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Dieser Teil war etwas schwer für mich zu schreiben. Ich hab versucht, dass gewisse Gefühle beschrieben werden, aber es war schwerer als ich dachte. :/ Gar nicht so leicht so etwas aufzuschreiben. Dafür werden die nächsten Kapitel besser, das verspreche ich :*

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Drei Tage waren vergangen, seit dem Zwischenfall im Krankenhaus und Tendou hatte sein Zimmer kaum verlassen. Michi machte sich Sorgen, denn der sonst so fröhliche Kerl wirkte bedrückt und sprach so gut wie gar nicht.

Das Mädchen klopfte, bevor sie das Zimmer betrat und rümpfte die Nase als sie hineinging. Schnell ging sie zum Fenster. „Du könntest ruhig mal ab und zu lüften." Meinte sie. Tendou lag auf seinem Bett und hatte sich zur Seite gedreht und hatte den Blick auf die Wand gerichtet. „Mhm" War alles was Michi als Antwort bekam. Sie seufzte und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Satori, was ist los? Ist es weil du vielleicht deine Arbeit verlierst? Es wird sicher nicht so weit kommen." Keine Reaktion von dem Rothaarigen.

Michi kannte die Anzeichen einer Depression. Wenn man erst einmal in einem tiefen Loch saß, kam man da so schnell nicht wieder heraus. Und schon gar nicht alleine. Sie selbst ging immer noch zu einem Therapeuten um das Geschehene zu verarbeiten und wusste wie schwer es war. Dazu kam, dass sie solange sie Tendou kannte er nie wirklich über sich selbst redete. Er konnte ununterbrochen über Filme oder sogar über Schokolade reden und wenn es ihr nicht gut ging hörte er sich ihre Probleme an, auch wenn sie sich ständig wiederholte war er immer sehr Geduldig. Doch ihm etwas aus der Nase zu ziehen war wirklich schwer.

Die letzten 2 Jahre, die sie zusammen verbracht hatten, schien es ihm wirklich gut zu gehen. Deshalb konnte Michi nicht verstehen, dass er in der Arbeit so ausgeflippt war und einen Mann geschlagen hatte.

Liebevoll stricht sie dem Rothaarigen über den Rücken. "Du musst mit mir reden Tori... Ich kann dir nicht helfen, wenn du nur hier liegst und nicht mit mir sprichst." Zu Michi's Überraschung reagierte Tendou auf ihre Worte und schwang seinen Oberkörper hoch. Nun saß er mit angezogenen Beinen auf dem Bett und sah ihr direkt in den Augen. "Ich kann's nicht." Michi neigte den Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue nach oben. "Du kannst was nicht?" "Dir sagen was los ist." meinte der Rothaarige. "Ich meine, dass ich den Kerl geschlagen habe... ich habe einfach die Beherrschung verloren. Ich verstehe auch, dass es Konsequenzen hat und ich werde es hinnehmen wie es kommt, aber... ich..." Tendou fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, welche jetzt wirr von seinem Kopf standen. Der Rothaarige schien ein Problem zu haben, seine Gedanken in Worte zu fassen, also wartete Michi geduldig, bis er die richtigen Worte fand.

"...ich... seit ich den Jungen gesehen habe, fühle ich mich... ich kanns dir nicht beschreiben. Es fühlt sich nur so... uäährgs.. an... verstehst du das?" Zu seiner Verwunderung nickte die junge Frau mit dem Kopf. "Ja, das versteh ich." Sie ließ sich zurückfallen und lehnte nun mit dem Rücken gegen Tendou's angezogene Beide und legte den Kopf zurück.

"Weißt du, ich will hier jetzt keine Psychoanalyse erstellen, aber ich kann mir denken was mit dir los ist." Fragend sah sie der Rothaarige an. "Naja, ich kenne dich nun schon ein paar Jahre und wenn ich genau darüber nachdenke, weiß ich so gut wie nichts über dich. Du schiebst alles beiseite was dich bedrückt und vielleicht ist es jetzt zu viel geworden. Nebenbei kannst du auch keine vernünftige Beziehung aufbauen." Sie sah ihn scharf an und er hob abwehrend die Hände nach oben. "Warte, warte! Wir waren uns beide einig, dass wir nicht füreinander geschaffen sind." Michi schüttelte den Kopf. "Das mein ich doch gar nicht. Wie viele Partner hattest du in den letzten 2 Jahren, seit ich bei dir wohne?"

Mit großen Augen starrte Tendou zur Decke und dachte nach. "Das... keine Ahnung. Was hat das alles mit der jetzigen Situation zu tun?" "Weiß ich nicht." antwortete Michi ehrlich. "Aber möglicherweise alles. Wenn dir jemand zu Nahe kommt, wechselst du das Thema oder schiebst ihn von dir weg. Mit mir als Ausnahme hast du zu niemanden von früher mehr so richtig Kontakt. Einmal im Jahr treffen sich deine Freunde vom Volleyball und du hast jedes Mal eine andere Ausrede, warum du nicht hinkommen kannst. Nicht einmal mit deiner Mutter redest du noch." Als Michi Tendou's Mutter erwähnte zuckte er zusammen und murmelte leise: "Wir haben erst telefoniert..."

Ich will nur dich (Ushiten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt