Kapitel 6 12 Februar 1896

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Vamblart    
Es war 1895  als ich mit meinem Medizinstudium begann. Ich hatte mich schon sehr früh für die Medizin interessiert und deshalb hatte ich schon sehr den Wunsch gebildet. Nun hatte ich mit 18 mein Studium. Meine Mutter habe ich nie mehr so stolz als an dem Tag  gesehen als ich mein Studium begann. Das war auch das letzte Mal,  dass ich sie lebend sah oder überhaupt. Denn sie starb in der Nacht der nächsten Tages. Ihre Todesursache war damals unbekannt und das zerstörte mich von innen.  Ihre Leiche wurde nie gefunden. Deshalb mich  Nacht für Nacht stellte ließ ich mir die Frage ob sie doch noch lebte.

Nach einem Jahr der Trauer  also irgendwann  im Oktober 1896 lernte ich Erick kennen er war 29, wie er sagte und kam immer nur zu den Abend Lesungen. Er hatte rabenschwarzes Haar und ein markantes Gesicht. Zudem war er groß und schlank. Meistens hatte er ein T-Shirt und eine zerrissene Hose. Wir verstanden uns sofort. Erik studierte wie ich Medizin. Nur er war ein paar Jahre höher als ich. Wir verstanden uns wie Brüder.

Eines Tages war ich zum ersten Mal bei ihm  zu Hause. Es war das Haus in dem ich jetzt noch lebe. Ich glaube war am 12  Februar  1896. Ich kann mich an die Nacht so erinnern als wäre es gestern gewesen. Ich war gerade in meiner kleinen Wohnung am Lernen und das dumme war, dass ich hatte nur noch wenige Stunden Zeit um für diese wichtige Prüfung zu lernen.

Das waren noch Zeiten! Damals war alles noch anderes. Wenn ich jetzt auf diese Nacht denke würde ich mich Ohrfeigen, weil ich  schon so oft Mitten in der für eine Prüfung die am nächsten Tag stattfinden sollte.

Ich blätterte gerade konzentriert in meinem Lehrbuch und murmelte wieder einmal komisches Zeug. Das mache ich immer wenn ich mich konzentrierte. Gerade meinte ich, dass ich das nächste Mal einfach früher mit dem lernen anfangen sollte und das es praktischer wäre wenn ich mir einen Plan schreibe. Aber ich wusste genau, dass ich mich eh nicht daran halten würde. Ich rollte gerade meine Augen, als Erik plötzlich hinter mir stand. Er tippte mir auf die Schulter. Ich sprang erschrocken auf und drehte mich zu ihm um. Dabei gab ich ihm ausversehen eine Backpfeife. Schnell entschuldigte ich mich. Aber Erik meinte nur: „Entspann dich und ich muss dir was sagen oder eher was zeigen?"

Ich sah ihn mit einen Blick voller Frust an und er
verstand sofort. „Es ist wegen deiner Mutter wieder oder?", fragte er mitfühlend. Ich spürte wie mein Herz immer schwerer gegen meine Brust schlug. Langsam kam der altbekannte Kloß wieder in meinen Hals. Er schnürte wieder seinen Hals so zu  wie er es immer tat, nämlich so sehr, dass er kaum noch Luft bekam. Dicke Tränen liefen meine Backen runter. Ich hatte meine Mutter enttäuscht, sie hatte so hart gearbeitet um mich studieren zu lassen und ich lernte nicht viel.

Erik verstand sofort, als ob er Gedanken lesen konnte: „Du weißt, dass das nicht so ist. Du hast schon fast jeden Tag für irgendetwas gelernt. Aber wenn du weiter hier Trübsal blasen willst dann viel Spaß dabei noch."  „Er hat recht wie immer, ich hatte eigentlich schon seit Wochen gelernt!", dachte ich und fragte mich alles noch einmal ab und es war richtig, „Das ist merkwürdig. Vor ein paar Minuten hatte ich keine Ahnung von diesem kram und jetzt weiß ich alles. Das ist komisch. Hat das etwas mit Eriks auftauchen zu tun?" Erik drehte sich um, um zu gehen. Aufgeregt packte ich ihn am Arm. Er drehte sich zu mir um und lächelte mich siegessicher an.

Aufgeregt führte er mich durch ein kleines verwahrlostes Dorf. Mache der Häuser waren so verfallen, dass da nur nicht ein Haufen Ziegelsteine da stand.  Der Mond erhellte die Häuser schemenhaft.  Es war insgesamt eine schöne Nacht. Die Dunkelheit tat mir irgendwie gut, sie war beruhigend und ich hatte das Gefühl meine Mutter hier mir hier näher war.

Erik führte mich in zu einen  großen Haus am Rande des Dorfes. Das Haus war ganz ohne Fenster und ganz in schwarz. Die roten Dachziegel des Hauses leuchteten im Mondschein. In dieser Nacht war der Mond sehr groß. Es schien als wäre er größer als sonst. Wir gingen direkt zu dem Haus. Ich fragte mich die ganze Zeit: „Wie kann er sich das nur leisten. Wenn ihm das Haus da hinten gehört dann muss es recht teuer sein. Wie kann er sich das leisten und arbeitet er etwa auch morgens. Hm das könnte sein. Er geht ja immer nur zu den Abend Lesungen. Dann muss er echt viel arbeiten." Ich  hatte sehr viel Respekt vor ihm. So groß wie das Haus war musste er gut verdienen oder viel arbeiten.

Er führte mich zu der Haustür und ließ mich eintreten. Er führte mich in sein Wohnzimmer. Sein Wohnzimmer ist jetzt noch so eingerichtet, wie es damals war. Das Wohnzimmer war sehr groß. Es war ganz in schwarz, nur die Möbel waren blutrot. Erik hatte Geschmack wie ich nun wusste.

Misstrauisch sah ich ihn an, er setzte sich vor ich hin und sah mich ernst an. Es war so als ob er gleich mit mir schimpfen wollte. Er sah mich auf einmal belustigt an und meinte: „Entspann dich Vam. Es ist wegen mir ich muss es dir sagen, damit du in Sicherheit bist. Ohne dieses Wissen könntest du sterben."

Er sah mich ernst an. Als ob er mir sagen wollte: „Bist du bereit? Also du kannst jederzeit gehen, wenn du willst." Plötzlich hörte ich seine Stimme ganz klar und deutlich in meinem Kopf. Es war als ob er mir in mein Ohr flüsterte. Aber ich blieb da sitzen und antwortete  ihm mit einem einfachen: „Ja aber natürlich bleibe ich hier. Was  ist denn los?"

Er sah mich traurig an, als ob er sich unsicher war ob es mir wirklich sagen wollte. Vorsichtig blickte er mir in die Augen. Erst jetzt konnte ich sein Gesicht ganz klar erkennen. Er hatte tiefe Augenringe und war noch dürrer und blässer als sonst. Es sah aus als würde er jeden Augenblick zusammenbrechen.

Erik räusperte sich und meinte: „Bitte rege dich nicht auf egal was ich sage. Es ist mir wichtig. Versprichst du es mir?" Verwirrt  sah ich ihn an du nickte kaum merklich. „Gut... dann sage ich es besser. Also...ähm... Vam... es ist so... du bist für mich wie ein jüngerer Bruder. Also verdienst du die Wahrheit. Ich bin ein... ein Vampir", meinte er, zuerst verstand ich nicht was er meinte, „Hab keine Angst ich werde dich nicht beißen, aber nur wenn du es willst." Ich hatte den drang weg zu laufen, aber ich blieb sitzen. Er war mein bester Freund und ich konnte ihn nicht einfach im Stich lassen. Aber eine Frage brannte mir wie Feuer auf der Zunge. Erik sah mich belustigt an und antwortete: „Nein ich bin noch keine hundert Jahre alt. Ich bin erst fünfundsechsig. Also entspann dich."

darknight Das Misteriöse BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt