After my Journey - Die Halbelbin 2 [Hobbit FF]

Kapitel 08 ~ Ungeplanter Abschied

 Als ich am Morgen in den Armen von Kili erwachte, schien dieser noch zu schlafen und ich blieb liegen, um diesen Augenblick der Ruhe zu genießen. Es war toll endlich wieder neben ihm aufzuwachen und ihn schlafen zu sehen. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief, ganz ohne Sorgenfalten im Gesicht und ohne den Kummer, der ihn bedrückte. Ich hätte den ganzen Tag und noch länger einfach nur daliegen und ihm beim Schlafen zusehen können, doch irgendwann ging die Sonne auf und ihre Strahlen weckten meinen Zwerg aus seinem Schlaf auf. Ich spürte wie er langsam erwachte und schloss die Augen, vielleicht würde er noch ein wenig liegen bleiben, wenn er dachte das ich noch schlafe. Sein Arm unter mir spannte sich an und der Atem begann schneller zu werden, er schien kaum wach und schon gestresst, doch ich lies meine Augen geschlossen und tat noch immer, als würde ich schlafen. Vorsichtig strich er mir mit seiner Hand über meinen Arm und zog mich fester an sich. Sein Atem beruhigte sich wieder und auch der Herzschlag hörte sich gleichmäßig an, ich lächelte an seiner Brust und schmiegte mich näher an ihn. „Guten Morgen.“ , hauchte er ganz leise und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schlug die Augen auf und blickte zu ihm auf. „Guten Morgen.“ flüsterte ich und konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.

„Ich finde, wir bleiben heute den ganzen Tag einfach nur liegen.“ , sagte Kili, während er mir tief in die Augen sah. Am liebsten hätte ich ihm sofort zugestimmt, doch das es nicht ging, war klar.

„Die anderen erwarten uns eh erst Übermorgen. Da ist es doch egal, was wir heute und morgen machen.“ , sagte er schließlich und schlug die Decke über den Kopf.

„Wieso erwarten sie uns erst Übermorgen? Ich dachte, wir gehen heute zum Tor und sprechen mit deinem Bruder?“ , fragte ich ihn und versuchte ihm die Decke vom Gesicht zu ziehen, was mir nicht gelang.

„Nein, Balin hat gesagt erst übermorgen. Fili soll merken, dass ich wirklich fort bin und so weiter. Wir haben also Zeit.“ , nuschelte er verschlafen unter der Decke hervor.

Es machte durchaus Sinn, was Kili gesagt hatte, doch war ich mir sicher, dass Legolas und die anderen ebenso wie ich, dachten, dass wir heute losziehen wollten. Ich musste hinunter zu ihnen und es ihnen mitteilen.

„Na schön, bleib du liegen, ich geh den anderen den Plan mitteilen.“ , sagte ich und sofort schlug er sich die Decke vom Kopf und sah mich an. „Ich werde mitkommen.“

„Kili, ich bin über ein halbes Jahr ohne dich zurecht gekommen und davor mein ganzes Leben, ich schaffe den Weg die Treppe hinunter auch ohne das du mitkommst.“ , lachte ich, doch er lies sich nicht davon abbringen, sich ebenfalls etwas anzuziehen und mit mir nach unten zu gehen.

„Nun gut.“ , sagte Bard, als wir ihm von dem neuen Plan berichteten und sah Kili forschend an. „Dann haben wir ja noch zwei Tage Zeit, um uns zu überlegen, wie wir mit dem Zwergenkönig umgehen sollen. Ich hoffe sehr, dass es die richtige Entscheidung ist.“

„Das hoffen wir alle.“ , gab Bilbo seinen Anteil dazu und war schon wieder fleißig dabei Frühstück zu essen. Der Hobbit schien den Aufenthalt in Thal zu genießen und war sicherlich froh darüber, noch zwei weitere Tage hier verweilen zu können. Nur Legolas machte ein Gesicht, als würde ihn nichts mehr stören, als noch weitere Tage in diesem Haus zu verbringen und gab kein Kommentar dazu ab. Sicherlich lag es an der Anwesenheit von Kili.

Nachdem wir alle zu Frühstück gegessen hatten, standen Kili und ich auf und gingen wieder nach oben, in unser Gastzimmer.

„Was wollen wir machen?“ , fragte ich ihn und er strahlte mich aus seinen dunklen Augen an.

„Nun, mir fallen sehr viele Dinge ein, die ein Zwergenprinz und eine kleine Halbelbin so allein tun könnten.“ , gab er mit einer gewissen tiefe in der Stimme zurück.