Internetstar Han Min nimmt an einer Backshow für das koreanische Fernsehen teil, obwohl ihr Talent am Backofen zu wünschen übrig lässt. Zum Glück wird jedem prominenten Teilnehmer ein Coach zugeteilt, der die mehr oder weniger erfahrenen Hobbybäcker...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Der Hotteok Teig war eine einzige Katastrophe und für die Füllung hatte ich es etwas zu gut gemeint mit dem Salz und dem Chili. Ich verbrannte mir daran nicht nur den Rachenraum, sondern verdurstete beinahe auch noch. Der erste Versuch war also ein totaler Reinfall und Kim Seokjin hatte die ganze Zeit nur in meiner Nähe gestanden, mir wortwörtlich über die Schulter geblickt und mich damit bloß nervös gemacht. "Ich probiere das Zeug gar nicht erst." Er zog die gerade Nase kraus, als er in die Schüssel mit der Füllung sah. Ich achtete nicht weiter auf ihn, sondern setzte meine Suche nach einem Glas fort, damit ich etwas trinken konnte. Aber diese Küche besaß einfach keines. Kurzerhand drehte ich einfach den Wasserhahn auf und trank das Wasser so. Es war mir zu diesem Zeitpunkt egal, ob ich mich vor diesem gutaussehenden, fiesen, gemeinen, hochnäsigen Konditormeister zum Affen machte oder nicht. Sollte er sich doch ins Fäustchen lachen, weil er mich so hatte auflaufen lassen.
Ich beugte mich nur mehr in die Spüle und trank gierig das Wasser. Es schien nie genug zu sein und kühlte meinen Rachen nur bedingt. Und dann dieser Durst. Wie viel Salz hatte ich bitte in diese Füllung getan? Plötzlich spürte ich eine Berührung an der Schulter, kurz unter meinem Nacken und zuckte erschrocken zusammen, so dass der Wasserstrahl über mein halbes Gesicht lief und ich die Augen zukniff. "Tut mir leid, ich hätte Sie vorwarnen sollen. Aber Ihre Haare sind beinahe ins Waschbecken gefallen." Nun spürte ich auch, wie er mein offenes Haar zurückhielt, als würde ich gerade über einer Toilettenschüssel hocken und mich übergeben. "Nasse Haarspitzen hätten jetzt auch keinen Unterschied mehr gemacht. Aber danke für Ihre Besorgnis", sagte ich mit einem Augenrollen, das er nicht sah, aber höchst wahrscheinlich aus meinem Ton heraushörte.
Ich stellte den Wasserhahn aus, richtete mich auf und griff noch in dieser Bewegung selbst zu meinem Haar, so dass meine Hand seine streifte, oder eher wegschob. Als ich mich vom Waschbecken wegdrehte, stand er nah vor mir. Vielleicht ein wenig zu nah. Das bemerkte er auch selbst ziemlich schnell und trat einen riesigen Schritt zurück, ohne dass es bei ihm seltsam wirkte. "Dafür dass Sie nicht wollen, dass man in ihre Privatsphäre eindringt, sind Sie aber auch ziemlich forsch", kritisierte ich, eher aus Spaß, als aus Unannehmlichkeit. Ich hatte nie große Hemmungen gehabt, wenn Menschen mir etwas näher kamen, als viele es für angemessen halten würden. Was nicht bedeutete, dass ich alles akzeptierte. Grenzen hatte ich auch. "Tut mir leid. Das sollte nicht ... Ich wollte nicht-" Er machte Gestiken mit der Hand, als wollte er sich damit erklären. Jetzt drehte ich mal den Spieß um und zog eine Augenbraue hoch. Er seufzte. "Nein, das ist nicht zu rechtfertigen. Ich habe gehandelt, ohne zu überlegen, weil ich nicht wollte, dass Sie hier auch noch mit nassen Haaren rumrennen, während sie schon von oben bis unten mit Zucker und Teig und Chilipulver bedeckt sind. Das war nicht durchdacht von mir."
Überrascht sah ich an mir herunter und er hatte recht. Mein mintfarbenes Wickelkleid mit den ausladenden Ärmeln hatte zahllose Flecken. Besonders an den Ärmelsaumen. Das war wohl das unpraktischste, was ich in einer Küche hatte anhaben können. Glücklicherweise hatte ich noch meine Sportkleidung in meiner Tasche, da nach diesem Backdesaster erst einmal ein Workout auf mich wartete. "Sie müssen sich nicht rechtfertigen. Sie haben nur meine Haare festgehalten. Ich wollte nur ein wenig über Sie spaßen." Ich winkte ab und rieb über einen klebrigen Fleck auf dem Rock meines Kleides. Seufzend gab ich es auf, so würde ich die Flecken ohnehin nicht wegbekommen. Während ich so mit meinem Outfit beschäftigt gewesen war, hatte ich kaum mitbekommen, wie Kim Seokjin mich angeblitzt hatte. Aber da war auch eine Frage in seiner Miene, als ich mich wieder aufrichtete, und bevor ich ihn darauf ansprechen konnte, wandte er sich zur Arbeitsfläche um. "Sie müssen noch viel lernen. Sie machen alles noch einmal und dieses Mal befolgen Sie meine Ratschläge, wenn ich welche einwerfe. Also los."
