Sawamura Daichi - Doppelter Sieg

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"VORSICHT!"

Mit einem riesen Schrecken springe ich nach hinten, während ein Fahrrad mit einem Orangenkopf an mir vorbei düst. Dabei ist das noch nicht das Schlimmste. Zu allem Überfluss stolpere ich auch noch und lande sehr unsanft auf meiner Rückseite.
Quietschende Reifen nehme ich war, während ich meine Augen schließe und einmal tief durchatme. Schön ruhig bleiben! Etwas metallenes kommt auf dem Asphalt auf und ich höre eilige Schritte. "Geht's dir gut? Hast du dich verletzt? Es tut mir leid. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen..." Dieser Junge brabbelt weiter und weiter und hört gar nicht mehr auf. "Hinata! Wie beschrä- Oh, Scheiße!", höre ich einen anderen Jungen rufen und auch Schritte sind wieder zu hören. "Sie öffnet ihre Augen nicht." Die Stimme der Orange ist schon panisch. "Reg dich ab, Kleiner.", sage ich dann endlich. "Oder willst du, dass ich dir doch noch den Kopf abreiße?" Genervt öffne ich meine Augen und versuche mich aufzurichten, was aber eher weniger gelingt. Es schmerzt zu sehr am Rücken. "Hier." Der Junge, zu dem Stimme Nummer zwei gehört, reicht mir die Hand. Ich lege meine hinein, woraufhin er mich hoch zieht. Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen rechten Knöchel als ich mich darauf abstütze, weshalb mir ein Zischen entweicht. "Wo tut's weh?" Etwas erschrocken mustert der Junge mich und sein Blick bleibt an meinem rechten Fuß hängen, dessen Fußspitze noch nicht mal den Boden berührt. "Hinata, stütz sie mal bitte." Hinata stellt sich sofort neben mich. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich ein bisschen größer bin als er. Ich halte mich an seiner Schulter fest und der Oragenkopf neben mir wird rot, während der braunhaarige Junge meinen Knöchel betrachtet. "Bitte reiß mir nicht den Kopf ab...", murmelt Hinata und entlockt mir dadurch ein kleines Lachen. Mir ist doch nur sein Gebrabbel auf die Nerven gegangen... "Ach, das werde ich schon nicht." "Der Knöchel sieht nicht gut aus." Der Junge richtet sich wieder auf. "Wir sollten dich zu einem Arzt bringen." Perfektes Timing, dabei habe ich doch gleich ein Date. "Und wie komme ich bitte zum Arzt?" "Krankenwagen? Taxi?", schlägt der große braunhaarige vor. "Ich kann sie doch fahren." Nicht nur ich schaue ihn erschrocken an. "Wegen dir muss sie doch erst dahin!" Eine finstere Aura umgibt den großen Jungen. "Ich fahre auch vorsichtig!", beteuert der Kleine etwas ängstlich. "Was hältst du davon?" Ich bin nicht gerade begeistert, aber meine Eltern bringen mich um, wenn eine Rechnung für ein Krankentransport eintrudelt und Geld für ein Taxi habe ich leider auch nicht. Das wäre zu weit. "Na gut, aber ich muss vorher noch meine Verabredung absagen."
Gesagt, getan. Oikawa ist nicht gerade begeistert, aber mir blieb nichts anderes übrig. Eine weitere Verabredung mit ihm wäre auch sinnlos. Er hat noch nicht mal gefragt, wie es mir geht oder ob er auch zum Krankenhaus kommen soll. Das schmerzt, wobei wir doch endlich nach einem Jahr ein Date haben, nachdem uns aufgefallen ist, dass wir doch ein wenig mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft. Der nächste Junge, den man vergessen kann. "Wir können los." Hinata holt sein Fahrrad, das nur wenige Meter weiter auf dem Asphalt liegt. "Setz dich auf den Gepäckträger." Vorsichtig ließ ich mich nieder und Hinata setzt sich auf den Sattel. "Fahr diesmal vorsichtig!", warnt der braunhaarige. "Wie heißt du eigentlich?", frage ich den großen Jungen, da ich vorhin ganz vergessen hatte danach zu fragen. "Sawamura Daichi." "Danke, Sawamura." Die ganze Zeit hat er mürrisch geschaut und nun Haut mich sein Lächeln beinahe um. "Gern..." Fragend schaut er mich an. "Ito Natsumi." Und Hinata fährt los.

-

Mein Knöchel ist schlimm verstaucht und nun muss ich einige Wochen auf Krücken rumlaufen. Trifft sich ganz gut, wenn die Familie in der Zeit umzieht und man auch noch die Schule wechselt. Meine Eltern sind eindeutig nicht begeistert gewesen.
Auch weil sie mich morgens nun deswegen zur Schule fahren müssen. "Einen schönen ersten Schultag, Liebes!" "Danke, Mutter." Ich schmeiße die Autotür zu und gehe durchs Tor der Schule.
Im Sekretariat bekomme ich meinen Stundenplan und die Dame führt mich netterweise zu meiner neuen Klasse. Dort stelle ich mich der Klasse vor und setze mich auf meinen Platz. Die Zeit vergeht quälend langsam und in der Mittagspause kann ich noch nicht mal den Raum verlassen, um die Schule zu erkunden. Scheiß Knöchel!

Haikyuu!! - OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt