My Boyfriend- Klaus Mikaelson FF

Kapitel 30

Klaus PoV

"Was zur Hölle ist hier passiert?", verlangte ich zu wissen. Clarisse drehte ihren Kopf ruckartig zu mir um und guckte mich nur an. Ihre Mimik war ausdruckslos. Das Einzige, was sich bewegte waren ihre Augenlider. Sie blinzelte. Einmal. Zweimal. Warum sagt sie denn nichts?! Dann durchfuhr sie ein kleiner Ruck und nun hatte ich auch das Gefühl, dass sie mich wirklich anguckte. Aber immer noch sagte sie nichts. Mein Herz pochte immer schneller in meiner Brust und zog sich merkwürdig zusammen. Mein Blick ging von Clarisse zu langsam Emilia. Mein Armen stockte. Ihr Körper lag reglos auf dem Boden. Sie sah so... so hilflos aus. Im nächsten Moment kniete ich neben ihr. "Emilia.", Clarisse Stimme erreichte mich nur entfernt. Ich reagierte nicht. "Emilia. Du bist es." Natürlich war sie es!! Wer sonst sollte auf dem Boden liegen, außer es hätte sich in den letzten Minuten, die ich sie aus den Augen verloren hatte, eine neue Spezies entwickelt, die zufällig das Ebenbild von ihr waren. Ts. "Klaus. Emilia ist.. Klaus! Guck mich jetzt an!", sie ließ nicht mehr nach und Griff an meine Schulter.
Warnend guckte ich sie an. Wie konnte sie denken, dass ich mit ihr nett plaudern würde, während meine FREUNDIN bewusstlos dort lag?!? Clarisse zuckte kurz zurück, doch ließ sich nicht weiter davon beeindrucken. Das passierte den Wenigsten. Freya nahm ich nur im Hintergrund war

"Klaus, Emilia, sie in dir. Sie sieht durch dich. Sie IST in deinem Geist.", Freya sah mich bedeutend an. Doch ich verstand nicht. Das war nicht möglich. Nein, sowas war nicht möglich. Ich hatte von sowas noch nie gehört. Aber gleichzeitig würde der plötzliche und unendliche Schmerz Sinn machen, den ich vorhin gehabt hatte. Der, der immer noch in mir war, nie ganz verebbt. Es würde Sinn machen, dass ich Ems Schrei gehört hatte, als Stand sie mit direkt gegenüber, doch das hatte sie nicht, nein. Es würde Sinn machen, dass ich mich merkwürdig fühlte, auch neben dem Schmerz. Es war kein schlechtes Gefühl, nein, vielmehr ein Gefühl von etwas neuem, ruhigen, einer Präsenz-Vollständigkeit. "Emilia", meine Stimme brach. Ich lebte mir die Hand auf mein Herz. "Aber wie ist das möglich? Ich habe noch nie von sowas gehört! Freya?", im Gegensatz zu vorher, überschlug sich meine Stimme jetzt fast. Freya schon sich in mein Blickfeld und ich fokussierte meinen Blick auf sie. Sie fuhr sich mit ihrer Zunge über die Lippen und schluckte. "Ich habe das noch nie gesehen.", sie schaute mich an, nein, nicht mich, sondern, als würde sie mit Emilia reden.
Wenn sie durch mich alles sehen und mitbekommen konnte, hieß das nicht auch gleichzeitig, dass es nicht ganz schlimm ums sie war?!

Emilia POV:
In dem Moment redete niemand. Aber es schien wahr zu sein, ich war in Klaus, er diente mir irgendwie als Hülle, nur, dass auch er ein Bewusstsein hatte. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Als wäre ich eine passive Präsenz, ein stiller Beobachter, der alles mitbekam, aber doch einen Einfluss hatte.
"Aber ich habe sowas schon mal gehört. Das ist aber auch schon einige Jahrhunderte her und ich dachte mir, dass es wahr sei. Es hörte sich einfach so surreal an, so absurd.", redete Freya weiter. "Es gab anscheinend mal einen Jungen, der irgendwann durch seine Schwester am Leben blieb. Sein Körper war beinahe tot und so nutzte er ihren Körper als zeitweilige Hülle. Ich habe es nie wirklich geglaubt, weil es im Mittelralter viele dieser Mythen und Gerüchte gab und deswegen..." Freya wurde durch eine Stimme unterbrochen. "Komm auf den Punkt, Schwester." Das musste Klaus sein. Oh Gott war das komisch. Freya guckte mich -Klaus- strafend an und redete dann weiter. "Auf jeden Fall nannte man es insolitus animorum transmigratio. Also übersetzt die "besondere Seelenwanderung". Dies ist nur möglich, so heißt es, bei wahren Seelenverwandten, welche generell schon sehr selten sind und auch bei denen muss eine besondere,von der Natur gegebene Markierung, eine Gabe, vorhanden sein." Sie guckte jeden bedeutungsvoll an. Bevor sie weiter sprechen konnte, übernahm Clarisse das Wort. "Es gibt so eine Geschichte in unserer Familie, die erzählt von sowas.... Es soll mal ein Mädchen in unseren Ahnen gegeben haben, dass dieses Mal aufgewiesen hat, sie hatte eine Seelenverwandte und wurde daraufhin als Außergewöhnlich angesehen. Dieses Mal tauchte aber auch erst nach einer gewissen Zeit äußerlich auf, es war so eine Art verzweigter Weg, der als Weg zum Seelenverwandten gedeutet wurde, es war Blitz-Ähnlich... dieses Zeichen rettete am Ende auch ihr Leben, es ermöglichte ihr, in dem Körper ihrer Seelenverwandten zu "ruhen", bis ihr Körper sich erholt hatte. Sie sei damals in einem Feuer fast gestorben und nur diese insolitus animorum transmigratio soll sie gerettet haben."
Nun sprach anscheinend Klaus. "Ich habe vorhin einen Blitz gemalt, der durch eine Wolkendecke schießt.... Er passt auf diese Beschreibung und plötzlich tauchte so ein heftiger Schmerz auf, in meinem ganzen Körper, aber vor allem an meinem Herzen. Ich hörte Ems schreien und dann war ich wie in einem Tunnel, ihre Schreie haben mich geleitet und dann war ich hier." Sein Blick richtete sich auf seine Hand, die immer noch auf seiner Brust lag und dann zog er sein T-Shirt hoch. Eine Welle von Unmut machte sich in mir breit. Nein, nicht Unmut, es war Eifersucht, pure Eifersucht machte sich in mir breit. Und tatsächlich. Genau über seinem Herzen bildete sich eine Blitz-förmige Narbe ab. "Die ist neu.", murmelte Klaus. "Das ist doch nicht möglich...", flüsterte jetzt auch Freya. Doch tatsächlich, über dem Rand von meinem BH sah ich ein Zeichen, das gleiche Symbol, was sich auch auf Klaus Brust befand.

Klaus PoV:
Ich sog laut hörbar die Luft ein und sagte: " Das hat ihr Leben gerettet, oder?" Ich konnte es nicht glauben. In mir wurde warm und ich musste erleichtert schmunzeln. Ich -ich- sollte eine Seelenverwandte haben, ich, der schon so viel Böses getan hatte und nichts Gutes im Leben verdient hatte, das wusste mein selbstbewusstes Ich. Doch das hatte sie gerettet. Mein Leben hatte doch noch was Gutes.
Meine Sinne klärten sich wieder und ich fragte:" Wie retten wir sie? Wie kriegen wir sie in ihren Körper zurück und wir brechen wir diesen verdammten Fluch?!"