𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝~𝟙𝟛

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Jorge und ich stellten uns neben den gefesselten Mann und begannen ihm Fragen über den Rechten Arm zu stellen.

"Wo befindet der Rechte Arm sich gerade?", fragte Jorge den Mann überraschend ruhig.
"Warum sollte ich dir das erzählen?" "Das wäre besser für uns beide, glaub mir."

Auf einem Regal, entdeckte ich eine teuer aussehende Vase, zu der ich ging und sie in die Hand nahm.
"Wie teuer was die?", fragte ich Marcus. "Teuer. Also lass sie dort lieber stehen."
"Dann erzähl und vom Rechten Arm." "Ich bin nicht erpressbar. Aber wenn ihr mich gehen lasst, überlasse ich euch meine Wohnung hier und mein kleines Vermögen."

"Du bist nicht erpressbar und ich nicht kaufbar.", sagte ich während ich ohne zu Zögern die Vase auf den Boden fallen ließ und diese in hunderte Stücke zerbrach.

Marcus jammerte auf. Ich sah mich weiter etwas in der Wohnung um und entdeckte ein Foto, auf das ich zuging. Auf dem Bild war eine hübsche Frau zu sehen, die in die Kamera lächelte. "Fass das Bild nicht an.", zischte mich der Mann an.
"Oder was?" Er antwortete nicht und ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie Teresa und Minho gerade Thomas begrüßten.

"Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Ich will, das du redest! Du verdammter Scheißkerl! Verdammt.", schrie Jorge, seinen alten Bekannten an. Marcus wandte sich an Jorge und ich nutzte die Gelegenheit den Bilderrahmen zu öffnen und das Bild in meine Tasche gleiten zu lassen.

Vielleicht konnte Jorge mir mehr über die Frau erzählen.

"Tut mir wirklich leid, aber ihr müsst jetzt alle mein Haus verlassen.", erwiderte Marcus nur.
"Na du hattest ja jede Menge Spaß.", hörte ich Newt im Hintergrund zu Thomas sagen.

"Hör zu, ich tue dir wirklich nicht gerne weh. Ok?" Mittlerweile hatte Jorge sich wieder beruhigt und ich stand wieder neben ihm.
Ich unterbrach ihn: "Ich schon. Er ist ein verklonkter Neppdepp und hat es nicht anders verdient."

"Wo ist der Rechte Arm Marcus?" Thomas war inzwischen neben uns getrennten.
"Was das ist Marcus?", mischte er sich ein.
"Der Kleine checkt ja alles in Höchstgeschwindigkeit. Hey, bist du der Kopf hinter dieser Organisation?", erwiderte Marcus spöttisch.

Um seine Aufmerksamkeit wieder zu gelangen, zog Jorge ihn an seinen blonden Haaren in unsere Richtung: "Du weißt, wo sie sich verstecken. Du wirst es mir sagen und wir machen mit dir einen Deal." Marcus lachte auf.
"Du kannst mit uns kommen.", sprach Jorge unbeirrt weiter.
"Ich habe diese Brücke schon lange abgebrochen. Abgesehen davon, habe ich meinen eigenen Deal. Von dir habe ich mal gelernt: Lass niemals eine Gelegenheit aus.", sagte Marcus und schaute seinen Gegenüber herausfordernd an.

"Worüber redet der Typ?", fragte uns Newt.
"Das würde ich auch gerne wissen.", stimmte ich zu und sah die Beiden erwartungsvoll an.
"Wovon ich rede, dass sind Angebot und Nachfrage. WCKD will soviel Immune wie sie kriegen können. Ich bin Ihnen dabei behilflich. Also ich locke die Kids hinein, sie saufen, amüsieren sich und dann taucht WCKD auf, sieht sich um und trennt Spreu vom Weizen.", erklärte Marcus mir einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.

"Ich habs mir anders überlegt. Ich tue dir doch gerne weh. Ad, tue, was du nicht lassen kannst." Ich stoß den Stuhl, auf dem der blonde Mann saß um, indem ich mit meinem Fuß gegen die Sitzgelegenheiten kickte. Der Stuhl flog um und zog Marcus mit sich. Ich kniete über ihm und ließ meine Faust ein paar Mal auf sein Gesicht niedergleiten, bis ich von jemandem heruntergezogen wurde und Pfanne mir kurz später hoch half.

