2.1 - Verarsch mich nicht!

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~*~ Katsuki PoV ~*~

„Midoriya! Wo steckst du?!", eine laute Frauenstimme fegte durch den Raum und holte mich aus meiner Trance. Auch Deku schien wieder bei Sinnen zu sein, denn er rückte abrupt von mir ab. Bevor ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, zog mich Deku mit sich. Ich stolperte hinter ihm her und mein Gehirn fing wieder an zu arbeiten. Was war da gerade passiert? Ich wollte ihn doch von mir stoßen, ihm am liebsten den Kopf abreißen! Doch dann war er mir auf einmal so nahe und mein Hirn schaltete sich ab. Seine Hand auf meinem Mund, sein Gesicht neben meines und seine Stimme direkt an meinem Ohr ...

Ich spürte, wie wieder eine Sicherung drohte durchzubrennen. Doch ein Glück verhinderte das Knallen eine Tür dies. Erst jetzt bemerkte ich, das wir nicht mehr in dem Raum von eben waren. Das hier schienen die Umkleiden zu sein, denn Deku wühlte in einem Spint herum. „Wenn du noch ein bisschen bleiben willst, dann solltest du das hier anziehen.", er reichte mir eine Jeans und ein T-Shirt. „Mit deiner Schuluniform fällst du zu sehr auf.", ich merkte, dass ich gar nicht reagiert hatte.

Deku legte die Klamotten, die ich immer noch nicht ergriffen hatte, auf einen Stuhl. „Ich muss jetzt nach vorne.", er ging an mir vorbei, bleib aber im Türrahmen noch einmal stehen. „Den Gang runter ist der Hinterausgang.", dann schloss er die Tür hinter sich und gab damit meinen Gedanken das Startsignal. Deku wollte mich gerade schon wieder küssen ... und ich wollte es auch! Ich fasste mir in meine Haare und setzte mich auf den Stuhl, zerdrückte die Klamotten etwas.

Was zum Fick hast du dir dabei gedacht, Katsuki? Richtig, gar nichts! Du hast gar nicht nachgedacht, warst völlig neben dir, hast dich von so einem Vollhonk überrumpeln lassen. Du bist doch sonst nicht so schwach und lässt sowas mit dir machen. Ich grummelte und stand wieder auf. Irgendwas musste ich jetzt tun und ich hatte das Gefühl, dass diese Entscheidung große Auswirkungen haben wird. Denn wenn ich bleibe, zeigte ich Deku damit, dass mich das von eben nicht abgeschreckt hatte. Und wenn ich gehe, dann wird Deku denken, er hätte mich vergrault.

Aber warum zum Henker kümmerte es mich was diese Schwuchtel dachte? Mir sollte er doch eigentlich total egal sein, doch das ist er nicht. Ich dachte ständig über ihn nach und fragte mich, was er über mich dachte. Ob es ihm auch so erging? Oder wollte er einfach nur eine zweite heiße Nacht mit mir verbringen und bearbeitete mich deswegen so? Dieser Gedanke verursachte merkwürdigerweise ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust. Spielte er nur mit mir? Tat er vielleicht nur so, als ob ich für ihn etwas besonderes war, nur um mich ein zweites Mal zu verführen?

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Bis vorhin hatte ich noch den Eindruck, er hatte wirklich Interesse an mir. Doch jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher und das verursachte so ein komisches Stechen in meiner Brust. Ich kannte ihn überhaupt nicht, vielleicht war das eine weitere Masche von ihm. Meine Brust schmerzte immer mehr. Ich muss hier weg! Die Tür war schnell aufgerissen und ich hörte laute Musik, die Show hatte anscheint angefangen. Kurz huschte mein Blick zu der Tür, die zu Deku führte. Diesen Triumph gebe ich dir nicht! Ich bin kein Schwachkopf!

Energisch wandte ich dieser Tür den Rücken zu und ging stattdessen auf den Hinterausgang zu. Als das schwere Ding hinter mir zufiel, merkte ich erst, wie laut es in dem Laden war. Die jetztige Stille tat schon fast weh in den Ohren. Ich lasse mich doch nicht weiter so verarschen. Der Typ ist für mich gestorben, mit dem wollte ich nie wieder etwas zu tun haben!

Ich machte mich auf den Weg nach Hause und blockierte währenddessen Dekus Nummer. Nie wieder wollte ich etwas von ihm hören. Nie wieder wollte ich seine Visage sehen. Zu Hause angekommen, ignorierte ich meine Alte und verzog mich in mein Zimmer. Die Tür war schnell abgeschlossen und das Gras aus der Schublade geholt.

Erst nach dem dritten Zug beruhigte ich mich ein wenig. Ich schaute in den wolkenlosen Himmer und versuchte die Sterne zu zählen, versuchte nicht an Deku zu denken. War es das Richtige? Ich schüttelte mich leicht. Er hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, nur wegen ihm stellte ich mich selbst in Frage und benahm mich so komisch. Dabei war er nur eine langweilie Schwuchtel die auf Sex aus war, oder?

Es keimte in mir der Gedanke auf, dass ich vorhin vielleicht überreagiert hatte. Immerhin hatte Deku mich nicht geküsst auch wenn er es gekonnt hätte. Und ich gab es echt nur ungern zu, aber ich hätte mich drauf eingelassen. Nachdem was ich alles schon wegen ihm mir angelesen und sogar selbst ausprobiert hatte, wollte ich wissen wie sich seine Lippen anfühlten. „Das ist bestimmt deine Masche.", murmelte ich. „Erst füllst du einen hetero Typen ab, vögelst ihn und tust so als würdest du ihn links liegen lassen. Doch dann umgarnst du ihn weiter, bis er dir auch im nüchternen Zustand verfällt. Das verschafft dir bestimmt so eine eklige Befriedigung!", ich redete mit dem Qualm, den ich ausbließ, der irgendwie Ähnlichkeit mit Deku hatte.

„Du bist so ein widerlicher Kerl! Doch bei mir klappt das nicht, ich bin einfach zu schlau für deine Masche.", ich grinste den Qualm fies an. „Mich hast du nicht um den Finger gewickelt. Ich habe dich durchschaut!", ich sollte mich eigentlich euphorisch fühlen, da ich seinen Plan aufgedeckt hatte, doch dem war nicht so. Ich fühlte mich miserabel und auch das Gras betäubte mich nicht ausreichend.

Meine Brust schmerzte und meine Augen brannten. Ich fühlte mich verletzt und war von mir selber enttäuscht. Wieso war ich nur so dumm gewesen und hatte das zugelassen? Er war ein völlig Fremder, der mich im Vollsuff gefickt hatte. Wieso war ich so dämlich und war ihm nach gelaufen? Ein Schluchzer drückte sich meine Kehle hinauf, doch ich ließ ihn nicht raus. Was ich aber nicht verhindern konnte waren die Tränen, die langsam meine Wangen hinunter liefen.

Scheiß Deku ...

Just a Onenightstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt