𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝~𝟙𝟙

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Also folgten wir Jorge. Er führte uns durch riesige unterirdische Tunnel und schon nach wenigen Minuten hatte ich keine Ahnung, ob wir alleine wieder zurückfinden würden.

Der Abstand zwischen ihm und der restlichen Gruppe war größer geworden, weshalb ich schneller lief um mit Jorge sprechen zu können.

"Wie lange hast du eigentlich für WCKD gearbeitet?", fragte ich ihn.
"Einige Jahre.", erzählte er mir.
"Und wie kam es dazu?"
"Durch den Brand."
"Wie kam es zum Brand?", erkundigte ich mich weiter.

"Die Sonneneruptionen hat die Erde verbrannt. Durch die Klimaänderung entstand die hier die Brandwüste. Aber in Gebieten, in denen sich das Klima schnell wieder erholt hatte, wurden sogenannte Quarantänezonen eingerichtet.
Die wenigen Ressourcen wurden wegen der Bevölkerungsdichte schnell weniger. Deshalb wurde ein Virus gezüchtet und von der Regierung gezielt eingesetzt, um Menschen zu töten.
Relativ kurze Zeit nach den Eruptionen begann eine mysteriöse Krankheit die verbliebene Menschheit heimzusuchen. Sie nannten ihn "Den Brand".
Die betroffenen Menschen verloren schnell Kontrolle über sich selbst. Der Virus schaffte dies, indem es bestimmte Regionen des Gehirns befiel und diese wie wegfraß.
Der Brand, welcher eigentlich nur ein paar Menschen töten sollte, breitete sich schneller aus als gedacht. Und du hattest die Wahl. Sterben oder WCKD helfen."

"Und du hast dich entscheiden ihnen zu helfen."
"Ja. Ich war einer der wenigen Überlebenden. Außerdem hatte ich jemanden den ich versorgen musste und ich musste schauen, wie wir das ganze überleben."
"Wer sind wir?"
"Meine Tochter und ich. Sie war fast vier Jahre alt, als das ganze losging."

Ich nickte. Weiter Nachfragen wollte ich nicht, da ich merkte, dass es Jorge nicht leicht fiel über sein Kind zu sprechen. Ich vermutete, dass es nicht immun und dann gestorben war.

Der Mann, neben mir wechselte das Thema: "Wie habt ihr es gemeistert in dem Labyrinth zu leben?"
"Manchmal war es ganz schön nervenzehrend. Es fing schon damit an, dass wir in einer Box aufgewacht waren und keine Erinnerungen mehr hatten.
Du weißt, wie du sprichst, du weiß, wie du isst und gehst aber hast keine Ahnung, wie du heißt, wie alt du bist oder was passiert ist bevor du aufgewacht bist. Nach einigen Stunden, fällt dir dein Name wieder ein, wenn du Glück hast auch dein Alter, mehr lassen sie dich aber nicht behalten.
Du fängst an Freunde zu finden, zu Arbeiten und Spaß zu haben.
Und dann sterben deine Freunde. Einer nach dem Anderen und du kannst nichts dagegen tun.", erzählte ich.

"Wie gehst du damit um?", fragte er mich.
"Mit dem Tod meiner Freunde?" Er nickte zustimmend. "Gar nicht. Ich versuche es auszublenden und fresse es in mich hinein."

"Das klappt am besten, nicht?"
Diesmal nickte ich.
"Was machen wir den überhaupt in der Ruinenstadt?"

"Wir suchen Marcus.", antwortete er mir.
"Marcus?", fragte Minho, der plötzlich wieder neben mir lief und unsere Hände verschränkte.
"Ein alter Freund. Er kennt die genauen Koordinaten des Rechten Armes."

"Was ist mit Thomas und Brenda?"
"Die werden wir schon finden. Brenda ist schlau, sie wird schon wissen, wo sie uns findet. Außerdem scheint euer Freund auch nicht dumm zu sein. Das einzige Problem wird sein Marcus zu finden. Er ist überall und nirgendwo."
"Woher kennst du diesen Marcus?", fragte Minho nach.

"Diese Welt ist kleiner als man denkt."
Verwirrt sah Minho ihn an: "Was soll das schon wieder bedeuten?"
"Markus und ich waren schon früher befreundet. Bevor das Ganze mit der Sonneneruptionen begann. Aber wir haben dann den Kontakt verloren.", erzählte er uns.
"Hier müssen wir abbiegen. Dann geht es noch einmal um die Ecke und dort müsste die Treppe sein."

Wir bogen nach rechts ab und wie Jorge gesagt hatte, krümmte der Weg sich nach wenigen Metern ab. Wir gingen ihn entlang und sobald wir um die Ecke gebogen waren, kam eine eiserne Leiter zur Sicht, die an die Wand gebaut war.
"Ich warte hier bis alle oben sind. Ad, gehst du vor."

Also umgriff ich die kühlen Sprossen der Leiter und setzte meinen ersten Fuß auf sie. Ich kletterte weiter und oben angekommen, drückte ich den Gullydeckel, der als Ausgang diente hinauf. Er bewegte sich und bat mir die Möglichkeit ihn zur Seite zu schieben. Sobald der Deckel beiseite geschoben war, schien ein warmes Licht zu uns hinab.

Ich ließ mich meine Augen an das Licht gewöhnen und sobald ich wieder ohne Probleme meine Umgebung wahrnehmen konnte, zog ich mich aus dem Tunnel, an die Oberfläche.

Um mich herum standen die Ruinen einer ehemaligen Stadt. Ein paar Leute liefen verstreut herum aber irgendwie schien keiner unsere Ankunft so richtig zu bemerken.

Minho stieg nach mir aus dem Tunnel. Newt folgte ihm und innerhalb den nächsten Minuten standen auch die Anderen neben uns.
"Wo wohnt dieser Marcus?", wollte ich Jorge wissen, während er den Gullydeckel wieder schloss.

"Das müssen wir jetzt herausfinden. Folgt mir." Der Mann ging auf eine Gruppe Menschen zu.
"Hola hermanos.", begrüßte er sie. "Wo finde ich Marcus?"

"Wer will das wissen?", fragte einer der Frauen ihn.
"Einer seiner alten Bekannten."
"Was willst du von ihm?"
Charmant antworte er ihr: "Etwas reden. Vielleicht auch einen Tee trinken. Was alte Bekannte so machen."

"Links entlang.", sagte die Frau. "Die Straße entlang und dann rechts. Er betreibt die Disco dort."
"Gracias señora.", bedankte Jorge sich und lief mal wieder voraus.

"Wie hast du das den geschafft? Die Dame schien ja ernst nicht sonderlich erfreut uns zu sehen.", fragte ich ihn.
"Ich hab ein Händchen für Frauen.", lachte er und zwinkerte mir spielerisch zu. Da stieg ich in sein Lachen ein während wir die Route entlang liefen, die uns die Frau beschrieben hatte.

Angeblich befand sich die "Disco" in einem großen cremefarben Gebäude. Es erinnerte mich an die Gebäude aus dem antiken Rom.

Wir liefen durch den offenen Tunnel, der erlaubte, unter dem Gebäude zu laufen. Doch wir wurden von einer blonden Frau aufgehalten." Hallo meine Lieben."
"Hier wohnt Marcus?", erkundigte Jorge sich knapp.
"Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Geht hinein und findet es selber heraus."

Ich ging gerade einen Schritt vor, also ich gegen den Arm der Frau prellte.
"Erst ein Schluck hiervon. Das ist die einzige Bedingung."

Sie streckte mir ein Gefäß mit einer seltsam grün schimmernden Flüssigkeit entgegen.

Ich nahm ihr die Flasche ab und wollte gerade zum Trinken ansetzen als Newt mich unterbrach: "Ad. Stopp. Wir wissen nicht, was das ist."
"Es wird mich schon nicht umbringen. Ich trink jetzt ein Schluck, geh rein, schaue mich etwas um und frage nach diesem Marcus. Dann komme ich wieder raus."

"Ich komme mit.", beschloss Jorge. "Ich kenne Marcus schließlich."
"Dann gehe ich auch mit.", sagte Minho und trat vor.

"Ich lass dich da nicht alleine reingehen.", fügte er flüsternd hinzu.
"Gut dass." Ein zweites Mal setzte ich die Flasche an meinen Mund, diesmal nahm ich aber einen Schluck. Das Gemisch schmeckte nach Klonk und fast hätte ich es wieder ausgespuckt. Minho nahm als Nächstes einen Schluck und Jorge folgte ihm.

"Dann mal los."

Für immer || Minho ff 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt