Thirty - One

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Nialls Pov:

Ich hatte gerade die Klingel ein zweites mal gedrückt, doch es passierte immer noch nichts. Waren sie etwa alle am schlafen? Oder war Abi womöglich in der zwischen Zeit zu Robert gefahren und ich hatte den Weg ganz um sonst auf mich genommen? Noch wollte ich mich nicht geschlagen geben und betätigte ein weiteres mal die Klingel. Louis lies es sich wirklich nicht lumpen. Wenn ich vorschlug, ihren 21 Geburtstag in LA zu feiern und ihr ein Hotelzimmer zu mieten, in der nähe meines eigenen, dann Mietet Louis ihr und ihrer besten Freundin samt Freund gleich eine ganze Wohnung. Wenn ich nicht wüsste, dass er verheiratet und schwul ist, könnte ich fast eifersüchtig sein, aber eben nur fast, weil er sich strickt an Barney Stinsons Bro Code hält. Nach dem ich ein viertes Mal auf die Klingel gedrückt hatte, kam ich mir fast schon vor, als wäre ich wieder sechs und würde von Haus zu Haus rennen nur um Klingelmännchen zu spielen. Aber wieder hatte ich keinen Erfolg. So spät war es doch noch gar nicht? Waren sie wirklich alle ausgeflogen? Bevor ich ging, drückte ich ein letztes Mal auf den silber glänzenden Knopf, weil ich mir dachte, ein mal mehr oder weniger ist auch nicht schlimm.

"Wer will was um diese Uhrzeit und wehe es ist keine gute Begründung", grummelte eine verschlafene Lilly?

"Es ist gerade mal halb eins? Warum seid ihr schon im Bett?" fragte ich ungläubig und versteckte den Strauß Rosen hinter meinem Rücken.
"Niall? Was machst du denn hier? Geh heim und schlaf, was andere Menschen um diese Uhrzeit auch tuen."

"Falsch, ich kenne welche die sind gerade feiern. Wie geht es Abi?"
"Wie es ihr eben geht, darf ich jetzt bitte wieder zurück in mein Bett?"
"Wenn ich vielleicht rein kommen darf?"
"Eigentlich eher ungerne." Dann wollte sie mir tatsächlich die Tür vor der Nase zuschlagen. Ich hatte wirklich keinen Schimmer, welche Laus ihr auf einmal über die Leber gelaufen war. Immerhin war sie in den letzten Monaten und Wochen schwer dahinter gewesen, dass Abi und ich so viel Zeit wie möglich zu zweit verbracht haben.

Es war eine Kurzschlussreaktion, als ich den Schlüssel in meiner Hand realisierte. Mein Fuß klebte zwischen Tür und Angel und dann flog der Schlüssel im hohen Bogen in den Wohnraum.
"Ups, so wie es aussieht kann ich nicht mehr Autofahren!" Lilly rollte mit ihren müden Augen.
"Ach wirklich? Und wie bist du dann sonst hier her gekommen. Ich bin mir sicher, vor diesem Haus steht ein schwarzes Auto, Marke Range Rover! Also komm morgen wieder."
"Na da gibt es nur das Problem, dass mir aus versehen der Schlüssel aus der Hand gerutscht ist. Ich glaub er ist irgendwie in diese Richtung geflogen, das heißt ich muss den erst noch holen. Hast du etwas dagegen?"
"Du gibst ja sowieso keine Ruhe", damit hatte ich gewonnen und quetschte mich durch dem Spalt.
"Dritte Tür links, ist Abis Zimmer. Aber ich warn dich vor, du hast keinen Schlafplatz hier. In meinem Zimmer liegt Gavin, in der Badewanne schläft schon Becky und Julia liegt auf der Couch. Wenn du also Abis Herz nicht erweichen kannst, dann wird heute Nacht hier sicherlich nicht dein Schlafplatz sein", erklärte mir Lilly. Vor der ersten Tür blieb  sie nochmal kurz stehen, als ich ihr eine Frag stellte.
"Warum liegt Becky in der Badewanne."
"Hat zu viel getrunken und brauchte eine kalte Dusche. Da ich nicht wollte, dass unser ganze Fußboden patsch nass ist und ich auch noch wischen muss, haben wir sie dann gleich an Ort und stelle gelassen. Also Gute Nacht Niall, meine Träume warten schon auf mich."
"Lass dich nicht aufhalten." Dann drückte sie ihre Türklinke herunter und war auch schon verschwunden.

In der gesamten Wohnung war es dunkel, lediglich die Straßenlampen vor dem Haus strahlten ein wenig durch die Fenster. Es war eindeutig zu dunkel um jetzt noch meinen Autoschlüssel zu suchen, ohne Gefahr zu laufen, nicht an irgendwelche Möbel zu stoßen. Zwar hätte ich die Taschenlampe auf meinem Handy anschalten können, aber dann wäre Julia auf der Couch sicher auch aufgewacht und das wollte ich um alles in der Welt vermeiden. Sie hatte sowieso schon einen sehr unruhigen Schlaf, weshalb ich fast zu tote erschrocken wäre, als sie irgendetwas vor sich hin brabbelte. Doch um die Taschenlampe kam ich nicht ganz herum, sonst hätte ich völlig die Orientierung verloren. Lillys Zimmer war in der nähe der Wohnungstür gewesen, doch Abis lag etwas versteckter. Ich war mir sicher, dass Lilly nicht die dritte Tür nach ihrer eigenen gemeinte hatte, sondern einfach nur die dritt mögliche Zimmertür, hinter der ein Schlafzimmer liegen könnte, das lernte ich spätestens als ich drei Türen weiter im Bad stand. Die Wohnung war sehr geräumig und nachdem ich in einem kaum möblierten Esszimmers gelandet war und mich im Anschluss in der Küche befand, war ich froh das ich bei der letzten Tür des Wohnzimmers Erfolg hatte. Die Wohnung besaß keinen Flur, sobald man sie betrat, stand man im Wohnzimmer von dem die weitern Zimmer abgingen. Ein klein wenig ähnelte sie an ein großes Loft, naja vielleicht eher die kleine Schwester von einem großen Loft und stand im völligen Kontrast zu Lillys und Abis eigentlicher WG in London.

Bing - You Got A Message (N.H. FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt