringen, ohne uns zu sagen wohin es geht. Doch genau das war wohl der Fall, denn wieder bekam ich keine Antwort. Das konnte doch nicht deren Ernst sein!
An einer kleinen Gablung blieben wir stehen, während die anderen Teenager rechts lang liefen, deuete Janson mir da
an links lang zu gehen. Doch dachte ich nicht einmal daran. Stur blieb ich stehen und verschränkte meine Arme vor der Brust. Ich wollte wissen was hier los ist.
"Du hattest noch keine medizinische Versorgung. Die wird jetzt bei dir vorgenommen, sonst wirst du auch nie auf diese Farm kommen", erklärte mir Janson dann, warum wir einen anderen Weg gingen, wie die anderen Jugendlichen. Kurz blickte ich ihn an, wieder so, als könnte ich erkennen ob seine Worte stimmen. Aber das konnte ich nicht, weswegen ich ihm dann einfach folgte. Bis jetzt hat uns hier keiner wehgetan, also war es doch etwas gutes.

Zusammen liefen wir wieder die Gänge entlang bis wir in einen Raum traten. Dort lag Teresa auf einem Bett und eine Maschine war an ihr angeschlossen. Zudem lief durch eine Infusion irgendwas in ihren Körper. Was machen sie mit ihr?
Die Ärztin zog einen Vorhang zurück und hinter diesem tauchte ein weiteres Bett auf.
"Was passiert mit ihr?", fragte ich und deutete auf das Mädchen. Ich mochte sie nicht, aber das hieß nicht, dass ich zulasse das man irgendwas mit ihr macht.
"Das ist eine medizinische Versorgung. Teresa gehört genauso wie du zu den glücklichen, allerdings ist der Körper von euch beiden sehr geschwächt. Also wenn ich bitten darf", beantwortete die Ärztin meine Frage und deutete dann auch schon auf das freie Bett. Warum bekommen wir denn so eine Versorgung und die Anderen nicht? Wieder blickte ich Janson an, doch dieser nickte nur und deutete auf das Bett. Mir blieb wohl nichts anderes übrig. Langsam setzte ich mich dann auch schon auf das Bett. Sofort stellte sich die Ärztin hinter mich und fing an meinen Nacken zu desinfizieren. Dann nahm sie ein Skalpell in die Hand.
"Das wird jetzt einwenig weh tun, aber es muss sein", sagte sie und schnitt dann auch schon, bevor ich irgendwas sagen konnte, in meinen Nacken. Der Schnitt war nicht besonders tief, dass merkte ich, aber es tat trotzdem einwenig weh. Und dann spürte ich auch schon, wie sie irgendeinen Fremdkörper in dieser Wunde platzierte.
"Und was soll das?", fragte ich sie während sie sich auch schon daran machte, meine Wunde zu nähen. Hatten sie das selbe mit Teresa gemacht? Vermutlich schon.
"Zu deiner eigenen Sicherheit", beantwortete Janson meine Frage, aber wie sonst auch war seine Antwort keine richtige Antwort. Und genau jetzt kamen auch wieder die Zweifel in mir hoch. Hätte ich bei den Anderen bleiben sollen? Wahrscheinlich schon.
"Okay Johanna. Leg dich hin", kam es wieder von der Ärztin und schon tat ich was sie von mir verlangte. Wobei mir immernoch nicht so wirklich wohl bei der Sache war. Was aber auch verständlich ist.
"Du bekommst jetzt eine Spritze, davon wirst du ruhiger und dann fangen die richtigen Behandlungen an", erklärte sie mir wieder während sie eine Stelle an meinem Arm desinfizierte.
"Es passiert aber nichts schlimmes?", fragte ich sie, wobei die Ärztin schon die Spritze ansetzte und dann lief auch schon die Flüssigkeit in meinen Körper.
"Wir sehen uns bald wieder und vielleicht kannst du mir ja dann die Frage beantworten, ob Wicked gut ist", sagte Janson bevor er dann auch schon aus dem Raum ging. Verwirrung breitete sich in mir aus. Was meinte er denn damit? Lange schlich diese Frage aber nicht in meinem Kopf herum, denn langsam wurden meine Lieder schwer und schon wurde alles dunkel.

"Mama was ist mit Papa?", fragte ich meine Mutter. Sie blickte mich einen Moment lang einfach an. Dabei betrachtete ich sie ganz genau, sie hatte braune lange Haare und strahlend blaue Augen, genauso wie ich. Sie sah wirklich wunderschön aus, nur war diese Angst in ihren Augen schrecklich.
"Der Brand hat ihn Johanna. Das ist nicht mehr dein Vater, du weißt was der Brand aus Menschen macht und das ist nicht dein Vater", beantwortete sie meine Frage und zeigte auf die Tür, welche sie gerade verschlossen hatte. Daraus kam lautes Geschrei während jemand gegen die Tür klopfte, nein, es war schon mehr ein Schlagen.
Die Angst breitete sich in meinem Körper aus, mein Papa war weg. Das war er nicht mehr, der Brand hat ihn genommen. Der Brand hat mir meinen Vater genommen.
Die Tränen stiegen mir in die Augen und als meine Mutter das bemerkte, kniete sie sich vor mich. Vorsichtig nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und wischte meine Tränen weg.
"Weißt du was Johanna ich bringe dich in Sicherheit okay? Willst du deinen Papa retten, willst du mich retten?", fragte sie mich und dann zog sie auch schon ihr Shirt hoch. Ihr Arm war von dunklen Adern bedeckt, sie hatte den Brand. Sofort nickte ich also, als Antwort auf diese Frage. Natürlich wollte ich meine Eltern retten, ich liebe sie doch.
"Du bist ein so gutes Mädchen", kam es lächelnd von ihr und schon griff sie meine Hand. Zusammen liefen wir aus unserem Haus und dann liefen wir einige Straßen entlang. Bis wir dann an einem großen Platz ankamen. Dort standen viele Leute und Soldaten, Soldaten von Wicked. Meine Mama nahm mich auf den Arm und schaffte es irgendwie uns beide bis nach vorne zu bringen. Erst da ließ sie mich runter und flehte die Soldaten an mich mitzunehmen, mich zu beschützen.
"Das werde ich tun", sagte eine Frau dann und schon spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter. Langsam blickte ich nach oben und sah direkt in das Gesicht von Ava Paige.
"Okay Johanna. Du gehst jetzt mit dieser Frau und hör auf das was sie sagt. Ich warte hier auf dich. Versprich mir das du alles tust um das hier zu beenden und vergiss nie wie sehr wir dich Lieben", sagte meine Mutter zu mit und dann lief auch schon eine Träne über ihre Wange. Diese tat ich vorsichtig weg wischen.
"Versprochen", flüsterte ich leise, bevor die Frau dann auch schon meine Hand griff und mich mit sich zog.
"Zusammen werden wir die Welt retten."

Maze Runner  - Run for freedom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt