Kapitel 27

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Emilia PoV


"Ich brauche ihren Schlüssel.", sagte der Bankangestellte. "Hm?", entkam es mir. Ich blickte zu ihm auf. "Ihren Schließfachschlüssel, bitte. Ohne ihn kann ich ihnen nicht helfen." Natürlich. Ich griff in meine Tasche und holte ihn hervor. "Oh, der ist aber schon älter. Das finde ich glaube nicht auf unseren normalen Rechnern. Einen Moment bitte, ich muss kurz mal eine Kollegin fragen, ich arbeite hier noch nicht so lange..." Dann lief er zu einem anderem Schalter und unterhielt sich kurz mit einer , hier anscheinend schon länger arbeitenden Frau. Kurze Zeit später, kam er zu uns, um uns zu sagen, dass er dafür zum Hauptrechner müsse. Dabei sah er vorwiegend Clarisse an. Verständnisvoll nickte ich jedoch und hörte Freya hinter mir ihm etwas antworten. An seiner Stelle kam die Frau, mit der er vorher gesprochen hatte und bat uns im Wartezimmer Platz zu nehmen, bis ihr Kollege uns holen kam. Demnach setzten wir uns dorthin. Durch irgendeine Verbindung, zwischen Klaus und mir, war ich zuvor abgelenkt worden, hatte ihn hier bei mir gespürt und war dadurch abgelenkt worden. Auch, wenn ich ihn weder gehört noch gesehen hatte. Ich fühlte Schmetterlinge in meinem Bauch aufsteigen. Er war einfach so.. naja anders, als mir früher beigebracht wurde. Denn ich hatte nie den zerstörerischen Urvampir Niklaus Mikaelson vor mir, der aus Lust und Laune ganze Städte zerstört und, wie ich gehört hatte, seine Familie erdolcht, wenn er sich genervt von ihnen fühlte. Jedes Mal wenn ich ihn ansah, sah ich an dieser Stelle eher einen getretenen Hund, der aus purer Angst und Intuition sich wehrt, dessen Absicht es aber eigentlich nicht ist Andere zu verletzen. Ich schüttelte den Kopf. Das war hier jetzt nicht der richtige Ort für solche Gedanken.

Ich hielt Ausschau nach unserem Rezeptionisten. Er war immer noch nicht wiedergekommen. Obwohl um uns herum noch viele weitere Menschen standen, sowohl in den Schlangen, ungeduldig darauf wartend, dass es vorwärts ging, als auch Angestellte, die mit Akten in der Hand durch die große Halle liefen, war es nicht übermäßig laut. "Mr. Beliers, bitte in Raum 32. Mr. Beliers, bitte.", tönte es durch die Sprechanlage. Aus meinem rechten Augenwinkel sah ich einen älteren Mann mit mittlerweile weiß gewordenem Vollbart sich erheben. Mein Blick schweifte weiter umher. Das gesamte Gebäude war, sowohl innen als auch außen schlicht gehalten, alles in einem kalten weiß gestrichen, welches noch ziemlich sauber aussah. Vielleicht wurde ja erst vor ein paar Monaten renoviert. Über dem Haupteingang, zwei breiten gläsernen Türen, sowie eigentlich die gesamte Front gestaltet worden war, befand ich ein Aufdruck. "Freedom to bank your way." Der Slogan, wie ich vorhin kurz auf Wikipedia gesehen hatte. Dort hatte auch gestanden, dass das Gebäude 1971 erbaut worden war. Somit war der Stil, der selbst heute noch vorwiegend gebaut wurde, für damals schon sehr fortschrittlich gewesen.

"Es tut mir wirklich leid, dass sie jetzt so lang warten mussten." es war tatsächlich eine halbe Stunde vergangen. "Ich weiß nicht warum, aber das Programm, womit ich die Position des Schließfachs herausfinde, hat sich nicht geöffnet und ich musste das ganze Gerät neu starten und es ist eh schon so uralt...", während er sprach, war er langsam errötet und stammelte vor sich hin. Ich sah ihn dabei immer wieder heimlich auf Clarisse blicken. Ich allerdings, hatte ihn gar nicht kommen hören... "Das ist doch kein Problem, es läuft uns ja nichts weg.", antworte diesmal Clarisse, während sie sich ihre Kopfhörer rausholte. Dankbar lächelte er sie an. Danach guckte er uns alle kurz an, bevor sein Blick an mir heften blieb. "Auf jeden Fall habe ich ihr Schließfach gefunden. Es befindet sich im hintersten Teil des Gebäudes, wo sich die meisten Schließfächer befinden, die schon vor längerer Zeit angelegt wurden." Ein schmallippiges Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er fortfuhr: "Ich bräuchte allerdings noch ihren Ausweis, oder Führerschein, damit ich ihren Zugriff für das Schließfach autorisieren kann." Ich räusperte mich. "Oh, klar." Ich holte ihn aus meiner Handyhülle, da ich mein Portmonee zu Hause gelassen hatte. Sich bedankend, guckte er sich ihn an und überprüfte an einem nahliegenden Computer, ob ich Zugriffserlaubnis hatte. Dann kam er wieder und gab mir meinen gefälschten Ausweis wieder. Ohne es vorher mitbekommen zu haben, entspannte sich mein Körper wieder und ich entließ die anscheinend ebenfalls angehaltene Luft stockend. Dankbar tauschte ich kurz ein paar Blicke mit Freya aus, sie zu Grinsen begonnen hatte. Auch Clarisse nickte mir erleichtert zu. In mir erwachte eine kleine Hoffnungsflamme. Ab jetzt konnte es ja nicht mehr so schwer sein. "Dann kommen sie doch bitte mit.", wegweisend zeigte er mit der Hand in Richtung Ende der Halle. Als wir drei aufstanden, biss er sich kurz auf die Unterlippe. "Ich... ähm... ich darf eigentlich nur sie an das Fach lassen. Sonst wäre die Überprüfung ihrer Identität ja sinnlos gewesen.", ihm entstahl sich ein nervöses Lachen. Mist, damit hatte ich nicht gerechnet. Da kam mir eine Idee. Wie er die ganze Zeit vorher Clarisse angeschaut hatte... "Oh, das darf doch nicht war sein, jetzt ist meine liebste Schwester extra aus Miami hergeflogen, damit wir gemeinsam die Dokumente unserer, mögen sei in Frieden ruhen, verstorbenen Eltern besichtigen können.", ich fuhr die Mitleidsschiene und griff, während ich redete, nach Clarisse' Hand. Ich merkte wie der Rezeptionist begann sich unbehaglich zu fühlen. Er blickte mich an. Dann Freya. Zuletzt Clarisse. Sie guckte ihn mit einem trauernden Blick an. Sie schien meinen Plan zu durchschauen. Dann klimperte sie auch noch mit ihren Wimpern. Innerlich lachte ich auf. Sie hätte, statt im Kräuterladen ihrer Stiefeltern zu arbeiten, Schauspielerin werden sollen. Und es funktionierte schon wieder. 'Liam', wie ich an seinem Namensschild ablesen konnte, guckte sich kurz um, seufzte und nickte dann zögerlich. "Okay", sagte er schließlich. "Danke!" Das war Clarisse. "Dann folgt mir."

Unser Weg führte und, wie ich bereits zuvor gedacht hatte, durch die große Halle und dann noch eine Etage tiefer. Von den davor klinisch weißen Wänden, war hier nichts mehr zu sehen. Sogar das Gegenteil. Als wir durch einen Korridor voller Schließfächer gingen, waren in den Ecken sogar kleine Spinnenweben zu sehen. "Nochmals danke, dass wir mit dürfen, Liam.", sprach meine Schwester Liam an. Sie hatte seinen Namen wohl schon etwas früher herausgefunden. "Ach, das ist doch kein Problem. Wenn ich euch damit helfen kann, die Erbschaft und so zu klären." Tss, wenn es doch nur das wäre, dachte ich. Aber wenigstens waren wir mittlerweile auf 'Du' um geschwungen. Vor einer verschlossenen Tür blieb er kurz stehen, holten einen Schlüssel hervor und schloss sie kurzerhand auf und hielt sei für uns auf. Dankbar nickte ich ihm zu.

Wir waren jetzt in einem kleinen Raum. Auch hier waren lauter Schließfächer. "Ihr Schließfach ist das da vorne rechts. Zweite Reihe von unten, zweites von rechts. Nummer 01307." Das sagend, überreichte er mir meinen Schlüssel wieder. "Es ist auch hier eine zwei Stufen Authentifizierung. Ich werde euch mit dem Schlüssel der Bank das große Fach aufschließen. Dahinter befindet sich eine ebenfalls verschlossene zweite Tür, die ihr mit eurem Schlüssel öffnen könnt. Darin müsste dann sein, was ihr sucht. " Daraufhin ging er zum Fach, und schloss die erste Tür auf. Mit meinem Vampir-Gehör konnte ich die einzelnen sich bewegenden Zylinder im Schloss hören. Liam trat zurück. "Ich werde vor der Tür auf euch warten. Wenn ihr fertig seid, ruft mich einfach." Damit ging er aus dem Raum und schloss, wie versprochen, die Tür wieder hinter sich.

"Dann wollen wir mal...", sagte ich mehr zu mir, als zu den Anderen und ging zum Schließfach, dass unsere Eltern angemietet hatten, um uns etwas zu übermitteln. Auch ihr öffnete sich das Fach mit einem Klick. Doch was ich darin fand, überraschte mich.

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Ihr braucht wirklich rein gar nichts hierzu zu sagen. Nach anderthalb Jahren veröffentliche ich mal wieder 2 Kapitel. Weitere sind in Arbeit.

Ich kam darauf, weil ich es selbst absolut hasse, wenn ein Autor Storys so unregelmäßig aktualisiert und dann noch nicht mal in die Beschreibung schreibt "pausiert". Und dann bin ich selbst so haha.. Deswegen, habe ich jetzt mal wieder geupdatet. Und ich muss gestehen, selbst ich musste noch mal die letzten Kapitel durchlesen, um wieder reinzukommen. Ich hoffe, dass ihr es mir nicht allzu übel nehmt und trotzdem noch Lust habt, die Geschichte rund um Emilia und Klaus weiter zu verfolgen.

An alle, habt noch schöne Osterferien!

-L

My Boyfriend- Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt