Nine

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Abis Pov:

„Bin dann weg“, rief ich noch in die Wohnung, auch wenn ich bezweifelte das Lilly mich gehört hatte. Sie war anderweitig beschäftigt. Da heute mein freier Tag war und die Sonne schien, beschloss ich einfach ein bisschen raus zu gehen, besser als Zuhause rum zu sitzen. Außerdem viel mir sowieso gleich die Decke auf den Kopf. Als machte ich mich auf in einen Buchladen und schaute mir, die neusten Bestseller an.  

Ich liebte es zu lesen und wenn ich nicht bereits dabei wäre, Schauspielerin zu werden, hätte ich sicher eine Kariere als Autor eingeschlagen. Doch leider gab es kein Buch, das ich unbedingt hätte kaufen wollen, auch wenn die Auswahl wirklich groß war. Also verließ ich wieder den Laden und machte mich weiter auf den Weg durch die Stadt. Mit meinem Vorhaben den schönen Tag zu genießen war ich offensichtlich nicht alleine und  irgendwie musste ich mich wieder an meinen Traum erinnern. Vielleicht, so wie das Schicksaal will, würde ich heute auf James treffen. Aber die Wahrscheinlichkeit auf jemanden zu treffen, denn man überhaupt nicht kannte, war einfach so minimal wie irgendwann mal die Freundin einer Berühmten Person zu werden.

Ich schlug den Weg zu einem Park ein und folgte einem Weg entlang der Themse. Viele Geschäftsläute waren unterwegs und hetzten von einem Termin zum nächsten, immer das Telefon am Ohr oder mit Blick auf das Display. So war unsere Welt eben, nur immer in Eile. Es war das erste Mal, das ich mein Handy auf Lautlos geschalten hatte. Ich wollte einfach mal nur meine Ruhe von jedem, zumindest so lange ich spazieren war und wenn ich dies schon nicht Zuhause genießen konnte, dann würde ich es eben draußen tun. Mir war klar, dass der Wunsch alleine zu sein Paradox war, in London wimmelte es nur von Menschen. Aber ein kluger Mann hatte einmal gesagt: „Man kann in einer Menschenmenge stehen, aber sich trotzdem alleine fühlen“. Na gut, wenn ich ehrlich war, dann war es doch vielleicht nicht so eine kluge Persönlichkeit, es stammte viel mehr aus einem Film, den ich vor ein paar Wochen mit Lilly gesehen hatte.

Mittlerweile, war ich am Park angekommen und schlenderte einen Weg entlang, dessen Beete mit Blumen bepflanzt waren. Gestern hatte es noch geregnet und heute schien hell  die Sonne. Doch es schwebte noch dieser Geruch in der Luft. Dieser Geruch, nach frischem Regen, nach nasser Erde und feuchtem Laub. Unter den breiten ausladenden Bäumen, war dieser Geruch besonders stark, da durch die dichten Äste und Blättern die Sonnenstrahlen nicht durchkamen. Auf den Wiesen links und rechts, neben dem Weg, waren Familien mit ihren Kindern. Sie hatten Picknickdecken auf dem Boden ausgebreitet, auf denen Essen ruhte und die Kinder rannten mir ihren Bällen um her, wären die Erwachsenen in der Sonne saßen und gegen das Licht blinzelten. Junge Frauen und Männer in meinem Alter die mit Kopfhören in den Ohren Joggen gingen. So viele Menschen die draußen rumliefen und ich fragte mich, wer heute überhaupt seinen Beruf nachging. Nahe des Parkes war ein kleines Café. Die Tische in der Sonne waren größtenteils belegt doch ich konnte noch einen knapp ergattern, da ein altes Ehepaar gerade einen räumte.

„Was darf ich ihnen bringen?“ fragte mich eine rot-braun haarige Dame,  mit einem Block in der Hand.
„Ich hätte gerne ein Käse Sandwich und einen frisch gepressten Orangensaft dazu“, gab ich meine Bestellung auf und holte mein Handy sowie Laptop aus der Tasche. Es wäre der perfekte Platz um ein wenig für das Studium zu lerne und mich auf den neusten zu halten. Neben dem Café lag eine Straße, doch auch der Verkehr schien still zu stehen, zumindest in diesem Teil von London. 

Ich fuhr also mein Laptop hoch und öffnete die Datei auf meinen Laptop und lernte wieder die ellenlangen Texte. Aber ich machte es gerne, nichts im Leben könnte ich mir anders vorstellen.
Mein Handy vibrierte auf meinem Tisch, kaum dass ich es wieder auf laut geschalten hatte.

Bing - You Got A Message (N.H. FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt