Kapitel 11

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Klaus PoV
Als Elijah und ich losgezogen waren, um die Strix aufzusuchen, trafen wir unterwegs auf Marcel. Er wollte gerade zu Emilia, doch ich musste sein Vorhaben zunichte machen. Ich erzählte ihm, dass sie gerade mit Davina verabredet war, Marcel kümmerte dies allerdings weiter nichts. "Ich wollte mich sowieso noch mit Josh treffen, also warum nicht jetzt gleich. Macht's gut. Elijah, Niklaus." Mit einer angedeuteten Verbeugung verabschiedete sich Marcel. Ich war ein wenig verwundert über seine Förmlichkeiten, er war früher so etwas wie ein Sohn für mich gewesen, weshalb ich und alle anderen Mikaelsons ihn respektierten und vertrauten. Marcel gehörte zur Familie.

Ohne das wir uns noch von Marcel verabschiedet hatten, war er auch schon verschwunden. Im nächsten Moment schob Elijah mich auch schon weiter, er hatte immer schon ein Gespür dafür, wo sich die Strix aufhalten könnten, schließlich waren sie von seiner Blutlinie.

Wir brauchten keine halbe Stunde, dann hatten wir sie gefunden. Wie immer waren sie in teuren Hotels untergekommen, dadurch war es uns ein leichtes gewesen, sie aufzuspüren. Wenn Sie nicht gefunden werden wollten, mussten sie sich mal eine neue Taktik ein fallen lassen, um ihre Spuren zu verwischen.
Wir gingen also ganz normal in dieses Hotel rein und versuchten kein Aufsehen zu erregen. Elijah gelang es gut, schließlich hatte er einen Anzug an, was gut zu den ganzen Leuten hier passte, die dachten, sie wären die "Elite". Ich allerdings, mit meinem blauen T-Shirt und den Sneakern, fiel dagegen eher auf. Sie begutachteten uns von allen Seiten, bis sie irgendwann zu gelangweilt davon waren und sich wieder in ihre öden Geschäftsgespräche vertieften. Einen Moment langer hätte ich es auch nicht aushalten können, früher oder später, hätte einer der vielen Menschen hier dran glauben müssen. Dann hätte ich Ihnen, einem nach dem Anderen, die Halsschlagader aufgerissen.

Wir hielten an der Zimmertür, die uns der nette Mann an der Rezeption genannt hatte. Leider hatte er uns zuvor nicht die Nummer des Zimmers sagen wollen, sodass Elijah sich gezwungen fühlte, ihm das Herz raus zu reißen. Ich musste zugeben, dass hatte ich von Elijah nicht erwarten, ich konnte nur ein Grinsen dazu abgeben.

Anstatt anzuklopfen, trat ich die Tür ein. Der Anführer der Strix, bewohnte die Suite des Hotels, mit Whirlpool, Minibar und Dachterrasse. Anscheinend hatte sie schon jemand über unsere Vorhaben informiert, denn sie sahen nicht überrascht aus, als wir einfach in ihr Zimmer eindrangen. Aya, die Anführerin der Strix, nachdem wir Tristan in die Tiefen des Meeres verbannt hatten, hatte gerade Besuch von zwei weiteren Vampiren. "Schön das ihr hier seit, was führt euch denn zu uns?" Meldete sich Aya zur Wort. Ich hatte sie noch nie gemocht, im Gegensatz zu meinem Bruder Elijah, sie hatten mal vor hunderten vor Jahren eine Beziehung, doch dann waren wir weg gegangen, weil unser Vater Micheal uns auf der Spur war.

"Ich glaube, das wisst ihr ganz genau.", sagte ich jetzt mit fester Stimme. "Warum greift ihr ein Mädchen an, das euch nichts getan hat?" Ich konnte mir es echt nicht erklären, klar, es waren die Strix, denen ich so eine Frage stellte, aber sonst waren sie eher hinter Meschenfrauen her.

Da sie aber immer noch nicht bewilligt waren, uns eine Antwort zu geben, stellte sich nun Elijah hinter einen von ihnen und griff mit der Hand um sein Herz. Er schrie kurz auf, daraufhin drehte Elijah das Herz ein bisschen. Doch wie ich Aya kannte, machte sie sich nichts aus dem Verlust einer ihrer Leute. Wir mussten zu härteren Maßnahmen schreiten. Ich nahm mir Aya vor, ich biss sie, für mich war es nicht nötig meine Hände schmutzig zu machen, schließlich war ich ein Hybrid. Ein Biss von einem Werwolf war tödlich, für einen Jeden. Sie schrie auf, ein paar andere der Strix wollten ihr zu Hilfe eilen, jedoch überlegten sie es sich schnell anders, denn wir waren Urvampire. Ohne mein Blut würde Aya jetzt sterben, weswegen sie es sich auch hoffentlich anders überlegte und uns die Informationen lieferte, die wir haben wollten.

Normalerweise hätten wir sie auch manipulieren können, da die Strix und zwar alle, ein Gegenobjekt dafür hatten, konnten wir es leider nicht tun. Sie trugen eine verstärkte Version von Eisenkraut bei sich, das ihre Hexen angefertigt hatten. Bedauerlicher Weise, sonst wäre es um einiges leichter gewesen, an Infos zu kommen.

"Also, wärst du jetzt so freundlich, uns zu antworten, Aya?", fragte Elijah auf seine höfliche Art und Weise. Währenddessen putzte er sich seine Hände ab, die er bei seiner Herzausreiß-Aktion beschmutzt hatte. Aya tastete ihren Hals ab, um festzustellen, wo der Biss war, sie zischte kurz und nickte dann. Wiedermal 1:0 für die Mikaelsons.

"Das alles mit Emilia Claire war ein Befehl. Wir sollten Sie entführen und sie foltern, sie ist sehr mächtig und wichtig." Hatte ich das richtig gehört? Emilia foltern, ich hatte natürlich schon längst mitbekommen, dass sie mächtig war, schließlich hatte das auch Freya gesagt. Aber das war nicht ein Grund, ein unschuldiges Mädchen foltern zu wollen, es musste einen anderen Grund der geben. Elijah hakte nach: "Warum ist sie für euch von solch immenser Bedeutung? Warum hattet ihr diesen Befehl und..." Ich unterbrach Elijah und führte seinen Satz weiter "Und von wem?" Ich war gerade extrem wütend, wenn Aya jetzt nicht schnell antwortete, wüsste ich nicht, wie ich mich beherrschen sollte. Doch zu ihrem Glück tat sie es. "Sie hat eine Gabe, eine besondere, sie kann etwas besonderes tun. Ich weiß auch nicht von wem dieser Befehl kommt, er kommt von Oben und sie wollen Emilia auf ihrer Seite." Ich verstand gar nichts mehr, dass alles war gerade so kompliziert. Was hatte es mit dieser "Gabe" auf sich, um was handelte es sich?

Am Anfang wollte ich Aya nicht trauen, aber auch Elijah hatte bei der ersten Begegnung mit Emilia so etwas angedeutet. Auch Freya war der festen Überzeugung, dass Emilia etwas besonders machte. Abgesehen davon, dass sie eine Häretikerin war.

"Mehr weiß ich nicht. Es war ein Befehl." Das war Aya. Ich schob die Ärmel meines T-Shirt hoch und Aya schnellte auf mich zu und rammte ihre Zähne in mich. Nach einer Weile machte ich mich von ihr los, sie wischte sich das Restblut aus den Mundwinkel. Danach gingen wir ohne ein weiteres Wort aus der Suite raus. Mir ging noch so einiges durch den Kopf. Ich musste Freya unbedingt fragen, ob sie wusste, worum es sich handelte.

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Was könnte diese "Gabe" wohl sein? Schadet sie Emilia, oder beflügelt sie sie? Wie geht es mit der Beziehung von ihr und Klaus weiter?
~L

My Boyfriend- Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt