Pure Entspannung - Sicher gewindelt im Zug

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Erschienen am 25. März 2021

Von Rebecca Valentin

Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht ... Nun liegt mein Umzug in den hohen Norden bereits ein Jahr zurück. Genauso lange hatte ich meine Eltern schon nicht mehr gesehen, die mir zwar die Ausbildung an der Kunsthochschule in Kiel finanzierten, jedoch in erheblicher Weise unter der damit verbundenen Trennung von mir litten. 
 Dafür, dass sie es mir ermöglichten, mir meinen beruflichen Traum zu verwirklichen, war ich ihnen ebenso dankbar, wie ich über das Bahnticket hatte schmunzeln müssen, welches ich letzte Woche in der Post fand. Die Sehnsucht meiner Mutter, ihr Töchterchen endlich wieder in die Arme schließen zu können, war scheinbar groß genug, dass sie jenen Entschluss gefasst und mir diese unmissverständliche Aufforderung in einem Briefumschlag hatte zukommen lassen.

So war ich beim Betreten der Bahnhofshalle nicht umhingekommen, einen letzten Blick auf die Ostsee zu werfen, bevor ich wenige Minuten später dann im Großraumabteil des Zuges saß, der mich von Kiel in meine Heimatstadt Stuttgart bringen sollte. Klar, sie hat ja recht, dachte ich bei mir, während ich so etwas wie vorgezogene Wiedersehensfreude in mir aufkommen fühlte, es ist langsam wirklich Zeit für einem Besuch. Allerdings waren die Monate, in denen ich mich speziell am Anfang mächtig reingekniet hatte, geradezu wie im Fluge vergangen.

Dieses rasante Voranschreiten war zu einem großen Teil meinem Nebenjob zuzuschreiben, den ich mir gleich nach Beginn des Studiums gesucht hatte, um mir weiterhin leisten zu können, was mir den wunderbarsten Spaß der Welt bereitete: Windeln. Ja, es stimmt und ich gestehe gern ein, dass ich ein Diaper Lover bin – das Anlegen und Benutzen der knisternd weichen Umhüllung lässt mich eine traumhafte Art des Schutzes spüren. Gleichzeitig schenkt es mir die Freiheit, zu pinkeln wann und wo immer es mir gerade gefällt. Ich liebe diesen Vorzug, genieße ihn, so oft ich kann, und freue mich bei jedem Mal, mich außerhalb meiner Wohnung nicht mit langen Warteschlangen vor den Toiletten herumplagen zu müssen. 
 Dass ich mir diese besondere Leidenschaft nicht vom Geld meiner Eltern leisten, sondern selbst dafür aufkommen möchte, steht völlig außer Frage für mich. So erklärt es sich, dass ich an den Wochenenden hinter der Bar des angesagtesten Clubs stehe und reihenweise Drinks ausschenke.

Ein paar Tage Urlaub vom jobbedingten Nachtleben werden mir guttun, freute ich mich. Dazu sind Semesterferien, ein weiterer Grund, das Leben ausgiebig zu feiern, befand ich außerdem. Den warmen Temperaturen angemessen, lediglich mit T-Shirt, Jeans und Chucks bekleidet, schaute ich glücklich grinsend aus dem Seitenfenster des Zuges, der den Bahnhof mittlerweile verlassen hatte. 
Es war ein perfektes Wetter zum Reisen; über uns erstreckte sich ein azurblauer, von vereinzelten Schäfchenwolken durchzogener Himmel. Durch die leicht verschmutzten Fenster des Abteils schien mir die Sonne kräftig ins Gesicht - dieses tat sie dermaßen grell, dass ich mit dem nächsten Handgriff meine Sonnenbrille aus dem Rucksack hervorsuchte, sie mir aufsetzte und mich von einem zufriedenen Ausatmen begleitet, nach hinten anlehnte.

Sofort breitete sich pure Entspannung in mir aus. Ich schloss die Augen und fühlte im selben Augenblick, dass sich seit dem Frühstück einiges in meiner Blase angesammelt hatte ...

Die komplette Story findet ihr bei edition-aurum.de unter „Geschichten" in der Rubrik „Flauschige Feder" oder einfach per Kick auf „🔗 Externer Link" unten auf dieser Seite.

Wir wünschen prickelnden und windelflauschigen Lesegenuss.

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