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Einige Tage später.

Tendou's Onkel war nicht mehr aufgetaucht oder hatte sich gemeldet. Der Rothaarige war sehr erleichtert darüber. Er hatte in seiner Sitzung am Montag davon berichtet und so langsam wurde ihm selbst klar, wie sehr die Ereignisse in seiner Kindheit und Jugend ihn jetzt noch beeinflussten. 

Ob es nun die Gewalttätigkeit seines Onkels, die Gleichgültikgeit seiner Mutter oder das Mobbing in der Schule war. Das alles hing zusammen und machte ihm immer noch das Leben schwer. 

Er selbst hätte nicht gedacht, dass es ihn so beeinflussen würde. Viele dieser Dinge lag ja schon lange Zeit zurück. Und dennoch litt er immer noch darunter. Aber mit Hilfe der Therapie, seiner Freunde, seiner Großeltern und Wakatoshi an seiner Seite fühlte er sich, als könne er es aus dem tiefen Loch schaffen in dem er sich befand. 

Es war Dienstag Abend, als sein Smartphone vibrierte. 

Der Rothaarige saß gerade in Wakatoshi's Schoß, mit einer großen Schüssel Popkorn in der Hand. Sie sahen sich gerade den Film "Kimi no Na wa", denn Wakatoshi kannte diesen noch nicht und Tendou wollte ihn unbedingt mit ihm ansehen.

Als das Smartphone vibrierte lief der Film gerade mal 20 Minuten. Tendou nahm es in die Hand und sah auf das Display. 

Wakatoshi bemerkte, wie sich der Körper seines Freundes etwas versteifte. "Ist alles in Ordnung, Satori?" Tendou lächelte. Das typische Lächeln, das er aufsetzte wenn er seine Unsicherheit verbergen wollte. "Was? Oh... ja.. ich... Es ist meine Mutter... ich muss... da kurz rangehen, tut mir Leid."

Tendou krabbelte aus Wakatoshi's Schoß, stellte die Schüssel Popkorn auf den Wohnzimmertisch und ging ins Schlafzimmer, bevor er das Gespräch entgegen nahm.

Besorgt sah Ushijima hinterher. Er pausierte den Film und wartete. 

Als Tendou nach 10 Minuten noch nicht aus dem Schlafzimmer herausgekommen war, wurde Wakatoshi unruhig und stand auf. Er wollte nicht bei einem privaten Gespräch stören, aber er machte sich sorgen, also ging er zu der Tür von Tendou's Schlafzimmer und horchte ob Tendou noch telefonierte. Nachdem er eine Weile gewartet hatte und er Tendou's Stimme nicht hörte, vermutete er, dass er das Gespräch bereits beendet hatte und öffnete vorsichtig die Tür.

Es war ziemlich dunkel im Raum, nur das Licht der Straßenbeleuchtung von draußen erhellte es etwas. Tendou saß auf dem Bett und starrte auf den Boden.

Leise ging Wakatoshi auf ihn zu, setzte sich neben ihn und legte einen Arm um die Schultern des Rothaarigen. Geduldig wartete er darauf, dass sein Freund anfing zu reden.

Tendou drehte seinen Kopf etwas und sah Wakatoshi direkt in die Augen. "Sie will morgen zur Familientherapie kommen." sagte er leise. "Das.. ist doch nichts schlechtes, oder?" fragte Wakatoshi unsicher. Er wusste, dass das letzte Aufeinandertreffen der Beiden nicht sehr gut ausgegangen war, aber es war vielleicht gut, wenn sie noch einmal in Ruhe miteinander sprechen konnten. 

Der Rothaarige fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. "Nein... nicht wirklich, aber..." Er ließ sich zurückfallen. "Eigentlich hab ich da keine Lust drauf." 

Wakatoshi ließ sich ebenfalls zurückfallen und lag nun neben Tendou und sah ihm direkt in die Augen. Er hob eine Hand und strich dem Rothaarigen sanft über die Wange. "Aber wahrscheinlich würde es dir helfen. Ich kann mitkommen wenn du möchtest." sagte er leise.

Tendou schloss seine Finger um die Hand seines Freundes, führte sie zu seinem Mund und küsste sie sanft. "Es würde mir sehr helfen, wenn du mitkommen würdest." Murmelte der Rothaarige, mit Wakatoshis Hand vor seinem Mund und hoffte der Größere würde nicht merken, wie rot er im Gesicht war. 

Ich will nur dich (Ushiten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt