After my Journey - Die Halbelbin 2 [Hobbit FF]

Kapitel 16 ~ Licht in der Dunkelheit

 Die Situation war nahezu aussichtslos und ich wusste absolut nicht, wie ich mich verhalten sollte! Hinter mir lag Fili, der kaum noch Leben in sich trug, neben mir stand Kili, den ich um alles Leben dieser Erde beschützen musste, um uns herum unsere Freunde, die alles gaben um zu siegen und die ich ebenfalls zu schützen versuchte. Wütend blickte ich in die kalten, leeren Augen Azogs, der beim Klang des Orkhorns freudig mit den zerrissenen Lippen zuckte.

„Ihr habt keine Chance, Zwergenmädchen. Ich werde die Linie Durin's auslöschen, so wie ich es vor langer Zeit geschworen habe.“ , zischte der bleiche Ork und sah mich direkt an.

„Das werde ich nicht zulassen.“ , erwiderte ich und umklammerte den Schafft meines kleinen Dolches. Kili stand nun neben mir und umfasste ebenfalls angespannt sein Schwert.

„Um uns zu töten brauchst du mehr als leere Worte und ein weiteres Orkheer!“ , sagte Kili, doch ich vernahm deutlich die erloschene Zuversicht in seiner Stimme.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall und mehrere Stimmen schrien unverständliche Worte durcheinander. Erschrocken wandte ich mich um und blickte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen, zum Tor des Erebor's.

Vor dem Tor hatte sich eine riesige Gruppe von gut vierhundert Orks versammelt und ich sah gerade noch rechtzeitig hin, um Dain zu erkennen, der auf Bolg zulief, die Zwerge der Eisenberge wenige Meter hinter ihm. Dain stürzte sich auf den größten Ork, der ganz vorne stand und ich war mir sicher, es war Bolg. Diesen Ork würde ich unter tausenden wiedererkennen. Als die anderen Zwerge und Orks zu kämpfen begannen, verlor ich Dain und Bolg jedoch, im Getümmel der Schlacht, aus den Augen.

„So beginnt es nun also und so auch wird es enden.“ , zischte es neben mir und nur schwer wandte ich meinen Kopf von den Kämpfenden Zwergen ab, um erneut Azog in die Augen zu blicken, der nur noch wenige Meter von uns entfernt war.

„So wird es enden, ja, aber es wird euer Ende, nicht das unsere.“ , sagte ich und versuchte seinem Blick standzuhalten. Dann war es soweit, mit einem schallendem, markerschütterndem Lachen kam Azog schnellen Schrittes auf uns zugerannt. Kili und ich stellten uns vor Fili, der noch immer leblos am Boden lag.

„Noch kannst du weglaufen. Du bist schnell, du würdest es schaffen.“ , flüsterte Kili mir zu, während wir Azog mit wachsender Angst näher kommen sahen.

„Du glaubst doch nicht im Ernst das ich jetzt fortgehen würde.“ , sagte ich und wagte einen kurzen Blick auf ihn.

„Nein, das glaube ich nicht. Aber ich wollte es dir angeboten haben.“ , sagte er und ein kurzes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich liebe dich, Elennya und egal wie das hier gleich ausgehen wird, ich habe dich immer geliebt.“ Seine Augen waren starr auf den nahenden Feind gerichtet doch seine Worte erreichten mich und auch ich musste lächeln.

„Das weiß ich, Kili.“ , sagte ich und musste schlucken. Dies konnten die letzten Worte sein, die wir mit einander sprachen und mir fiel absolut nichts ein, was ich hätte noch sagen können.

„Entzückend. Verabschiedet euch ruhig von einander!“ , sagte Azog und war nun in Reichweite. In seinem Armstumpf steckte ein langer Metallsäbel, dessen Ende aus seinem Ellenbogen ragte und somit seinen gesamten Unterarm und die Hand ersetzte. Aus Angst davor meinen Platz zu verlassen und Fili somit freizugeben, wartete ich auf den ersten Schlag des bleichen Orks. Die Luft um uns herum schien zu vibrieren und einen kurzen Moment schien es, als stünde die Zeit still. Ich hörte Schreie und lautes Klirren von aufeinander prallenden Waffen und Schilden, ich fühlte mich verloren und hilflos ohne meinen Bogen, doch ich musste es schaffen diesen riesigen Ork zu erlegen. Ich musste meine Freunde beschützen und meine Heimat!

Der erste Schlag von Azog war hart und um ein Haar traf er mich mit voller Kraft. Im letzten Moment wich ich seiner Klinge aus und setzte zum Angriff von rechts an, während Kili auf der anderen Seite stand und auf ihn zulief.