Kapitel 17

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PoV Akaashi

Die Unterhaltung mit Kuroo war wirklich etwas, auf was ich nicht vorbereitet war. Der reine Gedanke daran, dass mein Date mit meinen alten Schulfreunden zusammenwohnt war beängstigend. So wie ich Bokuto kennengelernt habe, hatte er ihnen wahrscheinlich alles über mich erzählt und so wie ich Kuroo kannte, konnte er seine Klappe nicht lange halten und hat ihm von damals erzählt. Wie viel, wusste ich nicht. Und genau das war mein Problem.

Dazu kam noch, die ganzen Details, die Kuroo zugegeben hat. Dass Bokuto von mir schwärmte, wie Bokuto ihre Nummern eingespeichert hat, wie er meine Nummer eingespeichert hat. Wenn ich mir den Chat durchlas, wurden meine Wangen fast so warm, wie als ich noch aktiv geschrieben hatte.

Es sollte mich nicht so aufwühlen. Es sollte mich nicht so glücklich machen und vor allem sollte es mir nicht so gut gefallen, dass er ein Herz hinter meinen Namen dazu gemacht hat. Das sollte es wirklich nicht. Wirklich, wirklich nicht. Ich kannte diesen Mann kaum eine Woche und ich sollte, dürfte mich nicht so fühlen. Es war verwirrend, ehrlich, wie schnell mich jemand um den Finger wickeln konnte mit nur ein paar netten Worten und wie erbärmlich das war. Mir wurde klar wie verzweifelt ich doch nach Anerkennung von jemanden war, nach deren Berührung und deren Aufmerksamkeit. Wie sehr ich mich danach sehnte, von jemanden verstanden zu werden. Jemanden, irgendwen.

Doch je mehr ich in meine Gedanken versank und je mehr ich über Bokuto nachdachte, merkte ich, dass er nicht jemand war. Er war nicht irgendwer. Er war Bokuto. Ein viel zu offener, herzlicher und vertrauensvoller Mensch mit einer unglaublichen Präsenz und einer liebenswerten Aura und alles an ihm schrie Geborgenheit und lass dich fallen, ich werde dich auffangen.

Ich hätte gerne nachgegeben, hätte mich gerne fallen gelassen und mich von ihm auffangen lassen, und hätte ihr umarmt, nie wieder losgelassen und wäre so, wie ich eigentlich bin, doch etwas hielt mich davon ab. Ich war mir nicht ganz sicher was. Es könnte gut möglich sein, dass ich mir selbst im Weg stehe, doch der Faden war viel zu kurz vom Reisen, als dass ich die Kraft hätte, um dagegen anzukämpfen.

In dem Moment holte mich mein Handy mit einem Ding aus dem Gedanken. Ich sollte wirklich mal aufhören gedankenverloren ins nichts zu starren, oder mein Handy auf stumm zu stellen.

Doch als ich den Namen las, von wem die Nachricht kam, überrollte mich eine Welle von Sorge, Enttäuschung und Unbehagen. Ich wusste nicht mal, dass ich gehofft hatte, den Kontakt von jemand anderem zu lesen. (Obwohl, ich habe schon festgestellt, dass Bokuto nicht jemand war.)

Als ich den Namen ein zweites Mal las, überkam mich ein Gefühl der Unsicherheit. Ein etwas seltsames Empfinden, gemischt mit der Erkenntnis, als hätte ich etwas Wichtiges vergessen oder einfach verpasst. Es war, als ob mir etwas Essenzielles entgangen war, was verbunden war mit dieser Person.

Als ich den Namen zum dritten Mal las, machte sich Gleichgültigkeit in meiner Brust breit. Ich versuchte mich nicht schlecht dabei zu fühlen, als ich merkte, dass auch Erleichterung dabei war. Erleichterung, dass es eben nicht Bokuto war.

Ich nahm mein Handy in die Hand, entschlüsselte es mit gekonnten Bewegungen und las mir die Nachricht durch.

Yul: Hallo Akaashi-san ich hoffe ich störe gerade nicht. Ich hatte eine Frage wegen Samstag. Hast du eine bestimmte Zeit, wann ich dich abholen könnte? Ich stehe normalerweise sehr früh auf, also wäre für mich alles passend :D

Wiedermal konnte ich mich nicht davon abhalten, zu denken, wie süß Yul eigentlich war. Immer zuvorkommend, gut gelaunt und gesellig. So hatte ich ihn in Erinnerung. Er war ein echter Gentleman.

Akaashi: Hallo Yul-san. Du störst nicht. Wenn das so ist, wäre dann 8 Uhr in Ordnung? Ich bin ebenfalls ein Frühaufsteher

Yul: Natürlich :D 8 ist es dann!
Yul: Kommst du morgen ins Büro?

Akaashi: Nein, morgen wollte ich von zuhause aus weiterarbeiten. Warum? Steht für morgen irgendwas an?

Yul: Nein eigentlich nicht
Yul: ich wollte dich nur wieder sehen

Mir war bewusst, dass ich nicht die sozialste Person auf der Welt war und mir war auch bewusst, dass ich manchmal wirklich blind sein kann, wenn es um indirekte Hinweise zwischenmenschlicher Beziehungen ging, aber ich war nicht dumm. Ich konnte erkennen, wenn jemand offen mit mir flirtete und das hier war ein miserabler Versuch es diskret zu machen.

Doch obwohl ich wusste, dass jemand mit mir flirtete, konnte ich, um Gottes Willen, nicht zurückflirten, selbst wenn ich es gewollt hätte.

Ich befand mich im Moment auf gefährlichen Boden. Das war nicht Bokuto (der wahrscheinlich genauso schlecht mit solchen Sachen umgehen konnte wie ich selbst). Es war nicht so einfach alles in einen Scherz umzuwandeln. Ich fühlte mich nicht so wohl mit Yul wie mit Bokuto. Jede Antwort, die ich mir überlegt habe, hörte sich falsch an und Yul schrieb nicht weiter, wie es Bokuto getan hätte, wenn er merken würde, dass ich keine Antwort auf das hatte. Er wechselte nicht das Thema oder schrieb irgendwas, bis ich mich wohl genug fühlte um zu antworten. Und ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass Yul nicht Bokuto war. Bei ihm fühlte ich mich nicht so, als ob alles was ich sagte ok ist. Es fühlte sich an, als müsste ich vorsichtig sein, mit dem was ich sage oder tue, oder wohin ich schaue oder blicke oder starre.

Ich musste meine Worte vorsichtig wählen. Ich wollte nicht zurück flirten, doch wollte ich nicht gemein wirken.

Akaashi: Ist das so?

Und in dem Moment so ich auf Senden gedrückt hatte, wollte ich mir eine reinhauen. Von wegen nicht flirten, das war genau das, wonach sich es anhört. Mit gerunzelter Stirn schaute ich auf das schreibt ... unter Yuls Kontakt, dem Drang widerstehend, mein Handy gegen die Wand zu schmeißen.

Yul: Ja, so ist es. Ich würde dich jeden Tag anschauen, wenn ich könnte.
Yul: Du bist wunderschön

Das Kompliment hörte sind befremdlich an, wenn es von ihm kam, aber es war ein Kompliment.

Yul: Würdest du das nicht auch wollen?

Da war es. Dieses erdrückende Gefühl, dass ich zu gut kannte. Wie in Trance tanzten meine Finger über die Tastatur, ohne Hemmungen, ohne zu zögern und mit dem Klick auf Senden fühlte ich wieder die Leere, die ich seit Monaten nicht fühlen musste.

Doch das schlimmste war: es fühlte sich so vertraut an. Das Skript kannte ich schon auswendig vom jahrelangen Runterrattern. Es war einfach, mitzumachen und meine Rolle zu spielen. Ich war daran gewöhnt.

Akaashi: Ja, das wäre toll

Yul: Du weißt nicht wie glücklich es mich macht, das zu hören <3

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^1090 Wörter 

[A/N]

Hallo Welt!

Es tut mir unendlich leid, dass letzte Woche kein Update kam, ich habe es komplett verpeilt. Ich hoffe, ihr nimmt es mir nicht übel. 

(Btw: ich habe eine 1 in der Mathearbeit geschrieben :D) 

Ich hab euch alle lieb, passt auf euch auf <3

~eure Roxie 

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 23, 2021 ⏰

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[GER] First Date // Bokuaka AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt