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"Vince hör auf damit", vernahm ich eine weibliche Stimme. Allerdings konnte ich dieser keiner Person zuordnen. Zumindest bis zu diesem Moment noch nicht, denn da tauchte auch schon eine Frau aus der Menge auf. Sie hatte dunkle, gewellte Haare und war wahrscheinlich im selben Alter wie Vince. Aber was noch viel wichtiger war, er tat auf sie hören und senkte seine Waffe.
"Wir können nichts mehr für sie tun. Sie ist infiziert", erklärte er sich. Dies schien die Frau aber nicht zu interessieren. Stattdessen blickte sie mich und Thomas an, wobei die Begeisterung in ihren Augen zu sehen war. Was ging denn jetzt ab?
Kurz blickte ich einmal an mir herunter, um zu sehen, ob ich vielleicht etwas besonderes an mir hatte. Nur konnte ich nichts erkennen.
"Wir nicht, aber sie können es", erwiderte sie auf die Worte von Vince hin. Ein Lächeln lag jetzt auf ihren Lippen, welches sie mir schenkte.
"Hallo Thomas, Hallo Johanna", richtete sie sich gezielt an uns, was mir die Sprache verschlug. Woher kannte sie denn meinen Namen? Ich hatte ihr diesen doch nie gesagt.
"Ich verstehe warum ihr ins Labyrinth geschickt wurdet. Aber ich bin davon ausgegangen, dass man euch tötet, nachdem was ihr getan habt", kam wieder etwas von ihr. Dabei stieg die Verwirrung in mir mit jedem Wort weiter.
"Was meinen Sie?", fragte Thomas dann das, was wir ja sowieso schon alle dachten.
"Als du mich das Erste mal angerufen hast, hast du mir gesagt, dass du nicht länger zusehen kannst, wie deine Freunde sterben. Du meintest zu mir, dass du und Johanna daran arbeitet. Als du mich dann das zweite Mal angerufen hast, hast du mir gesagt, dass Johanna die Koordinaten von allen Wicked Stützpunkte herausgefunden hat. Und beim dritten Mal hast du mir diese dann überreicht, mit der Nachricht, dass sie Johanna umgebracht haben. Zumindest bist du davon ausgegangen", beantwortete sie die Frage. Unglaublich. Ich hatte also doch etwas gegen Wicked getan. Aber warum bekam ich dann solche Erinnerungen? Wollten sie mich damit manipulieren?
"Wenn einer von euch sich dazu bereit erklärt, dann würde ich ihm einwenig Blut abnehmen, um eurer Freundin zu helfen", kam sie dann wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen. Eigentlich wollte ich mich sofort melden, nur tat Thomas dies zuvor, bevor er dann mit der Frau verschwand.
"Bringt sie in das Zelt", rief sie noch nach hinten über ihre Schulter.

Erst als Brenda weggetragen wurde und die anderen beiden aus meinem Sichtfeld verschwanden, drehte ich mich zu den anderen um.
"Ich habe also doch etwas getan", kam es über meine Lippen. In den Gesichtern der Jungen sah ich ein strahlendes Lächeln nach dem anderen. Scheinbar waren sie über die Nachrichten genauso froh wie ich. Zum Glück bin ich nicht durchgedreht und habe sie verraten. Früher oder später hätte ich das ganze ja dann bereut.
"Okay. Mary kümmert sich um eure kleine Freundin. Ihr könnt euch so lange ausruhen und dann bringen wir euch bald in Sicherheit", kam ein letzter Befehl von Vince, bevor dieser dann auch schon verschwand. Ausruhen. Ja das klang ziemlich verlockend, vor allem nach den Turbulenten in der Brandwüste.

Zusammen mit Minho, Pfanne und Newt stieg ich hoch auf eine Erhöhung und dort setzten wir uns auf Steine. Von hier oben hatten wir den perfekten Blick über das Lager. Einige Zelte waren aufgebaut und viele Leute liefen umher. All diese Leute arbeiteten daran, die Kinder von Wicked zu befreien, sie waren alle gute Menschen.
"Ich wünschte Alby könnte diesen Ort sehen", kam es dann von Newt, welcher seinen Blick ebenfalls auf das Lager gerichtet hatte.
"Oder Winston", fügte Pfanne noch an.
"Oder Chuck", ergänzte ich dann auch noch einen weiteren Namen. Der Junge wäre wahrscheinlich jedem hier auf die Nerven gegangen, aber jeder hätte ihn in sein Herz geschlossen. Etwas anderes war überhaupt nicht möglich.
"Sie sind alle gestorben um einen sicheren Ort für uns zu ermöglichen. Und an diesem Ort werden wir leben, glücklich", kam es von Minho. Dies überraschte mich ehrlich gesagt einwenig. Immerhin waren diese Worte für Minho schon ziemlich...wie soll man das sagen...gefühlvoll.
"Niemand hätte es besser sagen können", lächelte ich ihn kurz an, wobei mein Blick dann bei Newt hängen blieb. Zum Glück saß er jetzt hier neben mir. Der Blonde tat meinen Blick bemerken, denn schon blickte er mich an. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Dieses Lächeln war so wunderschön, so glücklich, er schien wirklich glücklich.

"Hey, hat einer von euch Teresa gesehen?", fragte Thomas dann, welcher gerade bei uns ankam. Für einen kurzen Moment wandt ich meinen Blick von Newt ab, um diesen auf Thomas zu richten.
"Sie ist da oben", beantwortete ich seine Frage und zeigte einen Berg hinauf. Sein Blick landete dort und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Ich konnte Teresa nicht leiden, aber wenn sie Thomas glücklich macht, dann würde ich sie eben ertragen.
"Danke", mit diesen Worten verschwand Thomas dann auch schon und begann den Aufstieg zu Teresa. Ich hingegen richtete meinen Blick wieder auf Newt.
"Jetzt können wir zusammen glücklich werden", sagte ich leise, wodurch sein Lächeln nur noch größer wurde.
Vorsichtig legte er seine Hand an meine Wange und zog mein Gesicht näher zu sich. Kurz darauf landeten auch schon seine Lippen auf meinen. Dieser Kuss war ziemlich intensiv, einfach weil ich spürte, wie erleichtert Newt war, dass wir endlich in Sicherheit waren.
"Und niemand wird uns das kaputt machen", fügte er an meine Worte an, als wir uns von einander lösten. Ja das war ein wirklich schöner Gedanke. Newt und ich für immer, wir würden zusammen alt und schrumpig werden. Aber ich konnte mir keine bessere Person vorstellen, mit welcher ich dies erleben wollte.

Erst langsam fiel mir auf, dass Pfanne und Minho ja auch noch da waren. Pfanne schaffte es meistens in besonderen Momenten leise zu sein, aber Minho? Er doch nicht.
"Geht es dir gut Minho? Kein blöder Spruch? Kein Würgen?", richtete ich mich mit einem leicht amüsierten Ton an ihn. Dieser grinste mich an, wobei dieses Grinsen dann zu einem sanften Lächeln wurde.
"Ihr zwei verdient ein Happy End und dieses wollte ich euch gerade schenken", kam es von ihm. Ich nickte einfach nur einmal dankend, bevor ich dann auch schon wieder Newt ansah.
"Mir gefällt unser Happy End."
Kaum kamen diese Worte über meine Lippen, vernahm ich auch schon eine laute Explosion. Was war denn jetzt los?

Maze Runner  - Run for freedom Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt