PoV Bokuto
Mitten im dritten Film – welcher wohlbemerkt Ponyo war – schaute ich auf die Uhr und merkte, wie spät es eigentlich war. Ich wollte schon Akaashi darauf ansprechen, dass ich gehen musste, doch als ich zu diesem rüber schaute, musste ich lächeln. Er kuschelte sich in eine der Decken, die er während des zweiten Filmes – was natürlich Chihiro's Reise ins Zauberland war – geholt hatte. Er lehnte an dem einen Ende der Couch, sein Kopf an der Rückenlehne und er schlief tief und fest auf der Couch verstreut.
Ich schaute ihm noch eine Weile zu, wie er schlief, bis ich von mir selbst verstört war, weil ich bemerkte, wie das aussehen müsste. Ich spürte wie meine Wangen wärmer wurden und ich entschied mich dazu zu gehen und Akaashi in Ruhe schlafen zu lassen.
Ohne jede Spur wollte ich auch nicht verschwinden. Nacheinander brachte ich die zur hälfte leeren Schüsseln zurück in die Küche, nahm Papier und Stift, um eine kurze Nachricht zu schreiben, dass ich den Abend genossen hatte, ich aber gehen musste, doch ihn nicht aufwecken wollte. Diesen Zettel legte ich dann auf den Couchtisch, damit er ihn sehen kann, wenn er aufwacht. Ich wollte ihn nicht ins Schlafzimmer bringen, da ich nicht wusste, ob er es erlauben würde. (Und ich ihn nicht aufwecken wollte.)
Ich schaltete den Fernseher aus, knipste das Licht aus, alles so leise wie möglich. Als dann ein Rascheln von der Couch kam, hielt ich kurz inne und schaute zu Akaashi rüber, doch er drehte sich nur im Schlaf. Ein lautloses Seufzen entwich mir, ohne dass ich bemerkte, dass ich die Luft anhielt.
Doch dann merkte ich, dass der Mond aufgegangen war und die silbernen Strahlen erhellten den Raum nur so viel, dass man die umrisse von den Möbeln sah. Das Licht schien genau auf den schlafenden Körper auf der Couch. Seine Haut wirkte noch blasser als zuvor, seine entspannten Züge sahen so zart und fließend aus, wie ein See bei Nacht. Die Schatten auf seinem Gesicht, die das Licht hinterließ, ließ ihn wie ein Vampir aussehen.
Er war so wunderschön.
Er sah wie gemalt aus, wie aus einem Märchen und ich konnte nicht anders als mich neben ihn zu knien, ihn kurz anzuschauen und ihn meine Lippen an die Stirn zu drücken, bevor ich aufstand, zur Tür ging und nach Hause fuhr.
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Er wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Ich versuchte verzweifelt meine Gedanken zu ordnen und zur Ruhe zu kommen, wissend, dass auch er auf der anderen Seite der Stadt schlief, aber ich konnte es nicht.
Schlussendlich entschied ich mich, dass es nichts nützt und machte mich kurzerhand auf dem Weg zur Sporthalle. Sport half mir immer dabei meinen Kopf frei zu kriegen und mich auszupowern. Zwar werde ich wahrscheinlich morgen viel zu müde sein, um wie ein normaler Mensch zu funktionieren, aber zumindest für jetzt war es die beste Lösung, die mir eingefallen ist.
Ich schloss die Halle auf und zog mir meine Sportschuhe an, bevor ich zum Geräteraum lief und die Bälle rausholte. Ich wollte an meinen Aufschlägen und meinen Baggern arbeiten, nachdem ich mich aufgewärmt hatte. Alleine zu spielen machte zwar nicht immer großen Spaß, doch es war effektiv.
Ich schlug einen Ball übers Netz. Guter Aufschlag.
Was macht Akaashi mit mir?
Ich schlug einen Ball. Er kam nicht übers Netz.
Verdammt. Was ist mit mir los?
Ich schlug einen Ball. Guter Aufschlag.
Warum bin ich so? Gerade läuft doch alles ganz gut.
Ich schlug einen Ball. Netzroller.
Ich muss mich beruhigen! Keine Zeit für Selbstzweifel.
Ich schlug einen Ball. Guter Aufschlag.
Was ist, wenn alles schiefläuft?
Ich schlug einen Ball. Aus.
Wenn ich wieder verletzt werde?
Ich schlug einen Ball. Er landete im Netz.
Was wenn ich wieder alleine sein werde?
Den nächsten Ball traf ich nicht einmal mit meiner Hand.
Ich sank auf den Boden. Den Schmerz der von meinen Beinen ausging, ignorierte ich gekonnt. Ich versank in meiner eigenen Verwirrung und meinen Selbstzweifel. Mir fehlte der Anker, der mich von den Fluten meiner Gefühle rettet. Nicht mal meine Leidenschaft fürs Spielen konnte mich ablenken.
Ich brauche jemanden, der mich runterholt. Ich brauche jemanden. Irgendwen. Ich brauche Hilfe. Hilfe! Ich brauche...
Ich hörte nicht wie sich die Tür zur halle öffnete, oder derjenige, der sie geöffnet hatte sagte, „Ich wusste, dass du hier bist." Ich spürte nur zwei starke Arme, die mich an den Körper vor mir zogen und die Wärme, die von ihm ausging.
„Alles ist gut, Bo. Du bist O.K.," flüstere mir eine bekannte stimme ins Ohr, im versuch mich zu beruhigen.
Ich fühlte mich sowohl schlecht, als auch dankbar.
Schlecht, weil ich meinen besten Freund Sorgen bereitet habe, weil er wegen mir mitten in der Nacht das Haus verlassen hat um mich zu finden.
Und dankbar, weil er hier war, weil er mich in den Arm genommen hat, weil er sich Sorgen gemacht hat, weil er mitten in der Nacht das Haus verlassen hat, nur um mich zu finden und weil ich ihn brauchte und er wusste es.
Es war nicht das erste Mal gewesen, dass ich einen emotionalen Zusammenbruch hatte. Das erste Mal war nach meiner ersten Beziehung. Man könnte schon sagen, dass es regelmäßig vorkommt, aber viel seltener als früher. Ich möchte es nicht verharmlosen als etwas, was nicht schlimm genug ist, um es zu behandeln. Alles was einem mental und körperlich schadet, sollte man nicht verharmlosen. Doch ich habe vieles, was mir helfen sollte, versucht und einiges hat mehr oder weniger geholfen. Es ganz zu verstehen, habe ich nie geschafft.
Schluchzend umarmte ich Kuroo zurück. Ich ließ alle Emotionen raus, die ich nicht verstanden habe. Er strich mir über den Rücken und flüsterte ab und an leere Versprechen, die wie ein lautes Echo in meinen Kopf brummten.
Alles ist in Ordnung.
Es geht dir gut.
Du bist in Sicherheit.
Niemand kann dir weh tun.
Kuroo sagte diese Sätze und ich wiederholte sie in meinen Kopf, wie ein Mantra.
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^984 Wörter
[A/N]
Hallo Welt!
Ein bisschen Angst muss mal sein... tut mir leid xD. Es wird besser, ich verspreche es!
Wenn ihr merkt, dass es euch nicht gut geht, dann sucht Hilfe! Wenn ihr denkt, dass es unwichtig ist oder nicht "schlimm genug" um es professionell behandeln zu lassen, dann stimmt das nicht! Wenn es euch nicht gut geht, dann müsst ihr euch nicht mit anderen vergleichen, sondern auf euch selbst achten. Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche und Erkrankungen sollten in beiden fällen behandelt werden. Es hilft auch einfach darüber zu reden.
Ihr müsst nicht auf einen Rat einer unbekannten Person im Internet verfolgen, der ihr nie begegnet seid und wahrscheinlich auch nie begegnen werdet, doch es ist gut gemeint und ich spreche aus Erfahrung.
Passt auf euch auf und bleibt gesund!
~Eure Roxie
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[GER] First Date // Bokuaka AU
Fanfiction[GER] First Date // Bokuaka AU Eine Kurze FanFiction, in dem Bokuto und Akaashi sich bei einer Fernsehsendung das erste mal zu einem Date treffen. ----------::---------- Fluff slight angst no smut ----------::---------- !DISCLAMER! Die Charakter...