Ausflug zur Polizei

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Layanas Sicht: 

Ich kam gerade vom Bäcker zurück, als Aliya mich schon unten an der Türe erwartete. Sie sah besorgt aus. "Was ist los?", fragte ich. "Ich muss zur Polizei, ich bin gestern ja einkaufen gewesen und jetzt behauptet ein Mann einfach, ich hätte sein Auto beim ausparken geschliffen und Fahrerflucht begangen. Die haben mich gerade angerufen und ich war so schockiert", erklärt sie mir, wobei es mir genauso ging wie ihr. "Okay komm lass uns hingehen", sagte ich und sie lächelte mich dankend an. Ich wusste das sie innerlich zitterte, und das sie jetzt Unterstützung brauchte. Unterwegs fuhr ich, während sie sich aufregte. "Wie kann man so lügen, ich schwöre rechts von mir war so viel Platz. Ich hätte es doch gemerkt wenn ich den geschliffen hätte", sagte sie und atmete genervt aus. "Die könne das doch bestimmt beweisen irgendwie", sagte ich und scheiterte bei dem Versuch sie zu beruhigen. "Toll, mein Vater wird mich umbringen. Er war sich eh unsicher mit diesem Umzug und jetzt hab ich auch noch einen Unfall gebaut", sagte sie und ihre stimme zitterte. Ich kannte sie gut, sie war wirklich nah am Wasser gebaut. Also versuchte ich das Thema zu wechseln. "Das wird sich schon aufklären. Sag mal, hast du Kerim bescheid gegeben oder besser gesagt abgesagt?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf. "Ich hab es voll vergessen", sagte sie und ich nickte. Sie nahm ihr Handy in die Hand und zögerte kurz. "Soll ich anrufen oder schreiben?", fragte sie. "Ich glaube anrufen ist besser", erwiderte ich und sie nickte und drückte auf seinen Namen. Sie machte wieder auf Laut und es klingelte circa 5 mal, dann wurde der Anruf weggedrückt. Sie sah mich kurz an und ich zuckte mit den schultern. "Vielleicht hat er gerade zu tun", sagte ich und sie nickte einfach. Sie lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe während ich mich auf die Fahrbahn und auf die stimme aus dem Navi konzentrierte. Angekommen gingen wir sofort rein, wo uns schon ein Polizist entgegen kam, den wir ausfragten. "Sie müssen da vorne zu der Dame hin", sagte er und wir befolgten seine Worte. Bei der Dame wurden wir erst mal ignoriert, auch nachdem ich höflich Entschuldigung gesagt hatte. Irgendwann sah sie genervt von ihrem Computer hoch und ich sprach für Aliya, da diese vollkommen vrängstigt war. Ich erklärte ihr wieso wir hier waren und bekam erst mal keine Antwort. Stattdessen drückte sie auf ihr Telefon und rief jemanden an. Kurz danach kam ein Polizist zu uns. "Wer von ihnen beiden ist denn die Halterin des Fahrzeuges?", fragte er. "Das sind wir beide, wir sind beide in der Versicherung eigetragen", erklärte ich und er nickte. "Und wer ist gestern gefahren zu der zeit?", fragte er. "Das war ich", sagte Aliya. Er bat sie mit ihm zukommen und mich darum am Eingang auf sie zu warten. Ich ließ sie ungern alleine doch etwas anderes war mir jetzt nicht möglich. Ich war so aufgebracht und wütend, weil Aliya sich sicher war das sie das nicht war und jetzt wurde sie einfach beschuldigt. Ein handy in meiner Hand vibrierte. Es war nicht meins, sondern ihres. Kerim rief an und ich überlegte kurz und ging dann ran. "Kerim?", sagte ich. "Layana?", fragte er. "Ja sorry, ich habe Aliyas Handy. "Ja, Kein ding. Ich wollte nur wissen wieso sie angerufen hatte, ich konnte vorhin nicht.", erklärte er. Kurz dachte ich darüber nach es ihm zu erzählen, doch ich wollte nicht das er glaubt, er müsse all unsere Probleme lösen. Er war immerhin nicht verantwortlich für uns. "Unsere Freunde besuchen uns heute, daher muss ich leider absagen für heute. Deswegen hatte Aliya angerufen", log ich und bekam jetzt schon ein schlechtes gewissen. "Achso okay, Ja ich sage Emir bescheid, er war schon unterwegs zu euch", sagte er und jetzt wurde mein schlechtes Gewissen noch intensiver. "Tut mir leid", sagte ich und verabschiedete mich dann. Gleich danach rief ich Yusuf an. Er solle bitte kommen, es aber unseren Eltern nicht sagen. Sie sollten sich nicht unnötig sorgen machen. Yusuf versicherte mir das er sofort losfahren würde, zu meinem glück war er nicht in Köln, sondern bei Freunden und nur 2 std entfernt. Ich war froh, denn jetzt gerade brauchte ich jemanden der mir sagt wie ich Aliya helfen kann. Ich ging nach draußen und setzte mich dort auf die Bank, drinnen war es mir zu stickig. Diesmal vibrierte mein Handy. Es war eine mir unbekannte Nummer. "Hallo?", sagte ich und erkannte seine Stimme sofort. "Sag mal, wie kannst du uns absagen, ich hab mir so viel überlegt, wie ich dich nerven kann", sagte er und ich musste kurz lachen. "Tut mir leid aber es kam leider etwas dazwischen", sagte ich. "Etwas dazwischen? Ich dachte Freunde von euch kommen vorbei", sagte er. "Ja, das meinte ich doch", sagte ich und fühlte mich etwas ertappt. "Layana, ich merke es wenn mich jemand anlügt", sagte er und seine stimme klang so harsch und ernst. Ich atmete kurz aus und schloss meine Augen. Es macht keinen sinn unnötig zu lügen also erzählte ich ihm wo wir sind und wieso wir hier sind. "Die soll sich keine sorgen machen, das kann man anhand eines Gutachtens prüfen", sagte er und erleichterte mich etwas damit. "Ich hoffe es, sie reden immer noch mit ihr", sagte ich besorgt. "Okay, ich komme dahin Safe?", sagte er. "Nein, nicht nötig ehrlich", sagte ich doch er ließ sich nicht überreden. Wir legten auf und keine 15min später war er schon hier. Ich erkannte sein Auto, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Er kam rüber und ich stand auf. Er trug ein weißes T-Shirt und eine schwarze Hose. Seine Haare waren wie immer Gestylt, jede einzelne Strähne saß perfekt. "Na du Heulsuse", sagte er wie immer frech und lächelte mich an. "Ich hab heute keine nerven für dich", sagte ich und er lachte. Er hob seine Hand und kniff mir leicht in meine Wange. "Ich liebe mich auch, verstehe ich", sagte er und ich hätte gerne gekontert aber das, war das zweite mal das er mir näher kam und ich Gänsehaut davon bekam, was mich nervte. Ich wollte bloß nicht das er merkte was er in mir ausgelöst hat, deswegen drehte ich mich zum Eingang. "Ist sie noch drinnen?", fragte er und ich nickte. Er ging einfach rein und schockiert folgte ich ihm. "Hallo, ich bin hier wegen meiner kleinen Schwester Aliya", sagte er und die Frau, die uns vorhin ignoriert hatte sah genervt hoch. "Sie ist gerade bei einer aussage", sagte sie. "Das ist mir klar, aber ich würde den Herren gerne anzeige, der sie angezeigt hat", sagte er und ich hatte kein plan was er vor hatte. "Und aus welchem Grund wollen sie das tun?", fragte sie. "Wegen einer Falschaussage", sagte er. Sie sah Emir verwirrt an. "Herr Burchard, der Herr hat ihnen wohl etwas zu sagen", sagte sie und wir drehten uns um. Aliya und der Polizist kamen gerade aus dem Raum raus und auf uns zu. "Und sie sind?", fragte der Polizist ihn. "Ihr Freund", sagte er und legte plötzlich seinen arm um meine Hüfte und zog mich etwas näher an ihn ran. Mein herz schlug so schnell, dass ich die Luft anhalten musste um nicht bemerkbar zu machen, dass ich keine Ahnung hatte von dem was hier abging. "Und was haben sie mir zu sagen?", fragte der Polizist ihn. Emir sah ihn ernst an. "Ich würde gerne den Herren anzeigen, der sie angezeigt hat. Ich habe das Auto gestern erkannt, und dachte es sei meine Freundin, deswegen bin ich auf den Parkplatz gefahren. Da hab ich gesehen wie sie rausgefahren ist, und ich kann bezeugen, dass sie niemanden geschliffen hat", sagte Emir und sah während er Meine Freundin gesagt hatte zu mir rüber. Ich atmete so leise es ging aus, seine nähe brachte mich gerade so durcheinander. "Und welches Auto fuhr der Herr?", fragte der Polizist. Deswegen hatte er mich vorhin also gefragt ob ich weiß welches auto der mann hatte, was mir Aliya Gott sei dank gesagt hatte. "Einen schwarzen VW mit getönten Scheiben", sagte Emir so selbstsicher, dass sogar ich geglaubt habe, er wer tatsächlich da gewesen. "Dann muss ich ihre Anzeige aufnehmen. Das wird dann aber wohl fallengelassen werden, da sie sich gegenseit anzeigen und es keine weiteren Zeugen gibt", sagte der Polizist und jetzt verstand ich was sein ziel war. Das war so schlau aber auch so gefährlich für ihn. "Ja aber wenn sie unschuldig bestraft werden soll, dann ist es den versuch wert gegen diesen Lügner vorzugehen", sagte er und der Polizist nickte. "Ich werde das schon regeln, so sie können gehen und die tage melde ich mich bei ihnen, aber die Sache wird sich wohl hiermit erledigt haben.", sagte der Polizist und erleichtert atmete Aliya aus. "Danke, schönen Abend noch", sagte Emir und legte seine Hand in meine. Bei raste wie wild, er hatte mich gerade zum rot werden gebracht. Wir gingen raus und erst vor der Türe ließ er mich meine Hand aus seiner nehmen. Schockiert sahen wir ihn beide an. "Emir, du hast mich so gerettet", sagte Aliya. "Ich würde sagen, ihr schuldet mir so einige Lasagnen", sagte er und wir lachten, naja ich tat nur so, meine Gedanken kreisten noch immer um die Situation gerade. Wir klebten einfach aneinander und die Tatsache das mein Herz solche Sprünge Gemacht hatte nervte mich. "Ehrlich, danke dir, das war auch riskant für dich", sagte sie und er nickte lächelnd. "Vielleicht sagst du deiner Freundin, dass ei mich das nächste mal nicht belügen soll", sagte er und sah mich ermahnend an doch ich wisch seinem blick sofort aus. Mein Gott Layana was war los mit dir. "Woher weißt du es überhaupt?", fragte Aliya und er erzählte ihr wie das zustande kam. "Warte mal, woher hast du ihre Nummer?", fragte Aliya, und das fiel mir selbst erst jetzt auf. "Von den Reservierungen im Restaurant", sagte er und ich sah ihn schockiert an. "Du bist ein Psycho", sagte ich und er grinste. "Wenn du wüsstest", sagte er und zwinkerte mir zu. 

Giving Love a Chance (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt