Manchmal soll es wohl einfach so sein...

11.Kapitel

Der Abend mit Leon war einer der schönsten Abende überhaupt.

Ich bezweifelte, jemals ein schöneres Date gehabt zu haben.

Er hatte mich spät in der Nacht noch nach Hause gebracht. Vor der Tür wollten wir uns gar nicht mehr verabschieden, doch es war spät und Leon hatte am nächsten Tag früh Training.

Mit einem letzten Kuss und dem Versprechen, uns für die Tage nochmal was auszumachen hatten wir uns dann verabschiedet.

Als ich dann in der Wohnung war stellte ich fest, dass Tessa auch noch nicht zurück war.

Heute morgen hab ich dann sogar bemerkt, dass sie wohl gar nicht mehr zurück gekommen ist.

Dass schien auch gut gelaufen zu sein, dachte ich mir schmunzelnd.

Grade saß ich mit meiner Tasse Kaffee und einer Schüssel Müsli vor meinem Laptop und scrollte ein bisschen durch fremde Bucketlisten und erweiterte dabei auch meine eigene.

Meine Bucketlist war etwas, was ich liebte und dementsprechend auch stetig erweiterte.

Kaum konnte ich einen Punkt davon streichen, kamen zwei neue Punkte hinzu.

Ob ich diese ganzen Sachen dann auch am Ende des Tages wirklich erlebt hatte blieb abzuwarten, aber mir gefiel der Gedanke davon einfach zu sehr.

Die Welt war so groß und beherbergte so viele wunderschöne Orte und ich fand es schade, nicht alle besuchen zu können.

Als ich mir grade Bilder Japans zu der großen Kirschblüte im Frühjahr anschaute, schneite Tessa zur Wohnungstür herein. Sie trug die gleichen Klamotten wie gestern Abend und sah noch etwas müde aus. Allerdings strahlte sie auch.

„Na, lange Nacht gehabt?"

„Grins nicht so!" meinte sie lachend.

„Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Erzähl schon wie war's?" rief ich lachend.

Sie ließ sich grinsend auf einen Stuhl fallend.

„Naja, also wir waren zuerst eine Kleinigkeit essen, sind dann in den Englischen Garten gefahren und haben dort einfach ein bisschen geredet und entspannt. Und bevor du fragst, ja, auch geknutscht.

Naja, und dann wurde mir irgendwann etwas kalt und er hat vorgeschlagen noch einen Film gemeinsam anzuschauen. Wir wollten allerdings nicht mehr ins Kino, deswegen sind wir zu ihm und Leon in die Wohnung gefahren. Die Wohnung ist im Übrigen wirklich schön. Und ähm, naja dann haben wir uns mit ein paar Snacks auf die Couch gesetzt und einen Film gestartet. Der Film war dann aber ziemlich langweilig und naja, also irgendwie kam dann eins zum andern..." gestand Tessa beinahe schon verlegen.

„Auf der Couch?" rief ich ein wenig entsetzt.

Ich meine eine Coach kann bequem sein ja, aber auf dieser Coach saß ich vielleicht auch noch irgendwann und da wollte ich nicht das Bild von Tessa und Marius im Kopf haben.

„Ne, beruhig dich." meinte sie lachend „Du kannst dich da beruhigt noch draufsetzten. Wir sind bevor es losging in sein Zimmer umgezogen."

„Naja, dann hat sich deine schöne Unterwäsche ja wenigstens rentiert." meinte ich grinsend.

Tessa musste allerdings auch anfangen zu lachen.

„Und, wie war's?" fragte ich dann doch neugierig nach.

„Ganz ehrlich, es war toll. Ich glaube, ich hatte noch nie so guten Sex. Besonders nicht beim ersten Mal gemeinsam." gab Tessa lächelnd zu.

Oh, da schwebte einer noch auf Wolke sieben.