Kapitel 24

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„Was hast du eigentlich geträumt?" fragte ich sie jetzt neugierig. Sie blickte leicht lächelnd auf und sah mich verträumt an. „Ach nur von einer sehr absurden Version der Zukunft." Jetzt wurde ich erst recht neugierig. „Und was sagt die Zukunft?" Sie grinste. „Oh die Zukunft wird toll. Haus am See mit Veranda und Holzbank, ich hatte eine kleine Tochter und eine wunderschöne schwangere Frau. Du warst übrigens in meinem Traum." Erzählte sie, wobei sich mein Herz leicht zusammen zog. Sie war verheiratet. Aus ihren Worten schloss ich das ich eine dritte Person war. „Ach also hast du von mir geträumt." Neckte ich sie , meine Traurigkeit überspielend. „Ja , du wolltest Eiscreme." Lachte sie und ich musste auch grinsen. Dann erhob ich mich mit einer eleganten Bewegung vom Bett der Rothaarigen und ging zur Tür. „Ich geh mal zu Peter , wir haben da noch so ein Projekt, das sehr wichtig ist. Man sieht sich , Tasha." „Nein, bleib hier." Kam es leise von ihr und ich drehte mich erstaunt zu ihr um. So kannte ich sie gar nicht. Sie lächelte leicht schüchtern und senkte den Kopf. Ich grinste und lief wieder auf das breite Bett zu. „Ach , ich soll bei dir bleiben?" Sie nickte leicht und ich stieg auf das Bett und krabbelte auf sie zu. Ich schlüpfte unter die Laken , neben Tasha und sie sah mich liebevoll an. Konnte es sein, dass Peter Recht hatte? Sie stellte das inzwischen leere Tablet auf dem Boden ab und nahm mich wieder in die Arme. Ich schmiegte mich an ihren warmen Körper und sie strich mir über den Rücken. „J.A.R.V.I.S. sag Tony , dass wir heute frei machen , wegen Frauenproblemen." Ordnete sie an und zwinkerte mir zu. Ich kicherte leise und drückte mich etwas näher an die junge Frau. „Daran könnt ich mich gewöhnen." Verkündete sie und mir wurde ganz warm ums Herz. Hmmmmm machte ich und ihr griff wurde noch etwas fester. Eine Weile lang liegen wir nur so da und genießen die Nähe des anderen. „was hältst du davon heute mal Blau zu machen und in die Stadt zu gehen?" Ich nickte erfreut und hüpfe fast schon aus dem Bett. „Ja klar ich wollt mir schon immer mal New York ansehen." Frohlocke ich und gehe schnell in mein Zimmer um mich umzuziehen. Ich entschied mich für ein schlichtes Outfit. Jeans, einen schwarzen Wollpullover, einen roten Schal, Stiefel und einen Mantel.

Natashas Sicht

An der Seite der Blondine schlenderte ich durch die Straße New Yorks. Wir waren in einigen Läden und hatten auch kurz in einem Starbucks haltgemacht. Ich hatte einen schwarzen Kaffee und sie war total begeistert von ihrem Frappucchino gewesen. Am Ende der Straße war schon der Central Park zu sehen, der von Schnee in eine Märchenlandschaft verwandelt wurde. Es war noch eine Woche bis Weihnachten und so war viel los. Ich hatte schon alle meine Geschenke zusammen und konnte mich so entspannen. Meine Gedanken wanderten wieder zu meinem Traum. War das meine Zukunft? Konnte das meine Zukunft sein? Würde ich wirklich Olivia heiraten und würden wir Kinder haben? Eins wusste ich seit diesem Traum. Das war was ich wollte für meine Zukunft. Das abgeschiedene Haus am See. Das Lachen von Kindern. Und Sie. Ich hatte mich in sie verliebt , das war mir jetzt klar. Konnte es sein das sie meine Gefühle doch erwiderte? Ich wurde von einem lauten quietschen aus den Gedanken gerissen und sah mich um. Jetzt erkannte ich den Auslöser des Quietschens. Vor uns stand eine Pferdekutsche , mit zwei weißen Schimmeln , anderen Besteck rote Wimpel und Glöckchen baumelten. Olivia sah mit großen Augen auf den altmodischen Wagen , der von den Tieren gezogen wurde und ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. Ich nahm ihre Hand und zog sie zu dem alten Herren , der gerade die Pferde fütterte. „Entschuldigen sie ,Sir wieviel für eine Fahrt?" Er schaute auf und lächelte uns freundlich an. „Guten Tag ,die Damen. Eine Fahrt kostet 20 Dollar." Ich nickte und wandte mich zu Olivia um. „Setzt dich schonmal rein , ich mach das." Sie wollte schon protestieren ,aber nickte dann begeistert und fiel mir um den Hals. Dann verschwand sie in der Kutsche und ich drehte mich wieder zu dem alten Mann. Ich drückte ihm 20 Dollar in die Hand und er lächelte mich an. „Ach nochmal jung und frisch verliebt sein, das wäre schön. Sie sind ein sehr schönes Paar. Auf die Kleine müssen sie aufpassen Miss, sie ist etwas Besonderes. Sie hat dieses Leuchten , das nicht jeder hat und sie schafft es , das sie ebenfalls leuchten , hab ich Recht?" Ichmusste Lächeln. „Ja da haben sie recht , aber wir sind kein Paar." Er schmunzelte nur , sagte aber nichts mehr und stieg auf den Kutschbock. Ich kletterte in die Kutsche und setzte mich neben die strahlende Olivia. Sie zog mich wieder in  ihre Arme und quietschte ein „Danke , danke, danke Tasha." Ich lachte nur und wank ab. „Für dich doch alles Printsessa." Sie wurde rot und lächelte zum Boden.. Der Wagen setzte sich ruckelnd in Bewegung und wir wurden , begleitet von dem leisen Klingeln der Glöckchen, die am Wagenbefestigt waren, durch den Central Park gezogen. Die Bäume und Wege waren mit Schnee bedeckte und es begann nach einer Weile leicht zu schneien. Die Atmosphäre war romantisch und idyllisch. Es war fast wie in einem Märchen. Wir schwiegen und genossen den Moment. Einige Flocken hatte sich in dem hellen Haar der jungen Frau verfangen und ließen diese Glitzern. Gedankenverloren strich ich ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht und meine Hand blieb an ihrer Wange liegen. Sie drehte sich zu mir und sah mir in die Augen. Dieses Blau. Ich nahm all meinen Mut zusammen. Wenn nicht jetzt dann wann? „I-Ich denke ich muss dir was sagen , Olivia."

Photograph (N.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt