1.4 - Spiel mit dem Feuer

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~*~ Izuku PoV ~*~

Der Abend fing ruhig an. Wie immer war eine bestimmte Stammkundschaft anwesend und beschlagnahmte das Mikro für sich. Aber es gab auch Neue und zu diesen gehörten Kaachan, ich feier mich selbst für diesen überaus niedlichen Spitznamen, und seine Freunde. Während des Auftritts hatte ich die Blicke von ihm natürlich bemerkt und hatte es genossen, ihm imponieren zu können. Jetzt musste ich wieder hinter den Tresen und die Bestellungen abarbeiten, doch ich ließ es mir nicht nehmen immer wieder zu meinem blonden Wirbelwind hinüber zu schauen. „Das ist er also?", fragte mich eine weibliche Stimme. Ich sah nach links und erblickte Ochako und Tenya, zwei Freunde die oft herkamen. „Wer?", fragte ich und füllte nebenbei ein hohes Glas mit Bier. „Kyoka hatte mir erzählt, dass du jemanden immer noch am Haken hast.", grinste mich die Brünette an.

Ein Seufzer entkam mir, ich wette Kyoka hat ihr den Vergleich mit den Abschleppdienst erzählt. War ich wirklich so schlimm? Ich stellte die Bestellungen auf ein Tablett und eine Kellnerin holte sie ab. Mir lag eine Antwort auf der Zunge, doch ich hielt inne. Kaachan stand gerade auf und ging zu einer der Tänzerinnen die nahe am Backstagebereich stand. Er unterhielt sich mit ihr, kam ihr näher und ihr schien es zu gefallen. Mir überhaupt nicht! „Also ich glaube dein Fang will gerade selber abschleppen gehen.", sagte Tenya nur trocken. Ich schenkte ihm einen kurzen, bösen Blick. Ja, verdammt das sehen ich auch! „Sieht so aus.", gab ich zähneknirschend zu.

Kaachan lehte sich nun mit seinem Unterarm gegen die Wand hinter der Tänzerin und war ihr dadurch noch näher. Grimmig wandte ich meinen Blick ab und widmete mich wieder meiner Arbeit zu. Es ärgert mich tierisch, dass er hier vor meinen Augen eine Frau abschleppen wollte. Meint er das ernst oder will er mich provozieren? Ich steckte ein kleines Cocktailschirmchen in das Glas vor mir. Provozieren? Vorsichtig schielte ich wieder zu ihm herüber und bekam ein triumphierendes Lächeln zu sehen. Seine roten Augen blitzen mich an. Echt jetzt?! „Dieser freche Bengel.", zischte ich leise. Ich hörte Ochake kichern. Er wollte mich allen ernstes Eifersüchtig machen ... und es funktioniert auch noch!

„Oh, ich bin dran.", lachte Ochaka und sprang von ihrem Hocker. „Gut zuhören!", rief sie noch und ich wusste nicht, ob sie mich oder Tenya meinte. In ihrer typischen freudigen Art ging sie auf die Bühne und stellte sich vor den kleinen Monitor am Boden, auf dem der Text eingeblendet wurde. Ich erwartete ein lautes, quirliges Lied, aber es kam etwas anderes. Im Takt der Melodie wiegte sie etwas hin und her.
(The Only Exception - Paramore)

When I was younger I saw my daddy cry
And curse at the wind
He broke his own heart and I watched
As he tried to reassemble it
And my momma swore
That she would never let herself forget
And that was the day that I promised
I'd never sing of love if it does not exist

Ich faste mir an den Kopf, weil mir jetzt klar wurde, dass sie mich eben gemeint hatte. Das hatten sie und Kyoka bestimmt ausgeheckt. Die beiden sind echt unverbesserlich, scheint gerade ihr neues Hobby zu sein. Ich schaute zu Kaachan herüber, der sich wieder der Tänzerin vor sich widmete.

But darling, you are the only exception
You are the only exception
You are the only exception
You are the only exception

Ohne hinzuschauen wusste ich, dass mich Ochako direkt ansah. Jaja, ich weiß verdammt nochmal was du mir sagen willst. Und ja, ich weiß auch das ihr Recht habt, aber müsst ihr mich damit ständig nerven? Ihr wisst doch, dass ich in sowas nicht gut bin! Ich bedeutete meinen Kollegen, dass ich kurz weg bin. Wenn ich jetzt nichts machte, müsste ich mir später eine Standpauke von Kyoka und Ochako anhören. Unwillkürlich streifte ich mir über den Bauch, ich hatte immer noch etwas Angst vor einer weiteren Prügelattacke seitens meiner besten Freundin.

Maybe I know somewhere deep in my soul
That love never lasts
And we've got to find other ways to make it alone
Or keep a straight face
And I've always lived like this
Keeping a comfortable distance
And up until now I had sworn to myself
That I'm content with loneliness
Because none of it was ever worth the risk

Als die Tänzerin mich sah, entschlüpfte sie aus Kaachans Barrikade. Dieser drehte sich langsam zu mir um, hatte nicht mitbekommen wie ich mich ihm genähert hatte. Seine roten Augen weiteten sich vor Schreck und er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich legte ihm schnell meine Hand auf diesen. Es war eine ähnliche Situation wie letztens, nur das dieses Mal der Raum gefüllt war und man uns sehen konnte. Ich näherte mich ihm, beugte mich etwas zu ihm herunter. Mein Atem streifte seine Haut und ich sah deutlich die Gänsehaut seinen Nacken hinaufsteigen. Ich entfernte meine Hand

„Gefällt dir die Kleine?", raunte ich und strich mit meinen Lippen über sein warmes Ohr. „Wer kann so einem knappen Outfit denn widerstehen.", gab er schnippisch zurück. Leise lachte ich. „Und warum hast du vorhin die ganze Zeit mich angesehen?", er zuckte leicht zusammen. Als wenn mir sein bohrender, heißer Blick vorhin nicht aufgefallen wäre. „Tsk. Zufall.", antwortete er bissig. Ich rückte etwas von ihm ab und schauten ihm ins gerötete Gesicht. Er versuchte meinem Blick auszuweichen und sah zur Seite. „Das glaube ich nicht.", ich schnappte mir seine rechte Hand und legte sie auf meinen Bauch.

Sein Blick folgte erschrocken seiner eigenen Hand und er hielt die Luft an, als ich diese langsam über meine Muskeln fahren ließ. „Dir gefällt, was du spürst?", fragte ich leise, während seine Hand über meine Brust fuhr und einen meiner Nippel streifte. Sein Mund hatte sich leicht geöffnet und er holte vorsichtig Luft. Gott, kostet es mich gerade viel Überwindung nicht über ihn herzufallen. Wenn er wüsste, wie wahnsinnig gut sich seine Hand auf meinem Körper anfühlte. „Wem könnte das hier schon gefallen.", sagte er, zog seine Hand aber nicht weg. Ich grinste. Jetzt hab ich dich! „Und warum kommst du mir dann immer näher?", seine Finger zuckten.

„Z-Zufall.", seine Antwort war leise und seine Stimme unsicher. Er senkte seinen Blick und ich folgte diesem. Seine roten Augen starrten direkt auf meinen Schritt, in dem man eine Erhebung erkennen konnte. Er lässt mich halt eben nicht kalt, dagegen kann ich mich nicht wehren. Und dann machte er etwas, was mich fast vergessen ließ, dass um uns herum noch viele andere Leute waren.

Er leckte sich über die Lippen.

Just a Onenightstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt