15. Kapitel

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Das Leben und der Alltag holte mich so langsam wieder ein.

Ich arbeitete oft im Café, um die freien Tage noch zu nutzten bevor die Uni wieder losging, traf mich mit ein paar Unifreunden, kochte mit Tessa gemeinsam Abendessen, besuchte meinen Bruder und traf mich so oft es ging mit Leon.

Er hatte mittlerweile wieder regelmäßig Training, was es etwas schwieriger gestaltete etwas mit ihm zu unternehmen, doch die Zeit, die wir fanden nutzten wir.

Wir gingen oft spazieren und entdeckten so neue Ecken in München, einmal sind wir schwimmen gegangen und ein anderes Mal waren wir mit Tessa und Marius gemeinsam Lasertag spielen. Dafür war man schließlich nie zu alt.

Schlichtweg, wir hatten viel Spaß.

Doch obwohl Leon und ich uns in den letzten Wochen oft gesehen hatten, war es nicht mehr zu mehr, als ein paar leidenschaftlichen Knutschereien gekommen.

Nicht, weil wir nicht mehr wollten, sondern einfach, weil es sich nie ergab.

Der Moment war einfach nie da und ich wollte auch nicht, dass es zwischen Tür und Angel ablief.

Wir wollten beide etwas Besonderes, einfach den passenden Moment und somit geduldeten wir uns.

Einmal wäre es beinahe dazugekommen, doch dann hatten wir im Nebenzimmer mal wieder andere Beschäftigungen mitanhören dürfen, was unsere Lust schlichtweg verpuffen lies. Wir konnten darüber aber nur lachen.

Ich merke allerdings langsam durchaus, wie sich eine immer größer werdende Spannung zwischen uns aufbaute.

Lange hielten wir beide es wohl nicht mehr aus.

Heute stand aber erstmal das Wiedersehen mit unseren Freunden an, die zwei Tage hierbleiben würden. Das würde wohl durchaus etwas eng werden, in Tessas und meiner Zwei-Zimmer-Wohnung, doch für zwei Tage ging das schon mal.

Wir wollten uns heute Abend mit den Jungs treffen.

Serge und Johannes würden auch kommen und wir freuten uns schon alle auf das Wiedersehen.

Der Plan war eigentlich ziemlich unspektakulär.

Schwimmen am See und anschließendes Pizzaessen in der Wohnung der Jungs.

Deren Wohnung war einfach nochmal eine Nummer größer.

Ich freute mich schon tierisch und lief gerade den Weg die Straßen zu unserer Wohnung zurück.

Ich war gerade in meiner Lieblingsbäckerei, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen und hatte beschlossen auf dem Rückweg noch zwei schöne Sträuße Blumen mitzunehmen.

Einen fürs Wohnzimmer und einen für den Esstisch.

Hübsche Blumen machten einfach gute Laune.

In zwei Wochen würde die Uni wieder für mich losgehen, doch davor würde ich noch mit Leon in den Ruhrpott fahren.

Der Geburtstag seiner Nichte stand nächste Woche an und er hatte mich vor zwei Tagen gefragt, ob ich ihn nicht begleiten wollte.

Freudig hatte ich die Einladung natürlich angenommen, doch etwas aufgeregt war ich dann doch schon.

Schließlich würde ich nicht nur seine Nichte und Schwester kennenlernen, sondern auch seine Eltern und anderen beiden Schwestern.

Leon freute sich schon tierisch mich ihnen vorzustellen und konnte über meine Aufregung nur lachen.

Manchmal soll es wohl einfach so sein...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt