𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝~𝟙𝟝

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Sofort sprang er auf und richtete die Pistole auf uns. "Ein Crank."

"Nein, nein, nein. Warten Sie.", Thomas sprang vor uns und stoppte Vince.
"Weg da Kleiner."
"Hör zu. Das ist gerade erst passiert. Sie ist noch nicht gefährlich.", erklärte Thomas dem Mann.
"Ihr hättet sie nicht herbringen dürfen."
"Ich weiß.", sagte Thomas ruhiger.
"Wenn wir Cranks hier reinlassen, überlebt der sichere Hafen keine Woche. Aus dem Weg!", beschwerte Vince sich.
"Ist gut. Ich verstehe. Ich verstehe, was du meinst. Hör mir bitte zu, ja. Ich hab ihr gesagt, dass wir ihr hier helfen können.", sagte Thomas.

Die beiden diskutieren noch etwas weiter während ich bei Brenda auf dem Boden bleib und sie versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Ihr Atem war ungleich, weshalb ich probierte ihr zum Helfen, ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Komm Brenda, mit mir. Einatmen und wieder ausatmen. Ein und aus." Gleichmäßig atmete ich und sie versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

"Hey Mädchen!", rief ein Mann mir zu.
"Hier." Er schmiss mir eine Flasche Wasser zu und ich bedankte mich kurz bei ihm. Dann wandte ich mich wieder Brenda zu.

"OK. Du musst etwas trinken. Ja?" Sie nickte schwach, während ich sie etwas hoch und gleich darauf zu mir zog. Sie lehnte jetzt an mir und ich konnte ihr leichter etwas Wasser in den Mund kippen. Dann riss ich mir ein Stück meines T-Shirts ab und auch dort träufele ich etwas Wasser hinauf. Ich legte es ihr auf ihre erhitzte Stirn und ab und zugab ich ihr noch etwas mehr Wasser.

"Es muss doch irgendwas geben, was ihr tun könnt.", verzweifelt versuchte Thomas weiter den Mann zu überzeugen.
"Ja gibt es. Ich kann sie sofort von ihrem Leid befreien." Erneut richtete Vince seine Waffe auf Brenda und lud nach.
"Nein!", schrie Jorge und wollte gerade auf Vince zurennen, als zwei Männer ihn zurückhielten.

"Warte.", rief ich. "Alejandro. Alejandro hat uns geschickt."
Der Mann stoppte.

"Das reicht." Eine sanfte Stimme ertönte. "Lasst ihn los." Die Männer ließen von Jorge ab, der sich sofort zu uns herunter kniete.

"Sie ist infiziert. Wir können nichts mehr für sie tun."
"Nein, wir nicht. Aber er schon." Sie zeigte auf Thomas. "Hallo Thomas."
"Sie kennen mich?", fragte er verwirrt.

Sie nickte: "Interessant. Ich verstehe, warum sie dich ins Labyrinth geschickt haben. Obwohl ich zugeben muss, dass ich befürchtet habe, dass sie dich töten, nachdem was du getan hast."

"Was habe ich den getan?", fragte ein verwirrter Thomas.
"Als wir uns das erste Mal gesprochen haben, hast du gesagt du kannst es nicht mehr ertragen. Zuzusehen wie deine Freunde sterben, einer nach dem anderen. Als wir das letzte Mal miteinander redeten, hast du mir die Koordinaten sämtlicher WCKD Labore und Einrichtungen gegeben."
"Es war unsere Quelle.", ergänzte Vince.

"Wir hätten das alles niemals ohne ihn durchziehen können."
Da sah sie mich an: "Aideen, meine Liebe. Wie ich annehmen kannst auch du dich an nicht erinnern?"

Als Antwort schüttelte ich den Kopf.
"Wie es aussieht hast du nicht alles vergessen.", sagte sie als sie zu Brenda sah, dann schaute sie mich wieder an: "Du warst oft bei mir und hast mir bei meinen Patienten geholfen.", erzählte sie mir. "Es ist schön zu sehen, dass du das Verarzten noch draufhast. Außerdem bin ich Mary.
Bringt sie ins Zelt und gebt den Anderen warme Kleidung. Vorsichtig."

"Na komm.", flüsterte Jorge Brenda zu, als er sie mit meiner Hilfe hochhob.
"Das ist das Mindeste, was wir tun können. Thomas komm. Ich muss dir etwas Blut abnehmen. ", sagte die Frau und lief, in Begleitung von Thomas davon.

Wir liefen ihr hinterher und sie führte uns zu einem Zelt, indem wir Brenda bringen konnten. In einer Ecke des Zeltes stand eine Liege, auf die wir sie behutsam legten. Jorge setzte sich auf einen Stuhl zu ihrer Rechten, Thomas und ich setzten uns auf ihre linke Seite.

"Zu Anfang wussten wir nicht was los ist.", fing sie an zu erzählen. "Sicher wussten wir nur eins. Je jünger ihr wart, desto besser waren eure Überlebenschancen."
"Du arbeitest für WCKD?", hackte Thomas nach.

Sie nickte: "Ist schon lange her. Weißt du, zu Anfang waren wir voller guter Absichten. Ein Heilmittel finden und die Welt retten. Es war klar, ihr Kids wart der Schlüssel. Weil ihr immun wart. Aber wieso? Schließlich fanden wir eine Antwort. Ein Enzym, produziert im Gehirn deren, die immun waren. Wenn man es aus der Blutbahn separiert, ist es ein sehr wirksames Mittel. Es verlangsamt die Verbreitung des Virus."

"Du hast also ein Heilmittel gefunden?", fragte Thomas sie.
"Nicht wirklich. Dieses Enzym kann nicht künstlich hergestellt werden. Wir können es nur den Immunen entnehmen. Natürlich ließ WCKD sich davon nicht abhalten. Wäre es nach Ihnen gegangen, hätten Sie eine ganze Generation geopfert. Alles für das hier." Sie hob die Spritze mit dem fertigen Ergebnis hoch. "Ein Geschenk der Biologie und der Evolution. Aber eins, das nicht für alle bestimmt ist."

Sie kam auf die Liege zu und stellte sich zu Jorge auf Brendas rechte Seite. Während Jorge Brenda's Kopf und ich ihre linke Hand hielt, spritzte Mary ihr das vorläufige Gegenmittel.

Sofort wurde der Heilprozess bemerkbar, da  Brenda das Atmen sichtlich leichter fiel.

"Wie viel Zeit wird ihr das geben?", wollte Thomas wissen.
"Das ist bei jedem anders. Ein paar Monate vielleicht. Aber genau das ist der Hacken. Sie wird immer mehr brauchen.
OK, gehen wir. Gehen wir nach draußen. Die beiden müssen sich ausruhen. Gehen wir. Sie wird sich schon wieder erholen."

Schweren Herzens verließen Jorge und ich Brenda und verliefen das Zelt.
Bevor Mary uns verlief, hatte ich noch eine Frage: "Mary?" Sie blieb stehen und sah mich an.
"Ja, Liebes?"
"Bin ich immun?"
Sie nickte und ging weiter.

Jorge ließ sich auf eine Box sinken und schaute verloren in die Ferne.
"Ihr wird es bald besser gehen. Die Frau, scheint so, als hätte sie Ahnung von dem, was sie macht.", versuchte ich Jorge zu beruhigen.

"Ich danke dir für deine Hilfe.", bedankte er sich doch ich winkte ab: "Das war doch nichts. Aber ich habe es gern getan." Und ohne es zu erwarten, zog der Mann mich in eine plötzliche Umarmung. Als er mich losließ ich ein paar Tränen in seinen Augen.

"Geh jetzt lieber. Dein firme, wartet dort drüben auf dich." Er zeigte auf Minho, der etwas entfernt stand und zu uns rüber sah.
"Wir sehen uns.", verabschiedete ich mich und lief zu ihm hinüber.

"Hey.", begrüßte ich ihn.
"Wie geht es dir?", besorgt sah er mich an.
"Mir geht es gut. Warum?"
"Weil du dich vorhin um Brenda gekümmert hast und sie infiziert war. Ich dachte vielleicht das du jetzt auch infiziert bist und ich dich verliere."

Ich umarmte ihn: "Ich bin immun, Minho." Erleichtert seufzte er auf. "Dem Himmel sei Dank. Und ich dachte ich verliere dich."

"Lass uns, uns etwas ausruhen.", schlug ich vor und er stimmte mir zu.

Wir legten uns in den Schatten eines Baumes. "Denkst du wir schaffen es, WCKD zu entkommen? Also endgültig?", fragte ich meinen Freund irgendwann.
"Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wichtig ist nur, dass uns nichts trennen wird." Ich nickte.
"Pinky Promise."
Wie schon so oft streckte er mir seinen Finger entgegen und ich verhackten unsere Finger. "Pinky Promise."

Dann schliefen wir ein. Mein Kopf auf seiner Brust und unsere Finger immer noch verschränkt.

Für immer || Minho ff 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt