After my Journey - Die Halbelbin 2 [Hobbit FF]

Kapitel 13 ~ Hilferufe

Kaum war ich für einen ganz kurzen Moment tatsächlich eingenickt, da kam Bard auch schon zu uns gestoßen. Sofort war ich wach, als der Fürst das Zimmer betrat und setzte mich rasch auf.

„Schon mal etwas von Anklopfen gehört?“ , fragte Kili mürrisch und sah Bard zerknirscht an.

„Für solch Kleinigkeiten haben wir jetzt keinerlei Zeit. Bist du bereit Elennya? Wir müssen uns beeilen, denn Azog ist näher als ich gedacht hatte.“

Ich fragte gar nicht erst woher Bard diese Informationen hatte und sprang mit einem Satz aus dem Bett. „Natürlich bin ich breit. Ich werde tun was ich kann und ich hoffe es gelingt mir Kontakt zu Legolas aufzunehmen.“ Meine Worte ließen den Fürsten auf lächeln. „Sehr schön. Am besten du setzt dich einfach erstmal hin und wir probieren, ob es funktioniert. Ich erkläre dir gleich was du zu tun hast.“ , sagte er mit einem Nicken und deutete auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.

„Wird es wehtun?“ , fragte Kili und sah mich besorgt an, während er aus dem Bett kletterte und sich neben dem Stuhl auf den Fußboden setzte. „Das kann ich nicht sagen. Ich schätze wenn Legolas bemerkt wer sie ist, wird es relativ einfach werden, doch zunächst müssen wir den Kontakt aufbauen.“ , gab Bard zurück und wandte sich nun mir zu. „Du musst Folgendes tun, Elennya: Schließe deine Augen und versuche an nichts zu denken. Wenn du dann in dich hinein hörst, wirst du eine große Kraft vorfinden. Dies ist die Elbenmagie, die jeder der Elben in sich trägt. Einige mehr, andere weniger … Du musst dir diese Kraft zunutze machen und nach ihr greifen. Ergreife sie und sende sie aus. Denke dabei an denjenigen, den du zu erreichen versuchst. In diesem Fall Legolas. Erkennt er dich, wird er nicht dagegen kämpfen und du kannst mit ihm sprechen.“

Als Bard mit seiner Erklärung endete, hatte ich kein Wort von alldem verstanden. Verzweifelt sah ich ihn an. „Bard, ich habe noch nie von dieser Kraft Gebrauch gemacht. Ich weiß nicht einmal ob ich sie besitze, schließlich bin ich nur zur Hälfte eine Elbin.“ , flüsterte ich betrübt und blickte auf meine Knie hinunter.

„Mach dir darüber keine Gedanken. Du schaffst das schon.“ , war die Antwort des Fürsten, doch ermutigen tat sie mich nicht. Die mich ständig begleitende Angst wurde größer und ich war mir plötzlich sicher, es nicht schaffen zu können. Woher sollte ich wissen, wie diese Magie sich anfühlte? Woher sollte ich wissen, wie ich mit Legolas sprechen sollte. Und selbst wenn alles gut gehen würde und ich es schaffen würde, wäre nicht sicher ob er auch kommen würde um uns zu helfen, schließlich hatte ich ihn sehr verletzt.

„Komm schon, versuch es doch erstmal.“ , sagte Kili, der noch immer auf dem Boden vor mir saß und nahm meine Hand. Entschlossen nickte ich und drückte seine Hand ein wenig fester als nötig. Die Angst zu versagen war groß, doch es gar nicht erst auszuprobieren half niemanden.

„In Ordnung. Ich versuch es.“ , sagte ich und schloss meine Augen. Kili's Hand ließ ich dabei nicht los. Es war schwierig den Kopf von all den schrecklichen Gedanken zu säubern und frei zu bekommen, doch nach einiger Zeit gelang es mir. Ich spürte wie mein ganzer Körper zur Ruhe kam und plötzlich war da eine Energie die meine Aufmerksamkeit erregte, eine gewisse Wärme in meinem Innersten. Auf diese Kraft versuchte ich mich zu konzentrieren und es gelang mir tatsächlich nach ihr zu greifen. Wieder und wieder rief ich in Gedanken nach Legolas und sandte meine Gedanken nach ihm aus, doch es erreichte mich keine Antwort. Ich versuchte es nochmals und spürte plötzlich eine gewaltige Kraftwelle, die sich gegen mich wendete. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah schweißgebadet in die Augen von Bard. „Was ist passiert?“ , wollte Bard wissen, während er mich vorsichtig beäugte. „Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich habe diese Kraft gefunden und auch Legolas, aber er hat sich dagegen gewehrt.“ , antwortete ich ihm angespannt. Er hatte mich also nicht erkannt, oder er wollte keinen weiteren Kontakt zu mir zulassen.