[GER] First Date // Bokuaka AU

Kapitel 14

Neben mir hörte ich noch ein leises „Wenn du meinst", bevor wir den Aufzug betraten und Yul das Thema wechselte.

„Hast du am Samstag schon etwas vor?"

„Noch nicht, warum?"

„Wie wäre es, wenn wir mal was trinken gehen?"

Pov Akaashi

Der fahrende Aufzug bot keine Fluchtmöglichkeit aus einem unangenehmen Gespräch. Normalerweise hätte ich nichts dagegen, neue Leute in einer neuen Stadt näher kennenzulernen, doch jetzt war Bokuto da und ich habe ihm noch nicht geschrieben und ich weiß nicht, ob er schon was geplant hat und ob ich überhaupt alleine mit Yul für länger als ein Paar Minuten in einem Aufzug sein möchte. Aber ich möchte nicht unhöflich sein und wie schlimm kann es sein, mit einem Arbeitskollegen trinken zu gehen. Außerdem fiel mir ein, dass Bokuto ja samstags arbeiten musste.

Meine Gedanken wurden unterbrochen von einer immer nervöser werdenden Stimme. „Akaashi-san? Wenn du nicht möchtest ist das in Ordnung."

„Nein," sagte ich. „Nein, ich meine ja, doch, ich würde sehr gerne. Wie klingt es, wenn wir zusammen irgendwo frühstücken gehen?", schlug ich vor und fühlte mich dabei irgendwie schlecht. Ob es wegen dem Fakt war, dass ich nicht gehen wollte und ich Yul angelogen habe, oder dass ich noch nicht mit Bokuto gesprochen habe, wusste ich nicht.

„Das klingt toll! Soll ich dich dann Samstag Früh abholen?", fragte er. „Du musst mir nur deine Adresse geben."

Er lächelte ein aufrichtiges Lächeln, eins, welches man selten sieht und welches dich dann kurz aus der Bahr wirft, nur um dich dann in die harte Wirklichkeit zurückzuholen und bitter zu enttäuschen. Wie paralysiert nannte ich ihm meine Adresse, die er sich kurzerhand in sein Handy einspeicherte, sich bedankte und mit einem Winken aus dem Aufzug trat.

Ein paar Sekunden später, in denen ich ihm nur hinterherschaute, schloss sich die Tür des Aufzuges wieder und das nächste mal, als sie aufging, trat ich heraus und ging zu meinem Arbeitsplatz. 

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Die Pause würde ich normalerweise zur hälfte mit Arbeiten verbringen, doch ich brauchte eine Auszeit und vor allem Essen. Ich hatte keine Zeit zum Frühstücken, also war es verständlich, dass ich um ein Uhr nachmittags Hunger hatte.

Ich schleppte mich mit langen Schritten zur Cafeteria im Erdgeschoß. An jedem anderen Tag hätte ich mir ein Bento gemacht, um nicht in der Cafeteria essen zu müssen, aber heute war auch kein normaler Tag.

Ich holte mir Essen und setzte mich an einen eher leeren Platz, um in Ruhe zu essen und Bokuto zu schreiben, doch gerade als ich mein Handy aus meiner Tasche holen wollte, setzte sich ein gewisser braunhaariger Mann mir gegenüber.

„Hier ist doch hoffentlich noch Platz, Akaashi-san," sagte Yul und lächelte unschuldig.

„Ja natürlich," antwortete ich und fand es unhöflich mein Handy jetzt rauszuholen. Ich beschloss Bokuto später zu schreiben.

Die ganze Zeit in der wir aßen und uns unterhielten, musste ich ein Gefühl der Schuld unterdrücken, welches jedes Mal aufkam, wenn mein Handy mit einer neuen Mail oder Social Media Benachrichtigung vibrierte. Bokuto's Name war aber nicht unter der ellenlangen Liste der Absender.

Nach einer gewissen Weile – Yul hatte gerade aufgehört über die essenzielle Wichtigkeit guter und qualitativer Pinsel beim Malen zu reden und widmete sich seinem Essen – blendete ich alles für kurze Zeit aus.

Ich hatte wieder einen dieser Momente, in denen man sich bewusst wird, wie klein man doch ist im Vergleich zum Universum und wie unwichtig man sich vorkommt. Man wird eines Tages einfach verschwinden, sterben. Eines Tages wird jemand das letzte Mal deinen Namen aussprechen und eines Tages wird die letzte Person, die dich kannte, sterben. Nichts außer Fotos oder gegebenenfalls ein paar Videos werden von dir übrigbleiben und selbst das ist unwichtig, weil niemand wissen wird, wer du warst.

In diesem Moment fühlte ich wie die Luft um mich herum dicker wird, ich nicht mehr atmen konnte und eine dünne Schicht kalter Schweiß meine Stirn bedeckte. Ich wusste nicht was mit mir geschieht. Es war als hätte ich etwas Wichtiges verpasst, ohne zu wissen was es ist.

Das zarte Gefühl einer zurückhaltenden Berührung an meiner Hand, die noch immer auf dem Esstisch der Cafeteria lag, brachte mich zurück ins Hier und Jetzt. Die warme Haut auf meiner kalten war ein seltsam wohles und bekanntes Gefühl, welches mich an den gestrigen Tag erinnerte. Ich hätte sogar schwören können ich hätte seine Stimme gehört und fast hätte ich auch seinen Namen gesagt, bevor ich aufschaute und einen besorgten Blick schwarzer Augen erkannte. Sofort schloss sich mein Mund und jede Illusion, die ich von Bokuto noch vor wenigen Sekunden hatte, verschwand.

„Akashi-san! Geht es dir gut? Du siehst blass aus."

Es war wirklich lieb, wie sehr sich Yul Sorgen machte, doch war es mir trotzdem unwohl, als ich merkte, dass er nicht Bokuto ist und er immer noch meine Hand hielt.

Ich zog meine Hand zurück – um mich angeblich durch die Haare und über das Gesicht zu fahren – und erklärte Yul, dass ich nur müde sei und er sich keine Sorgen machen musste.

„Bist du sicher?", hakte er nach, „Du sahst gerade ziemlich... naja, mitgenommen aus."

„Ich bin mir sicher. Danke dir, für deine Sorge, aber das ist wirklich nicht nötig," ich unterstrich meine Aussage mit dem besten Lächeln, das ich im Moment zu Stande bringen konnte. Glücklicherweise schien er sich danach zu entspannen und lächelte zurück.

Da merkte ich, dass schon die hälfte der Pause um war, mein Appetit weg und meine Laune im Keller. Deshalb entschied ich mich, meine Pause früher zu beenden, verabschiedete mich von Yul mit einem leisen „Bis dann" und ging zurück in mein Büro.

Bokuto habe ich in dieser Pause nicht geschrieben.

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[A/N]

Hallo Welt! 

Ich kann es kaum fassen, dass Menschen das hier lesen, aber ich bin euch unglaublich dankbar. Ihr seid unglaublich! Ich gebe mir Mühe weiterhin regelmäßig zu posten.

Auch vielen Dank für die vielen Kommentare! 

Passt auf euch auf und bleibt gesund!

~ Eure Roxie <3