Bing
Langsam könnte ich dieses Handy wirklich in eine Ecke werfen. Diese Gruppenchats von Harry oder die der Band auf WhatsApp, hatte ich sowieso alle schon seit Stunden auf stumm geschaltet. Heute war es besonders schlimm, ich konnte mich einfach nicht auf meine Songtexte konzentrieren, die ich bis Morgen unbedingt können musste. Ich hatte meine Gitarre, saß auf meinem Hotelzimmer und zupfte die Melodie. Doch der Text wollte sich einfach nicht festigen. Immer wieder hatte ich Hänger und musste von neuem ansetzten.
Bing
„Verfluchtes Teil aber auch, kannst du nicht einmal die Fr**** halten", schrie ich mein Handy an, das schon am anderen Ende des Raumes lag. Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum, um es endgültig auszuschalten. Theoretisch hätte stumm schalten oder auf Vibration auch gereicht, aber ich war eben gereizt, vermutlich weil die Mädels vor dem Hotel sich ebenfalls die Seele aus dem Leib schrien. Eigentlich wollte ich schon vor Stunden mein Fenster öffneten, denn die Luft hier drinnen war zum schneidend Dick. Aber das Geschrei hatte mich nicht weniger aus dem Konzept gebracht. Ich griff nach meinem Handy, das auf dem kleinen Nachtisch lag und drückte bereits auf den Ausschaltknopf, als mich schließlich aber doch noch die Neugier packte. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich mich ablenken wollte, weil ich bis dahin noch keinen Erfolg beim Textlernen erlebt hatte. Nebenbei bemerkte, verspürte ich sowieso ein Hungergefühl weshalb ich unbedingt den Zimmerservice anrufen musste. Die erste Nachricht war von Liam, der sich Sorgen machte, warum ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet hatte und nur auf meinem Zimmer rumsaß. Diese ignorierte ich einfach, zumal ich mir sicher war, dass sie in weniger als einer halben Stunde hier auftauchen würden, nach so einer Nachricht. Nachdem ich alle Twitter Benachrichtigungen über scrollt hatte, blieb ich allerdings an der letzten Nachricht, die ich erhalten hatte, hängen.
Unbekannt: Da -.- ich bin noch viel zu nett zu dir! Dabei hast du Schei......
Weiter konnte ich nicht lesen, da der Startbildschirm meines iPhones nicht mehr anzeigte. Also ging ich auf Whatsapp, um der Sache auf den Grund zu gehen. Im Chatverlauf erschien ganz oben die Nachricht von einer unbekannten Nummer. Es gab normalerweise gewisse Vorgehensweisen, die wir, also Louis, Harry, Liam, Zayn und ich beachten sollten, falls einer unserer Fans unsere Handynummern rausfand. Es waren drei simple Regel.
Im Prinzip wollte ich mich auch dran halten. Aber ich hatte es noch nie so genau mit Regel genommen. Es waren doch alles viel mehr Richtlinien, die einem helfen sollten, mussten jedoch nicht unbedingt ernst genommen werden. Vielleicht hätte ich sogar diese Regeln beachtet, doch diese halbe Nachricht wollte ich einfach zu Ende lesen.
Unbekannt: Da -.- ich bin noch viel zu nett zu dir! Dabei hast du Scheißkerl es gar nicht mehr verdient! Eigentlich, wollte ich nie wieder mit dir reden, aber dann dachte ich mir, bevor ich diese Nummer lösche, schreibe ich dir Arschloch doch noch eine Nachricht. Wie konnte ich nur so blind sein, warum hab ich es nicht von Anfang an gesehen, dass du nur mit allen spielst!!! Ich hasse mich selber dafür. Komm bloß nicht auf die Idee und melde dich noch einmal bei mir, du bist echt das aller letzte! Wehe du tust so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede, aber ich habe Augen im Kopf. Vergiss das nie!
P.S: Falls du es noch nicht verstanden hast, ICH MACH SCHLUSS
What the Fuck. Um ehrlich zu sein, verstand ich nur Bahnhof. Was zur Hölle, sollte das? Jetzt bereute ich es doch, weiter gelesen zu haben. Bis vor wenigen Minuten war ich mir sicher gewesen, dass mein Beziehungsstatus auf Single stand. Hatte ich etwa irgendwas verpasst? An der Tür klopfte es und ich wusste, dass in weniger als zwei Sekunden die Tür aufschwingen würde und es mit meiner gewünschten Ruhe sowieso dahin war. Also beschloss ich einfach die Sache links liegenzulassen und mich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Schließlich war es nicht mein Problem, wenn sie ein Fan Hoffnungen gemacht hatte, mit mir zusammenzukommen. Ich liebte zwar alle meine Mofos, aber ich konnte doch nicht jedem Mädchen, das mich liebte mein Herz schenken, das wäre nicht fair. Zumal ich es noch nicht mal schaffte, einem Mädchen mein Herz zu schenken. Des Weiteren weiß ich doch noch nicht mal wer dieses Mädchen ist. Mein Problem war: Je länger ich darüber nach dachte, desto bewusster wurde mir, dass mich diese Sache doch mehr beschäftigte als sie es hätte sollen.
„Niall, geht's dir gut? Lebst du noch?" stürmten die Jungs das Zimmer.
„Ich bin hier"
„Warum sitz du den ganzen Tag nur auf deinem Zimmer?" erkundigte Daddy Payne nach meinem Befinden.
„Nialler bist du krank?" Harry setze sich neben mich auf das Bett und legte seine Hand auf meinen Kopf um die Temperatur zu messen.
„Lass das. Mir geht's gut..."
„Also was liegt an Jungs?", fragte ich einfach. Ich wollte mich von dieser seltsamen Nachricht ablenken, denn je länger ich auf mein Handy starte, desto mehr verspürte ich das Bedürfnis, eine genauso unverschämte Antwort zu formulieren oder vielleicht auch eine nette und tröstende, ich war in dem Bezug ein wenig unschlüssig. ‚Niall erinnere dich an die drei Regeln:
1. Auf keinen Fall antworten
2. Falls es Belästigungen sind, vor allem, welche die in den sexuellen Bereich gingen, mussten dies gemeldet werden.
3. Nummer sofort Blockieren.' ermahnte ich mich selber.
Gerade als ich schon auf den blockieren Button drücken wollte, zog mir Harry mein Handy aus der Hand.
„Man gib das her", versuchte ich es zurück zu gewinnen, aber die Jungs arbeiten mal wieder super zusammen.
„Wieso, weil du eine Freundin hast, von der wir nichts wissen sollen?" Momentan war das Handy bei Liam, der es aber weiter warf an Zayn.
„Leute, wenn es runter fällt ist es kaputt", was auch nicht weiter schlimm gewesen wär, die Nummer wäre dann auch weg.
„Was haben wir den da, eine Nachricht von einem Unbekannten. Ich glaub wohl eher von der Unbekannten", las Louis vor.
„Hört auf damit. Ich wollte diese Nummer gerade blockieren", sprintete ich zurück zu Liam.
„Was, du bist ja ein Langweiler", flog das Handy über meinen Kopf zu Harry.
„Also ich hab eine viel bessere Idee", lachte er. Ich wusste was er für eine Idee hatte. Harry war einfach viel zu durchschaubar. Jede seiner Idee, war immer eindeutig zweideutig.
„Perfekt, jetzt kannst du die Nummer gerne löschen", lachte er und gab mir mein Handy zurück.
Niall: Ach Mäuschen, jetzt hab dich nicht so oder hat dir die letzte Nacht nicht gefallen. Also ich hätte gerne Wiederholungsbedarf:*
„Dass hast du nicht wirklich abgeschickt. Mensch Harry sie war ein Fan von mir, glaub ich zumindest mal und dem Anschein nach, hab ich ihr das Herz gebrochen. Gut viel mehr im übertragenen Sinne, aber sowas kannst du doch nicht machen." Doch Harry wollte gar nicht aufhören zu lachen.
„Wenn du deine Aktion so lustig findest, dann kann ich ja auf deinem Account einen Tweet verfassen mit: Yes i'm gay and i'm proud to share this with Louis."
„Hey halt mich da bitte raus, das Management hat mich sowieso schon an den Eiern, sodass sie wieder El einfliegen lassen", seufzte Louis.
„Leute, die Wagen stehen vor der Tür, wollt ihr jetzt noch feiern gehen?", streckte Paul, seinen Kopf durch die Tür.
„Ja aber sicher, wir müssen doch meine Genialität preisen."
„Harry, manchmal ist weniger mehr." Verwirrt schaute er Liam an. „Na ich mein ja nur."
„Was meinst du denn damit?" hakte Harry nach.
„Wie wäre es, wenn du einmal nicht eindeutig zweideutig denkst!" erklärte Zayn.
„Das ist doch viel zu langweilig, also ich bleib dabei. Denn wer zweideutig denkt, hat eindeutig mehr Spaß."
Es dauerte nicht lang und wie saßen in einem Club in Cardiff. Glücklicherweise konnten wir durch den Hintereingang des Hotels, raus geschleust werden. Zwar waren dort auch ein paar Fans, aber die kurze Auszeit um Fotos zu machen und Autogramme zu schreiben, fand ich auch nicht schlimm. Wie gesagt ich liebte alle meine Mofos. Die Luft, war bedenkt von künstlichem Nebel, die Tische waren vollgestellt mit alkoholischen Getränken und die Musik schallte durch den ganzen Club.
Mit der Zeit beobachtete ich eine interessante Entwicklung an mir. Nach den ersten zwei Bier, war mir alles andere egal, ich wollte einfach nur feiern. Nach Wodka und Cocktails, wurde ich leicht lustig und schließlich war ich zu dem Zeitpunkt angelangt, an dem alles happy Sonnenschein war. Mein Unterbewusstsein, sagte mit immer: du hattest den ganzen Tag über Kopfschmerzen, hör doch lieber auf. Aber ich wollte nicht aufhören. Louis und Harry waren irgendwann schließlich verschwunden und nur noch Liam und Zayn waren übrig.
„Na, war die Süße wenigstens heiß?" fragte mich Zayn und ich wusste wirklich nicht was er meinte.
„Hä? Welche Süße."
„Na die mit der du schreibst?" erklärte mir Liam. Man sagt doch betrunken und Kinder sagen die Wahrheit, vielleicht bezog sich das auch auf der Bereich des Denkens. Denn kaum dass Zayn mich drauf ansprach, zückte ich mein Handy um dem Unbekannten erneut zu antworten. Viel ändern konnte ich dank Harry sowieso nicht mehr.
„Also, ich kenn den oder diejenige nicht. Aber meine Tendenz liegt bei einer Frau."
„Schreib du ihr mal?" nuschelte Zayn in sein Glas.
„Warum? Es wäre vollkommen sinnlos jemandem zu schreiben den man nicht kennt!"
„Schon, aber wäre es denn nicht lustig denjenigen ein bisschen zu verarschen. Ich mein die Nachricht war wohl nicht ganz nett. Harry hat doch schon den Grundstein gelegt, du musst es nur ausbauen!" Es stimmt schon, wenn man betrunken ist, kommt man auf die dümmsten Ideen.
„Also ich weiß ja nicht. In der Nachricht klang es fast so, als wurde demjenigen das Herz gebrochen", analysierte ich. ‚Als hätte ich der Person das Herz gebrochen', halte es in meinen Gedanken.
„Komm trau dich." Meine nächste Handlung schob ich einfach mal auf den Gruppenzwang, als ich erneut auf diesen Chat ging. Im Verlauf leuchte eine weitere Nachricht von dem Unbekannten auf. Warum hat diese Person auf Harrys Nachricht geantwortet?
Unbekannt:Ne lass mal lieber, auch wenn es mich freut, wenn dir die Nacht gefallen hat. Aber ich glaub ich bleib doch eher bei Frauen! Also müssen wir das lassen.
Das Delirium in meinem Kopf, wusste das es genug war. Dass ich nicht erneut hätte antworten sollen, aber der Reiz war einfach zu groß.
Chatverlauf:
Niall:Wirklich, du hast überhaupt nicht den Eindruck gemacht.
Unbekannt:Dann kann ich eben gut schauspielern:P
Niall:Könntest du mir vielleicht doch noch mal einen Blowjob geben?
Unbekannt:Aber nur wenn du meinem kleinen Freund auch einen gibst ;) das wäre doch nur fair:*
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Bing - You Got A Message (N.H. FF)
FanfictionWie konnte das denn passieren? Eigentlich hatte er nie geglaubt, dass man sich über einen Chat verlieben kann. Aber eben nur EIGENLICH! Denn seine Meinung änderte sich, als eine Nachricht, von einem Unbekannten, auf seinem Handy erschien. Ohne zu w...