Das erste ANBU-Team rief uns zu, dass wir ins Zimmer 126 gehen sollten, was wir auch sofort machten, während sie auf die andere Seite des Krankenhauses rannten. Als wir ankamen, lagen drei besiegte ANBU auf dem Boden unmittelbar vor der Tür. In dem Zimmer stand nur ein Bett, in welchem Sasuke lag und zwischen dessen Bett und den Fenstern stand Kakashi. Ich trat näher an das Bett des Jungen. Seine Augen waren bedeckt und er trug eine Beatmungsmaske. Die Versiegelung hatte ihm wohl doch mehr zugesetzt als gedacht. Dazu kam noch, dass er sich bisher noch gar nicht ausruhen konnte.
"Wer war das?", fragte ich dann und zeigte auf die Personen am Boden.
"Kabuto.", antwortete Kakashi.
"Er steckt mit Orochimaru unter einer Decke.", stelle ich scheinbar aus dem Nichts fest.
"Das wissen wir nicht genau.", entgegnete er wieder.
"Sicher? Erst Orochimarus Auftauchen im Wald des Todes, wo er Sasuke das Mahl des Fluches gibt, dann steigt Kabuto freiwillig vor den Ausscheidungskämpfen aus und besiegt drei Ninjas einer Spezialeinheit. Er arbeitet für Orochimaru, ich bin mir absolut sicher."
"Yuki hat recht, es kann kein Zufall sein. Zudem scheint dieser Kabuto auch nicht auf dem Level eines Genin zu kämpfen. Er muss weitaus besser sein als das. Vielleicht hat ihn Orochimaru als Spion hergeschickt.", unterstützte Kaito mich. Kakashi sah nachdenklich zwischen uns hin und her.
"Da könnte etwas dran sein.", sagte er schlussendlich.
"Wir sollten den Schutz um Sasuke verbessern, solange er kampfunfähig ist, falls Kabuto wieder auftauchen sollte.", schlug ich vor. Die drei Männer stimmten mir zu.
So wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt von Mitgliedern der ANBU übernommen. Sasukes Zustand besserte sich langsam und manchmal war ich sogar allein Tagsüber bei ihm oder wenn er mit Kakashi trainierte. Der Kleine und ich verstanden uns immer besser und es gab sogar hin und wieder Momente, in denen er mich nicht ansah, als wäre sein Gesicht versteinert. Das freute mich wirklich sehr, denn er fing langsam an seine Vergangenheit aufzuarbeiten und zu verarbeiten. Das war viel wert.
Der Tag der dritten Prüfung rückte immer näher, ich war mir jedoch nicht ganz sicher ob Sasuke daran teilnehmen werden könnte oder ob er es überhaupt sollte. Ich schaute auch bei Naruto zwischendurch mal vorbei. Er trainierte mit keinem anderen als Jiraiya, einem der drei legendären Sanin. Naruto machte auch Fortschritte, selbst wenn sie eher klein waren. Er ist einfach viel zu übermütig und ungeduldig, aber er wird schon noch lernen, dass alles zu seiner Zeit kommt. Ich glaube er fühlte sich Anfangs etwas von Kakashi vernachlässigt.
Es war wieder mal ein Abend den ich bei Kakashi verbrachte. Immer, wenn ich nicht selbst im Krankenhaus auf Sasuke aufpasste, machte es mich unruhig. Es ist einfach nervenaufreibend nicht selbst die Kontrolle über etwas zu haben.
Ich stand in der Küche vor der Spüle und wusch noch den letzten Teller auf. Gedankenverloren trocknete ich mir die Hände ab und sah dabei aus dem Fenster."Hey, hör auf so zu grübeln. Ihm wird nichts passieren.", versuchte Kakashi mich zu beruhigen. Er legte von hinten die Arme um mich herum und ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter fallen.
"Ich versuche es.", gab ich wieder. "Es macht mich nur verrückt, wenn ich in diesem Falle keine Kontrolle über seine Sicherheit habe."
"Ich weiß, aber auch du hast mal eine Pause verdient." Kakashi lehnte seine Wange an meinem Kopf an. "Möchtest du vielleicht noch einen Schälchen Sake?", fragte er dann. Wir hatten beide schon etwas mehr getrunken, als wir es sonst machen würden. Ich kann auch nicht genau erklären warum, aber es lenkte definitiv ab, also nahm ich sein Angebot an. Vielleicht brauchte ich wirklich mal eine kleine Entspannung, solange es nur bei diesem Abend bleibt. Zudem konnte ich auch noch recht klar denken, was möglicherweise Teil des Problems war, da meine Gedanken über gefühlt Millionen Themen kreisten.
Kakashi schenkte und nochmal etwas ein. Unser Ritual war es mittlerweile, dass wir anstießen, uns dann voneinander wegdrehten und das Schälchen mit einmal tranken. Dann setzten wir die Masken wieder auf und drehten uns zurück. Mir wurde gerade in dieser Zeit bewusst, wie dankbar ich dafür war jemanden zu haben, mit dem ich über diese Situation sprechen konnte. Es war natürlich von Vorteil, dass er auch noch Sasukes Sensei war, da er ihn dadurch besser kannte als die anderen möglicherweise.
Auch die letzten beiden Schälchen spülte ich eben noch ab. Kakashi hatte es mittlerweile aufgegeben mich davon abzuhalten und es selbst zu machen, er bedankte sich jedoch jedes Mal dafür. Als ich auf dem Weg zum Badezimmer war, merkte ich, dass der letzte Sake vielleicht keine so gute Idee war. Dennoch putzte ich mir die Zähne und kämmte mir nochmal die Haare. Ich glaube jetzt war es so weit, dass ich leicht angetrunken war. Es war irgendwie ein interessantes Gefühl. Ich sah mich im Spiegel an, meine Augen, meine Sommersprossen, die weißen Haare. Dann zog ich die Maske wieder hoch und ging ins Schlafzimmer, wo Kakashi lesend and der Bettkante saß.
Ich lief auf ihn zu, nahm ihm das Buch vorsichtig aus der Hand und legte es auf dem Nachttisch ab, bevor ich mich einfach rittlings auf seinen Schoß setzte und meine Arme über seine Schultern hängen ließ. Er war Anfangs sichtlich verwirrt, legte seine Hände dann trotzdem auf meine Taille und sah mir in die Augen. Meine Hände wanderten zu seinem Gesicht und legten sich wie von selbst an seine Wangen, während meine Stirn auf seiner ruhte. Ich schloss ruhig atmend meine Augen und sagte kein Wort. Seine Anwesenheit beruhigte mich einfach, warum genau wusste ich selbst nicht.
Seine Hände fuhren sanft an meinem Rücken auf und ab, was mich leise seufzen ließ. Daraufhin hielt er kurz inne. Woran er wohl gerade dachte? Langsam rutschte ich auf seinem Schoß vor und zurück um zu sehen, wie er darauf reagieren würde. Seine Hände wanderten wieder zu meiner Taille, an der er leicht zudrückte. So war das also. Ich grinste in meine Maske, als ich mich genug von ihm entfernte um sein Gesicht zu sehen. Wieder verdunkelten sich seine Augen etwas, jetzt wusste ich mit Sicherheit, dass es Lust war, was in ihnen lag. Ich intensivierte meine Bewegungen mehr und mehr, als eine meine Hände zu seiner Schulter wanderte und die andere durch seine Haare fuhr. Er verdrehte genussvoll seine Augen und ihm entfleuchte ein leises Stöhnen, bevor er meine Hände von seinem Körper nahm und mich an den Armen packte. Kakashi ließ sich mit mir aufs Bett fallen, sein Blick war nun jedoch ernster.
"So gern wie ich das jetzt machen würde, Yuki, ich denke es wäre unter diesen Umständen keine gute Idee. Wir haben beide etwas getrunken, deine Gedanken schwirren überall herum und ich möchte das nicht einfach so ausnutzen.", sagte er mit ruhiger Stimme. Ich blinzelte ein paar mal um seine Worte zu verarbeiten. Er würde also mit mir Schlafen? Kakashi zog mich näher zu sich heran, sodass er in mein Ohr flüstern konnte. "Wenn es dann soweit kommt, möchte ich dass du nüchtern bist und ganz genau mitbekommst, was ich mit dir anstelle.", raunte er dann. Ich glaubte kaum was ich da hörte, woraufhin ich empört lachte. Ich hätte nie erwartet, dass er einer der dominanten Sorte wäre. Auf der anderen Seite hatte ich mir da generell noch nie Gedanken drüber gemacht, schließlich waren wir ja Freunde. Ich sollte echt nicht nochmal so viel Sake trinken.
"Kakashi", zischte ich verlegen. Da hatte er mich wohl erwischt. Ihm entfuhr ein herzliches Lachen.
"Ja, auch deine Nachbarn werden ab diesem Moment wissen, dass du mich zu Besuch hast.", legte er noch eins drauf. Ich musste gestehen, dass mich schon irgendwie anturnte, wenn er so sprach. Hinter seinem Selbstbewusstsein steckte eben auch können, zumindest was seine Fähigkeiten als Ninja angingen. Alles andere konnte ich nicht beurteilen. Ich stützte meine Hände auf dem Bett ab und und drückte mich von ihm weg. Trotzdem saß ich immer noch rittlings auf ihm. Immer noch empört sah ich zu ihm runter, woraufhin er wieder lachte.
Zum ersten Mal hatte er es geschafft mich sprachlos zu machen. Diesen Triumph lasse ich ihm.
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𝙈𝙞𝙡𝙡𝙞𝙤𝙣 𝙍𝙚𝙖𝙨𝙤𝙣𝙨 {𝙆𝙖𝙠𝙖𝙨𝙝𝙞 𝙃𝙖𝙩𝙖𝙠𝙚 𝙁𝙁}
FanfictionEr war nicht viel älter als sie. Fast zeitgleich waren die beiden bei der ANBU im Einsatz, doch irgendwann musste er diese verlassen. Sie hingegen wurde zu einer der bekanntesten ANBU Ninjas in Konoha, wenn nicht sogar in den anderen Ländern.. „Taka...