"Jorge übernimmt jetzt." Ich nickte kurz. "Hier für deine Hände." Mein bester Freund drückte mir ein nasses Tuch in die Hand, welches ich dankend annahm.

Mit dem Tuch in der Hand, setzte mich neben Brenda auf das zerfletterte Sofa.
"Wie geht's dir?", erkundigte ich mich bei ihr.
"Besser. Danke nochmal für deine Hilfe vorhin."
"Kein Problem. Aber jetzt schuldest du mir etwas.", imitierte ich Jorge Stimme und wir beide prusteten los.

"Rede! Rede!", schrie Jorge Marcus an während er nun über dem Mann kniete und auf ihn einschlug.
"Heilige Scheiße. Ich kann dir wirklich nichts versprechen.", hielt Marcus ihn an. Da hörte Jorge auf ihn zu schlagen und zog ihn, mitsamt Stuhl wieder hoch, in seine Ausgangsposition zurück.
"Diese Typen wechseln ständig ihr Versteck.", fing Marcus an. "Sie haben einen Außenposten, oben in den Bergen. Aber es ist ein weiter Weg bis dahin. Die Hälfte von WCKD ist hinter euch her, dass werdet ihr niemals schaffen."
"Nicht zu Fuß. Wo ist Bertha?", grinsend sah Jorge Marcus an, der sofort protestierte: "Nein. Nicht Bertha."
"Wer zum Klonk ist Bertha?",fragte ich Jorge interessiert.
"Du meinst wohl, was Bertha ist. Das wirst du gleich sehen. Kommt hermanos, dass war's. Wir ziehen weiter in die Berge."

"Was machen wir mit Marcus?", wollte Aris wissen. "Der kann da bleiben.", antwortete ich und Brenda ergänzte: "Irgendwann wird jemand nach ihm sehen und dann kann ihm geholfen werden. Und wenn nicht, dann ist das so."
"Er hats nicht anders verdient.", stimmte Minho uns zu.

Wir wandten uns von dem Mann ab und packten die restlichen Sachen in unsere Taschen. Meinen Rucksack schmiss ich mir über die Schulter und beeilte mich den Anderen zu folgen.

Aber bevor wir den Raum ganz verlassen konnten, rief Marcus uns noch etwas hinterher: "Ach Jorge, wie geht es eigentlich Alejandro? Und deiner Tochter, wie geht es ihr so?" Gekonnt ignorierte Jorge ihn und führte uns weiter durch die Gänge.

Niemand sagte etwas, bis ich mich entschied, bei Brenda nachzufragen: "Was weißt du über Jorges Tochter?"
"Nicht viel, er redet nicht gerne über sie. Ich weiß, dass sie in unserem Alter sein sollte und ihr Name mit einem A beginnt."
"Abigail?", fragte ich.
"Ja vielleicht. Wie kommst du darauf?"
"Als WCKD uns auf dem Labarint geholt hat, habe ich ein Mädchen kennengelernt. Ihr Name war Abigail. Das Alter könnte mit unserem übereinstimmen. Aber ich weiß wirklich nicht, was jetzt mit ihr ist. Sie wurde von WCKD mitgenommen.", erzählte ich ihr von dem Mädchen.
Sie zuckte mit den Schultern.

"Und hast du schonmal etwas von einem Alejandro López gehört?", erkundigte ich mich weiter bei ihr.
"Alejandro?" Brenda schüttelte den Kopf: "Nein, noch nie gehört. Warum willst du das schon wieder wissen?"
"Alejandro war ein Arzt bei WCKD. Er kannte meinen Vater und ich dachte wenn er ihn und Jorge kannte, könnte es doch sein, dass Jorge meinen Vater auch kannte oder?"
"Frag ihn doch später einfach mal.", schlug Brenda vor. Ich nickte: "Werde ich später machen."

Mittlerweile waren wir in einer Art Garage angekommen. Jorge zog eine große Planne von einem Gegenstand hinunter. Vor uns befand sich ein blauer Jeep und der Mann grinste: "Sagt hallo zu Bertha."

Für immer || Minho ff 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt