03.~ 𝙽𝚎𝚞𝚎 𝚂𝚙𝚞𝚛 𝚣𝚞 𝚅𝚊𝚕𝚎𝚗𝚝𝚒𝚗𝚎

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≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼

Ich drehte mich um und sah meinen Chef,  Erwin Smith, in der Tür stehen, die Hände in die Hüften gestemmt und einen strengen Gesichtsausdruck.

Erwin war nicht nur mein 'Chef', er war auch einer meiner ältesten Freunde. Sicher, Erwin hatte schon ein paar Jahre mehr bei sich, als ich, aber wir waren dennoch auf der gleichen Wellenlänge, auch wenn er sich bei mir manchmal aufspielte, wie ein überfürsorglicher Vater.

Ohne Erwin hätte ich mich damals wahrscheinlich auch nie der Macht angeschlossen, zudem verdanke ich ihm mein Leben. Wenn Erwin nicht gewesen wäre, hätte ich jetzt keine Ahnung, was ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben tun würde, oder ob ich überhaupt noch am Leben wäre. Höchst wahrscheinlich nicht.

"Ich hab doch nur ein bisschen Spaß gemach.", sagte ich mit einem Lächeln und einer Stimme voller Unschuld, und warf dem Wachmann anschließend einen ähnlichen Blick zu, bevor ich auf Erwin zuging.

Erwins strenger Gesichtsausdruck änderte sich nicht, aber in seinen Augen lag ein Hauch von Vorliebe. Er kannte es bereits von mir und abgewöhnen konnte man mir das sowie so nicht. Er hat es schon oft genug versucht.

"Hanji hat nach dir gesucht.", teilte er mir, mit einer tiefen Stimme mit.
"Sie sagte, sie wolle dir irgendetwas zeigen."

Ich nickte und bemühte mich, Erwin ein unschuldiges Lächeln zu schenken, bevor ich zum Labor eilte. Als ich dort unten ankam, tippte Hanji wütend auf der Tastatur rum und ihre Augen huschten suchend über mehrere verschiedene Computerbildschirme.

"Hey Vierauge!", rief ich als ich auf sie zuging.
"Du hast nach mir gerufen?"

"Komm schon, man.", murrte Hanji, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
"Wir kennen uns seit fünf Jahren. Du könntest wenigstens versuchen, es zu lassen."

"Brillenschlange?", bot ich grinsend an.

Hanji verdrehte jedoch nur die Augen, aber auf ihren Lippen lag ein Lächeln. Sie zog ihren Blick von den Bildschirmen weg und drehte sich auf ihrem Stuhl zu mir um.

"Ich habe die Ergebnisse der DNA-Probe, die du mir gestern dagelassen hast."

Ich wurde sofort munter, als ich das aus Hanjis Mund hörte. Diese DNA war einen Schritt näher dran herauszufinden, wer Valentine war. In den letzten Monaten war Valentine hier ein großer Name geworden, der in den Straßen von Shiganshina Angst und Schrecken verbreitete.

Ich nahm jeden Mord persönlich, den er begangen hatte, obwohl einige von ihnen andere Drogenhändler waren. Viele Beteiligte waren jedoch gegen ihren Willen in das Drogensystem hineingezogen worden und ich bin mit vielen von ihnen aufgewachsen. Sie hatten nie auch nur den Hauch einer Chance, dem zu entkommen.

Hanji stand auf und deutete mir an, ihr zu folgen.

"Woher hast du diese Probe eigentlich?"

"Das ist nicht wichtig.", erwiederte ich auf ihre Frage nur mit einem Achselzucken.

Hanji schüttelte den Kopf, als sie mit einem anderen Computer auf einen Computer zuging, ein Passwort eingab und eine Datei abrief.

"Eines Tages, Levi, werden dich deine kleinen Mätzchen noch umbringen.", murmelte sie, stenge lag in ihrer Stimme.
"Oder dafür sorgen, dass man dich feuert.."

"Mätzchen?"

Ich spottete und kräuselte angewidert die Nase bei dem Wort. Ich mochte es nicht. Es hörte sich an, als würde man mit einem Kleinkind sprechen.

"Shorty's-Illegale-Methoden?", lieferte Hanji darauf eine alternative.

"Das hört sich schon besser an."

Hanji verdrehte die Augen, als sie sich zu mir umdrehte und ein Bild auf dem Bildschirm erschien.

"Jedenfalls, die DNA passte zu einer Frau namens Alma Lenz. Sie starb letztes Jahr bei einem Autounfall. Ihren Aufzeichnungen zufolge, war sie einmal mit einem Valentine verheiratet.", erzählte Hanji.
"Sie haben sich vor fast 25 Jahren scheiden lassen. Sie haben auch eine Tochter, ihr Name ist Christa Lenz. Sie lebt in Karanesse und ist jetzt auch eine FBI-Agentin, die in Stohess stationiert ist."

Ich starrte einige Momente auf das Bild der jungen Frau, bevor ich Hanji ansah.

"Das bedeutet also, dass Valentine wohlmöglich sein richtiger Name ist, kein Pseudonym."

"Sicher bin ich mir da nicht. Das lässt sich mit so wenigen Infos schwer feststellen, Levi.", sagte Hanji. Sie zog ein weiteres Bild hoch, diesmal von einem jüngeren Mädchen mit meeresblauen Augen, seidenblondes Haar und einem FBI-Abzeichen an ihrem Hemd.

"Aber das bedeutet, dass sie vielleicht jemanden in Stohess haben, der wissen könnte, wie Valentine aussieht."

Ich lächelte leicht dezent, als ich auf das Bild des Mädchens starrte.

"Gute Arbeit, Brillenschlange."

"Ernsthaft?.."

.

.

.

≽Eren Jaeger Pov.≼

Ich betrat das Polizeigebäude im Viertel von Shiganshina's Zentrum und ging sofort zur Rezeption. Ich zeigte dem Angestellten meinen Dienstausweis und das Abzeichen, bevor er mir stumm in die Richtung zeigten, in die ich gehen musste.

Ich murmelte ein leises; "Danke.", drehte mich um und ging in die Richtung, die man mir angezeigt hatte. Ich fand recht schnell einen Mann, der bereits auf mich zu warten schien, einen ernsten Gesichtsausdruck und verschränkte Arme vor der Brust.

"Capten Erwin Smith?", fragte ich, als ich ihn erreichte und bot meine Hand an.

"Richtig. Und sie sind bestimmt Eren Jaeger.", antwortete er und schüttelte mir die Hand.
"Ich würde ihnen anbieten, dass wir uns duzen. Wir werden ja eine gewisse Zeit miteinander zu tun haben und dann fühle ich mich auch nicht so alt."

"Gerne, Eren reicht aus, Sir.", sagte ich mit einem einzigen Nicken und einem dezenten Lächeln. Erwin nickte ebenfalls und deutete mir an, mit ihm zu gehen.

"Ich habe einen Schreibtisch für dich frei geräumt. Leider sind wir räumlich knapp, da wir eine kleinere Abteilung sind, sodass ich dir leider kein privates Büro besorgen konnte.", erklärte Erwin mir.
"Ich weiß, dass es für einen solchen Fall nicht grade ideal ist, aber es ist das Beste, was wir so kurzfristig tun können. Wenn du jemals mehr Privatsphäre benötigen solltest, kannst du gerne in einem der Konferenzräume oder einem der Befragungsräume arbeiten, solange diese gerade nicht belegt sind."

Ich nickte. Wir blieben stehen und machten eine Pause, als wir einen Schreibtisch in der hinteren Ecke eines großen Raums erreichten, der gegen ein Fenster gedrückt wurde. Es gab noch mehrere andere Schreibtische im Raum, die alle von anderen Detectives besetzt waren, außer einem extrem ordentlich aussehenden Schreibtisch in der Nähe von meinem.

"Da legt jemand wert auf Sauberkeit.", sprach ich den Tisch nebenher an und hörte Erwin lachen.

"Ja, allerdings."

Auf meinem Schreibtisch lag ein Stapel Ordner, und Erwin deutete auf sie.

"Das hier sind alle Informationen, die wir derzeit über Valentine haben.", erklärte Erwin.
"Heute Morgen hat einer unserer Detectives noch zusätzlich einige neue Informationen erhalten, also werde ich ihn zu dir schicken, sobald er vom Mittagessen zurückkommt. Er hat heute Morgen auch einen jungen Mann mitgebracht, der vielleicht mit Valentine in Verbindung steht. "

"Wurde dieser junge Mann schon befragt?", fragte ich direkt nach und blätterte kurz grob durch die Ordner.

"Noch nicht, nein.", erwiderte Erwin darauf.
"Sein Name ist Connie Springer und Detective Ackermann glaubt, dass er seine Drogen aus Valentins Kreisen bezieht."

"Okay.", erwiderte ich bloß und stellte meine Aktentasche auf den Schreibtisch.
"Ich würde ihn gerne dazu befragen."

Erwin schien zunächst zu zögern, bevor etwas in seinen Augen aufblitzte und er mir leicht entgegen grinste.

"Natürlich. Folg mir."

Fortsetzung folgt...

EngelsGesetz ~ Feurige Leidenschaft //➺Ereri❀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt