Kapitel 13

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CAMILLA

Ich konnte gar nicht glauben, was sie da von sich gab. „Sofia, hörst du dir überhaupt zu? Du sprichst gerade von Harper, meine beste Freundin! Und jetzt willst du mir erzählen sie vergnügt sich mit Issac? Spinnst du eigentlich?!" Ich war total aufgebracht. Ich hörte sie auf der anderen Seite der Leitung seufzen. Mir verging der Appetit und Gael schien überrascht zu sein. Das er sich überhaupt für mein Leben interessierte.

„Camilla, ich bin nicht blind okay! Ich kann verstehen, wie sich das anhört, total unglaubwürdig. Aber sie sitzen uns schräg gegenüber und ich schwöre es dir, jetzt gerade küsst er ihre Hand. Camilla, deine Freundin ist eine falsche Bitch. Mehr kann ich dir nicht sagen!" Erzählt mir Sofia und trotzdem konnte ich es immer noch nicht wahrhaben. Also sagte ich ganz dreist: „Okay, schick mir ein Foto."

„Spinnst du? Das wäre verdammt auffällig!" erwiderte Sofia entsetzt, doch das war mir egal. „Schick mir ein Foto Sofia, wenn sie es wirklich sind, dann sollte es dir sowieso egal sein." Meinte ich nur und sie seufzte wieder. „Okay, warte. Ich versuche es, bleib dran."

Mein Herz schlug aufgeregt gegen meine Brust, während ich auf dem Chat von Sofia und mir ging. Ich stellte sie auf den Lautsprecher. Ich blickte zu Gael, der gegenüber von mir saß und genervt aussah. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu. Er zuckte nur mit den Schultern. „Wir wollten eigentlich essen gehen. In Ruhe." Sagte er, doch ich zuckte mit den Schultern. „Das ist gerade wichtig okay? Du hast es selber gehört." Rechtfertigte ich die Situation.

Das Essen war mir gerade scheiß egal! Sollte das stimmen, werde ich sie mir sowas von vorknöpfen. Verdammt, ich saß heute noch mit ihr an einem Tisch und wir haben zusammen gelacht! Wie dreist wäre das? Gael wollte etwas sagen, als mein Handy in meiner Hand vibrierte. Ich stoppte ihn und brauchte nur eine Millisekunde um drauf zu schauen. Das Foto war angekommen.

Und ich musste feststellen, dass Sofia nicht blind war. Nein, ich war eher zu gutgläubig. Ich glaubte wirklich, dass es nicht sein könnte. Harper saß wirklich neben ihm und sie waren sich so nah. Und wie sie sich ansahen. So wie ich ihn früher ansah, verliebt. Ich legte einfach mit Sofia auf und konnte es gar nicht fassen.

„Sofia hatte recht." Sprach ich leise aus und ließ mein Handy auf den Tisch fallen. Gael seufzte und wechselte sofort seinen Platz zu mir und sah kurz auf mein Handy, wo das Bild noch zusehen war. Er legte vorsichtig seinen Arm um mich und zog mich leicht zu sich. Ich brauchte aber in dem Moment keine beschissene Umarmung. Jemand sollte mir die Fragezeichen, die sich bildeten, beantworten. Ich musste und würde sie morgen in der Uni drauf ansprechen.

„Ich, ich möchte nachhause. Bitte." verlangte ich und er nickte sofort. „Klar, komm." Erwiderte er und wir standen gemeinsam auf. Er bezahlte noch schnell und wir gingen zum Auto. Die Fahrt nachhause verlief still und keiner sagte etwas. Es brauchte auch nichts gesagt werden. Ich konnte nichts hören. Als wir zuhause ankamen, stieg ich aus und lief sofort, ohne ihn zu beachten, ins Haus. Ich verschanzte mich sofort in das Schlafzimmer, dabei vergaß ich nicht, abzuschließen.

***

Ich hielt es nicht mehr im Bett aus. Ich bekam die Augen nicht zu und musste ständig über dieses verfluchte Bild nachdenken. Egal wie sehr ich mir wünschte, dass es ein Traum war, musste ich leider feststellen, dass es dem nicht so war. Immer wieder griff ich nach meinem Handy und betrachtete das Bild mit jedem Mal genauer. Und jedes nächste Mal entdeckte ich etwas Neues. Es standen zwei Gläser Wein auf dem Tisch und die Flasche daneben, schien fast leer zu sein.  Sie hielten die jeweils andere Hand und sie lächelten sich gegenseitig an. Harpers Haar war zurück gesteckt und sie hatte sich schick gemacht.

Amor ForzadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt