Kapitel 25

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Emilias PoV

Ich hatte mich gerade gemütlich auf mein Bett gesetzt um eine Zeitschrift zu lesen, als mein Handy klingelte. "Freya" stand in Großbuchstaben drauf. Entschlossen legte ich die Zeitschrift weg und nahm den Anruf an.

"Hallo?", begann ich den Anruf. Freyas Stimme brach kurz ab, was an der Verbindung liegen konnte. "Ja, also, ich habe jetzt den Ausweis. Er hat einen für dich erstellt." Ich musste schlucken. Jetzt hatte ich sogar noch einen Ausweis auf dem mein richtiger Familienname stand. In meinem Bauch zog sich alles zusammen. "Gut..... ähm..... danke,", krächzte ich. "Alles okay, Emilia? Du hörst dich gerade irgendwie komisch an.", fragte Freya mich. "Ja klar." ,Das musste es einfach sein. "Na gut, kannst du dich dann mit mir in 10 Minuten an der Bank treffen?" Wieder antwortete ich schlicht mit "Ja." . Mehr traute ich meiner Stimme gerade nicht zu. Ich wollte gerade auflegen, als Freya noch etwas sagte: "Bring am besten auch Clarisse mit, sie ist schließlich deine Schwester und es geht um eure Gabe und eure Eltern, also.....?" "Mach ich, ich sag ihr gleich Bescheid." Freya hatte Recht, außerdem hatte Clarisse sowieso den Schlüssel zum Schließfach.

Sofort machte ich mich auf den Weg nach unten, während ich die Treppe allerdings ausließ und sie einfach herunter sprang. Mir gingen so viele Sachen durch den Kopf, dass ich nicht klar denken konnte. Würden wir im Schließfach die Eigentümerurkunde unseres Familienanwesens finden? Würden wir mehr über diese eigeartige Gabe erfahren, die wir auf mysteriöse Weise hatten? Was war denn, wenn doch einer unserer Verwandten noch lebte, aber vielleicht unter anderem Namen, zum Schutz? Es gab so viele Fragen, worauf ich eine Antwort suchte. Und ich hoffte inständig, dass sich in diesem Bankschließfach die Antworten darauf befanden.

Als ich unten in der Küche angekommen war, hielt ich inne. Wo war Clarisse nur? War sie immer noch bei Klaus? Denn auch ihn konnte ich gerade weder sehen noch hören. Doch, da war was? Ein hauchzartes Geräusch, das aus Klaus Atelier kam. Allein der Gedanke, dass er da drinnen war und meiner Schwester zeigte, wie man mit diesen Kräften umging, selbst wenn er keine Ahnung von dieser besonderen Form hatte, ließen mein Herz schneller schlagen. Er bemühte sich so sehr, mir alles Recht zu machen, dass ich ihn, anhand von seinem Verhalten, nicht als Klaus Mikaelson enttarnen könnte, wenn ich ihn jetzt erst kennenlernen würde. Und da war ich glaube ich nicht die einzige. Ich ging soweit vor, dass ich sie, sogar ohne mein Vampirgehör, gut hätte verstehen können. "Stell dir vor, der Pinsel wäre dein verlängerter Arm. Er macht alles, was du ihm befiehlst. Mit ihm kannst du alles ausdrücken, deine Emotionen, egal ob du wütend bist, oder glücklich, er wird deinen Gedanken folgen." Gebannt wartete ich darauf, dass er weiter redete, doch zu meinem Pech, tat er das nicht. Stattdessen hörte ich Clarisse stoßartig einatmen und fragen: " Wie bisst du darauf gekommen?" Eine kurze blieb es ruhig, bis sie fort fuhr. "Na, wie bist du darauf gekommen, dass malen dich entspannt, dir neue Kraft verleiht?" Abermals eine kurze Pause. Ich verlagerte mein Gewicht auf mein anderes Bein. "Ich sehe doch diese ganzen Gemälde, alle die Bilder. Manche in purpur rot, die sind doch nicht einfach so entstanden. Oder das hier," Ich hörte ein paar Schritte auf mich zukommen, die aber dann wieder verstummten. "Jeder blinder erkennt, dass das Emilia sein soll." Was? Das hatte ich nicht erwartet. Klaus, er hatte mich gemalt. Ich hielt die Luft an und wartete auf seine Antwort. Doch es blieb weiter still. Ich nutzte diese Chance und versuchte mich innerlich zu sammeln. Tief ein und aus atmen Emilia, sagte ich mir.

Wie automatisch bewegte sich meine Hand nach vorne und klopfte an der Tür. Hörbar zog ich die Luft ein. "Ja?", ertönte es von drinnen. Ich öffnete die leicht knarzende Tür und blickte geradewegs in Klaus Augen. Sie waren voller Emotionen, die ich nicht ganz einordnen konnte. Sein Blick war so tiefgründig, dass... Clarisse räuspern riss mich von Klaus weg. ich erinnerte mich wieder an das, was Freya mir vorhin gesagt hatte. Wir treffen uns in 10 Minuten vor der Bank. Mittlerweile waren bestimmt schon 7 davon vergangen. "Freya, sie hat die Ausweise, wir sollen sie in zehn Minuten vor der..." Ich brach ab, es waren bestimmt nur noch 3 Minuten, die wir Zeit hatten, dort hin zu kommen. Und das ohne Vampir-Speed. "Naja, wie sollen sie eigentlich genau jetzt vor der Zentralbank der Stadt treffen.", vollendete ich meine Rede.                                                                                                                              "Oh, okay,", war alles, was sie sagen konnte und wir machten uns, wenn auch mit dem Auto und einiger Verspätung, auf den Weg. Klaus fragte ich erst gar nicht, ob er mit wolle und ließ ihn einfach so dort, denn ich wusste, das ich nicht einen klaren Gedanken hätte fassen können, wenn er dabei gewesen wäre. Und das konnte ich gerade nicht gebrauchen.

My Boyfriend- Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt