Kapitel 4

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CAMILLA

Nach unserer kleinen Auseinandersetzung, schwiegen wir uns an und saßen im Wohnzimmer. Er an seinem Laptop und ich sah einfach nur fern.

„Ich sitze hier." sagte er mit dem Blick auf dem Laptop, als ich meine Füße ausstreckte. Ich rollte mit den Augen. „Hier sind zwei weitere Sofas, setz dich um."

Jetzt blickte er mich an und das nicht gerade erfreut. „Du musst dich nicht breit machen, also zieh deine Füße zurück." erwiderte er. Diesmal streckte ich die Füße auf die Tastatur des Laptops.

„Nö." lächelte ich provokant. Vielleicht war das kindisch, aber er hätte sich auch umsetzen können.

„Sag mal bist du dumm?! Du hast ihn ausgeschaltet." rief er sauer.

„Dann schalte ihn an?" zuckte ich mit den Schultern. Er nervte mich einfach, wirklich. „Camilla, sollte die Datei verloren gegangen sein, dann gnade dir Gott." drohte er mir knurrend.

Was wollte er mir schon antun?

Er ist 1.90, so breit wie dein Kleiderschrank und hat leichte Aggressionen. Ja, was sollte er dir schon antun?

Okay, vielleicht konnte er mir schon etwas antun, aber würde er doch nicht. „Sie ist weg." grölte er plötzlich. Okay, vielleicht doch. „Was ist weg?" fragte ich vorsichtig.

„Was denn wohl?! Die Datei du Behinderte!" beleidigte er. Er setzte mir den Laptop auf den Schoß und ich sah ihn verwirrt an. „Du schreibst mir das jetzt neu!" verlangte er.

Ich lachte auf. „Ganz bestimmt nicht, nimm dein Ding und mach das allein. Hättest dir vorher besser überlegen sollen wo du dich hinsetzt." Ich drückte ihm den Laptop in die Hand.

Er warf den Laptop auf das Sofa und drehte sich um. Er seufzte laut auf und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. „Was haben meine Eltern mir da angetan?" Dann drehte er sich zu mir und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt.

„Dir angetan? Was haben sie mir angetan!" konterte ich. Er war unerträglich und dann beschwert er sich noch über mich. „Dir? Du bist zickig, nervig und hast mir die Datei gelöscht!" wiederholte er sich.

Empört sah ich ihn an. „Du bist hier zickig und nervig. Du benimmst dich wie ein kleines Mädchen." rollte ich die Augen. „Camilla, nerv nicht." sagte er mir und nahm sich den Laptop.

Damit verschwand er dann und ich hatte das Sofa und gleich das gesamte Wohnzimmer für mich allein. Das nenne ich mal Frauenpower. Und das sollte ich ein Leben lang mitmachen? Gott, diese Vorstellung.

Ich hätte seit dem Tag der Entscheidung abhauen sollen. Direkt in Issacs Arme. Oh man. Ich weiß noch wie er mir immer total nervös erzählt hat, dass er Angst hat meine Familie kennenzulernen. Er wusste durch meine Erzählungen, wie konservativ sie waren.

Irgendwo tief im Herzen wusste ich immer, dass er nie das Vergnügen haben wird meine Eltern kennenzulernen. Diese traurige Erkenntnis hatte ich immer gut weggesteckt. Bis sie mich wirklich traf.

Ich griff zur Fernbedienung und wechselte den Sender. Dann griff ich zu den Salzstangen und stopfte mich damit voll. Irgendwas musste mir ja den Abend erfüllen.

„Weißt du, ich finde es immer noch krass." Ich sah meine Freundin Harper fragend an und biss in meine Brezel. „Wir durften nicht zu deiner Hochzeit!"

Es waren mittlerweile ein paar Tage vergangen und ich ging seitdem wieder in die Uni. Grace und Harper sahen mich vorwurfsvoll an. Ich schlucke den großen Bissen runter. „Macht meine Eltern so doof an, nicht mich okay."

Amor ForzadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt