Kapitel 26

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Emilia PoV


Nach einer viertel Stunde Fahrt waren wir da. Mein Magen grummelte die ganze Zeit und das ließ mich darüber nachdenken, ob das überhaupt möglich war. Aber was war in dieser Welt nicht möglich?
Kurz schmunzelnd stieg ich aus dem Wagen aus und eilte zur Beifahrerseite, um Clarisse raus zulassen. Ich war so aufgeregt, dass ich unruhig von einem Bein aufs andere trat. Außerdem ging mir das Gemälde was Klaus gemalt hatte, was MICH darstellte, nicht aus dem Kopf. Er hatte mich gemalt? Aber nur warum? Fühlte er so, wie ich fühlte? So intensiv und extrem, wie ich? Ging ich ihm auch nicht mehr aus dem Kopf? Das wäre, naja, es wäre extrem unwahrscheinlich, dass ich die Person war, die er in mehreren tausend Jahren wahrhaft und aus vollem Herzen liebte. Dabei bezweifelte ich in keiner Weise seine Fähigkeit, jemanden Lieben zu können. Doch ich konnte es mir kaum vorstellen, dass jemand so heftig in eine andere Person verliebt war, wie ich in ihn. Denn, ich liebte ihn. Liebte ihn wirklich. Und daran würde sich so schnell auch nichts ändern.

Willst du die Autotür heute noch mal schließen? Guck mal.", ihr Kopf schwang nach hinten und deutete somit auf Freya, die schon vor der Bankfiliale auf uns wartete. Schnell reagierte ich und schloss, eine Spur zu fest, die Tür, die daraufhin laut ins Schloss fiel: Ja, klar." Danach gingen wir im Laufschritt zu Freya, die uns mittlerweile schon entdeckt hatte.

Wir hielten vor ihr und ich schaute ihr ins Gesicht. Triumphierend hielt sie zwei Ausweise hoch. Auf einem war mein, auf dem anderen Clarisses Gesicht zu sehen. Das Rumoren in meinem Magen verstärkte sich. Meine Aufregung, oh Gott, dieser Besuch könnte alle fragen aufklären. Ja, er könnte Licht ins Dunkel bringen. Aber wollte ich das auch wirklich? Immerhin könnte es auch sein, dass unsere Eltern mich absichtlich weg gegeben hatten und... Als hätte Clarisse meine Gedanken gelesen, schüttelte sie den Kopf und lächelte mich aufmunternd zu, so, wie ich und Davina es früher getan hatten, schwesterlich, zusammenhaltend, egal, was passieren würde. Das gab mir Kraft und ich trat über die Türschwelle, hinein in vielleicht ein besseres, neues Leben, mit womöglich sogar einer Familie und Klaus, der für immer bei mir sein würde. Hab nicht zu viele Hoffnungen, Emilia! Als würde die kleine nervige Stimme in meinem Kopf unbedingt verhindern wollen, dass ich verletzt werde.

Klaus PoV

Ich war ihnen natürlich trotzdem gefolgt. Emilia hatte schließlich auch nichts dazu gesagt! Obwohl, ich gemerkt hatte, dass sie diesen Schritt gerne alleine gemacht hätte, wusste ich, dass sie mich brauchte. Und auch ich musste einfach für sie da sein. Als sei es meine unabdingbare Pflicht.
Freya, Clarisse und Emilia standen etwas unschlüssig im Vorraum der Liberty Bank New Orleans. Die Anspannung war selbst der sonst so ruhigen Freya anzusehen. Sie übertrug sich auch auf mich.
Die drei standen im Vorraum der Bank unschlüssig rum. Sogar durch die Panzerglasscheibe der Bank konnte ich ihre Herzen wie wild pochen hören. Ems sah sich unsicher um, blickte dann zu Clarisse, doch ihr aufmunternd zulächelte. Gemeinsam traten sie an die Rezeption, Freya kurz hinter ihnen, immer noch, obwohl die Idee mit den gefälschten Ausweisen ihre gewesen war, guckend, als wäre alles eine Falle. Dann begrüßte der Rezeptionist sie, dachte ich zumindest, denn wegen des verdammten Panzerglas konnte ich trotz meine guten Gehörs nichts verstehen. Doch ich musste recht gehabt haben, denn Emilia antwortete ihm mit einem aufgesetzten Lächeln irgendetwas, woraufhin der zugegebener Maßen gut aussehende Mann mit braunen Haaren und blauen Augen, etwas in seinen Computer eintippte. Mist, ich sah selbst nicht was er tippte und... ein Mann, etwas kleiner als ich rempelte mich von der Seite an. Haben sie keine Augen im Kopf?!", rief ich, er war allerdings schon nicht mehr in Reichweite; wie mich diese Leite dich nur alle heute schon wieder nervten! In mir meldete sich ein kleines Stimmchen: Du musst zu ihnen rein, guck doch, wie Emilias Hand zittert. Und tatsächlich, ein kleiner Tremor zog sich durch ihre linke Hand. Daraufhin verschränkte sie ihre Hände vor ihrem Bauch. Bevor ich überhaupt überlegen konnte, bewegten sich meine Füße einen Schritt vorwärts. Du hast ihr zugesagt, dass sie das alleine machen kannst! Du vertraust ihr, dass sie das hinbekommt und sie dir dass du dein Wort hältst und sie die Sache alleine schaffen lässt!, die andere Stimme flüsterte mit ins Ohr. Und sie hatte Recht. Ich glaubte an Emilia, sie war stark genug, das hier durchzustehen. Außerdem würde sie mir niemals verzeihen, wenn ich da jetzt reingehen würde und.... Blödsinn! ICH würde es mir selbst nicht verzeihen. Ich zwang mich einen Schritt zurück. Es war ja auch schließlich kein Massaker was sie plante oder so... Sie fragte nur in der Bank nach einem Schließfach. Und die Ausweise hatte Freya besorgt, sie würden durchgehen. Noch einen Schritt. Kopfschüttelnd befahl ich meinen Beinen zu ihrem Auto zu gehen, dort würde ich warten, oder dich im Anwesen? Nein. Doch. Schon verschwammen die Umrisse meiner Umfeld und eine Minute später befand ich mich in unserem Haus. Die nächste Stunde machte ich nichts mehr als malen.

My Boyfriend- Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt