27.~ 𝙱𝚒𝚝𝚝𝚎 𝚠𝚎𝚗𝚍𝚎 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚓𝚎𝚝𝚣𝚝 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚊𝚋

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≽Erzähler Pov.≼

Nachdem wir Levis Freunde in einem Hotel abgesetzt hatten, hielten Levi und ich in einem kleinen Restaurant an, um zu Mittag zu essen. Ich konnte erkennen, dass Levi verärgert war, als er die Speisekarte anstarrte.
Es hatte nicht lange gedauert, bis ich erfuhr, dass Levi die Menschen, die ihm wichtig waren, mit aller Macht versuchte zu beschützen. Und jetzt hatte jemand sie direkt bedroht. Dass ihn das aufwühlte, war verständlich.

"Wenn wir nur wüssten, wohin diese Lieferung kommt..", sagte ich frustriert.
"Dann hätten wir Valentine und Dimo. Wir könnten sie schnappen.."

"Ich bin nur froh, dass Farlan da draußen ist.", sagte Levi und behielt die Speisekarte im Auge.

Ich seufzte leise.

"Ja.. Aber jemanden im Inneren zu haben, wäre allerdings schon ganz nett."

Levi sah scharf zu mir auf.

"Wenn du schon laut sprichst, wähle deine Worte wenigstens etwas mit Bedacht aus, Eren.."

Ich beugte mich leicht vor.

"Komm schon.", sagte ich.
"Du würdest dasselbe sagen, wenn er nicht dein Freund wäre."

"Wir diskutieren das nicht.", sagte Levi.

Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wenn es also nur ein zufälliger Drogendealer wäre, würdest du ihn nicht auch zurückschicken? Wenn es jemand wie Connie wäre, würdest du nicht-"

"Wir reden aber nicht über Connie, oder?" Schnappte Levi und unterbrach mich mitten im Satz.
"Wir reden über Farlan. Mein bester Freund. Praktisch mein Bruder."

"Levi ich-"

"Nein, Eren.", sagte Levi scharf.
"Lass das Thema fallen, es ist keine Option. Und hiermit ist die Diskussion beendet."

Ich schloss den Mund und akzeptierte die Niederlage. Ich sah wieder über den Tisch zu Levi, der sich weigerte, mich anzusehen. Ich seufzte und fühlte mich auch gar nicht mehr hungrig.
Ich rieb mir die Schläfen und unterdrückte ein leises Jammern. Mein Kopf pochte. Ich griff in meine Tasche, holte schnell die Schmerzmittel heraus, die der Sanitäter mir mitgegeben hatte, nahm zwei und schluckte sie mit meinem Getränk herunter.

Wir saßen schweigend da, als wir unser Essen bestellten. Als die Kellnerin wegging, sah ich wieder zu Levi. Ich fiel ihm für einen Moment auf, bevor er nach unten schaute.

"Levi, es tut mir leid.", sagte ich dann.
"Ich hätte nichts über Farlan sagen sollen."

Levi seufzte und ließ die Schultern leicht hängen, als er sich in seinem Sitz zurücklehnte.

"Nein das ist in Ordnung. Ich verstehe schon, warum du das gedacht hast. Aber ich kann einfach nicht zulassen, dass Farlan wegen der Sache sein Leben riskiert.", erklärte Levi und kratzte mit dem Finger wieder auf dem Tisch rum. War anscheinend ein Tick von ihm, wenn er etwas bedrückt war.
"Er war wie ich im Pflegeheim. Wir haben aufeinander aufgepasst, uns umeinander gekümmert. Ich weiß nicht-.. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun würde. Er war-.. Er ist wie ein älterer Bruder. Ich will ihn nicht auch noch verlieren.."

Ich nickte und Levi schenkte mir ein kleines Lächeln. Ich bin schon öfter darauf hingewiesen worden, dass Levi in meiner Nähe öfter lächelte als üblich für ihn war. Ich hatte auch schon öfter von verschiedenen Leuten gehört, dass der Rabe normalerweise gar nicht so viel lächelte, außer er vertraute einem bedingungslos und fühlte sich wohl. Auch Farlan hatte mir mal etwas in der Art erzählt.

EngelsGesetz ~ Feurige Leidenschaft //➺Ereri❀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt