Second Chance || Bucky Barnes FF GERMAN

𝐇𝐨𝐰 𝐜𝐚𝐧 𝐈?

Bucky war am Ende des Films auf dem Sofa eingeschlafen.
Natasha deckte ihn zu und ging dann selbst in ihr Zimmer, als sie bereits weg war, betrat Steve das Wohnzimmer und sah Bucky besorgt an.
Steve hatte aufgeplatze Fingerknöchel, da er drei Boxsäcke außeinander genommen hatte, er setzte sich auf den Sessel und beobachtete seinen Freund beim schlafen.
Er lächelte, aufgrund der Zöpfe, aber sah dann das Buttermesser auf dem Tisch liegen, was ihn sehr verwirrte.
Bucky schlug die Augen auf, er hatte nur einen leichten Schlaf und bemerkte es wenn jemand ihm beim schlafen beobachtete.
Er traute sich nichts zu sagen und schloss die Augen einfach wieder und versuchte die Panik zu verstecken die einfach wieder in ihm hochstieg.

Steve lehnte sich nach vorne: ,,Bucky....warum gibst du uns allen ständig Buttermesser wenn du bei uns bist? Das ist mir die letzten Wochen auch aufgefallen und deine Therapeutin hat mir auch erzählt, dass du ihr immer ein stumpfes Messer hinlegst bevor ihr eine Sitzung habt."

Bucky sah etwas verletzt weg: ,,Sie darf dir das garnicht sagen...."
Enttäuscht krallte er sich in die ecke.
Steve seufzte: ,,Das beantwortet aber nicht die Frage, Buck."
Der Winter Soldier versuchte einen Fluchtweg zu finden und sah sich um, allerdings wurde er dann erneut von Steve angesprochen: ,,Antwortest du mir bitte mal? Ich möchte nur helfen..." Sein Freund sah ihn traurig an.
,,Es ist ein Tick von mir...du kannst es nicht verstehen und ich will auch nicht weiter drüber reden, okay?" Niedergeschlagen sah Bucky zu Steve und versuchte seine Gedanken zu verfolgen.
Steve nickte nur: ,,Vielleicht ein anderes mal."
Bucky nickte erleichtert.

,,Es tut mir leid, ich dachte wirklich, ich würde dir damit helfen."
Steve klatschte sich auf die Oberschenkel und stand auf.
,,Ist schon gut, ich verstehe das...." Er sah zu seinem Freund hoch und schmunzelte leicht.

,,Danke. Trotzdem steht jetzt das Problem im Raum mit dem Prozess. Wenn der Psychiater dich als zurechnungsfähig einstuft, wirst du eingesperrt. Höchst wahrscheinlich in ein Hochsicherheitsgefängnis aus dem wir dich nicht so einfach raus boxen können." Steve holte sich ein Glas Wasser und setzte sich dann direkt neben seinem Freund auf die Couch.

,,Vielleicht gehöre ich ja genau da hin?" Er seufzte und verzog das Gesicht leicht, Steve schüttelte den Kopf: ,,Nein, hör auf so etwas zu sagen, du weißt auch, dass das nicht stimmt." Er sah Bucky traurig an umarmte ihn dann schließlich. Bucky schloss die Arme fest um seinen Besten Freund und hielt ihn fest. Als beide sich aus der Umarmung gelöst hatten, nahm Steve das Buttermesser vom Tisch und brachte es zurück in die Küche. Der Winter Soldier sah ihm nach und dass Steve das Messer weggebracht hatte löste unwohlsein in ihm aus und er schluckte schwer.

Steve bemerkte die Anspannung sofort die Bucky ausstrahlte und sah ihn wieder an, Buckys Augen glitzerten von der Flüssigkeit die sich langsam darin sammelte.

Mit rauer und zitternder Stimme sagte er: ,,Jedes mal wenn ich mit einem vorgesetzten im Raum war, musste ich ihnen eine Waffe  aushändigen, damit sie die möglichkeit hatten mich zu erschießen, wenn sie es für nötig hielten. Ich hab so oft gebetet, dass sie es tun. Aber das haben sie nie."

Steve sah ihn geschockt an und schluckte sehr schwer: ,,Aber Buck, du bist nichtmehr bei Hydra, niemand will dich töten. Schon garnicht ich, Natasha oder deine Therapeutin."

Bucky nickte nur: ,,Ich gehe ins Bett, Gute Nacht." Er stand auf und ging die Treppe hinauf zu seinem Zimmer.
Steve trank sein Wasser aus und ging dann ins Badezimmer um sich zu duschen.
Als er sich ausgezogen hatte und unter die Dusche stieg, ließ er das kalte Wasser auf sich herunter prasseln und realisierte erst dann, wie sehr Hydra seinen Freund verkorkst hatte und was ihm für Leid und Schmerz angetan wurde. 

Er hatte über 70 Jahrelang keine Person gehabt, der er vertrauen konnte.
Steve konnte seinen Freund jetzt verstehen, warum er so handelte wie er handelte, er hat keine Wahl.
Als der Super Soldat aus der Dusche stieg waren seine Lippen bereits blau von der Unterkülung, allerdings kehrte die Farbe bereits zurück als er vor den Spiegel trat und sich abtrocknete.

Er erinnerte sich an den James Buchanan Barnes, der mit ihm bereits zur Schule gegangen war.
Ein aufgedrehter Junge der immer gute Laune zu haben schien und ihn verteidigte wenn jemand gemein zu ihm war.
Der James der jetzt ein paar Räume weiter schlief war nichtmehr dieser Junge, er ähnelte eher einem verängstigten Kind mit zu viel Kraft welche er nicht kontrollieren kann.
Und das alles nur, weil Steve ihn hatte fallen lassen, er war sich sicher er hätte ihn irgendwie fangen können aber hatte nichts getan.
Schuldgefühle stiegen in ihm auf und sein Herz fing an sehr schnell zu schlagen, er bekam kaum noch Luft und legte die Hand auf die Brust.
Nach einigen Minuten ging es wieder und er zog sich schnell wieder an, Steve versuchte nichtmehr darüber nachzudenken und ging in die Richtung seines Schlafzimmers.
Auf dem Weg kam er an Buckys Zimmer vorbei und öffnete die Tür einen Spalt, er ging leise rein und sah ihn dort, eingerollt in die Decke, liegen.
Die Zöpfe die Natasha ihm geflochten hatte trug er noch immer. Steve schmunzelte und ging dann in sein Bett.
Als er bereits kurz vorm Tiefschlaf war, wurde er von einem markerschütternden Schrei aus dem Schlaf gerissen.