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„Du hast was?!" meinte Michi, als Tendou mit seiner Geschichte fertig war. Ohne eine Antwort abzuwarten redete die junge Frau weiter. „Ich meine, anscheinend hatte der Kerl das verdient, aber das ist gar nicht deine Art. Ich hab bisher nur einmal miterlebt, dass du jemanden geschlagen hast..." Am Ende des Satzes wurde Michi leiser und starrte auf ihre Knie. Es war ihre Schuld gewesen, dass Tendou damals ausgeflippt war und ihrem jetzt Ex-Freund eine auf die Nase geknallt hatte.

2 Jahre zuvor:

Seit gegen Ende des letzten Schuljahres auf der Shiratorizawa Highscool war Michi mit Sato Eiichi zusammen gewesen. Anfangs war es wirklich schön mit ihm und Michi merkte nicht, was für ein Kontrollfreak er war. Irgendwie hatte er es damals geschafft, Michi davon zu überzeugen, nicht zu studieren, sondern mit ihm nach Tokio zu ziehen, was sie auch gemacht hatte. Er suchte sich Arbeit und war den ganzen Tag unterwegs. Sato wollte nicht, dass Michi arbeiten ging, denn sie war seine Königin und Königinnen arbeiten nicht. Das sagte er zumindest anfangs.

In dieser Zeit hatte Michi auch nur wenig Kontakt zu ihrer Familie oder zu Tendou, der bis dahin ihr bester Freund war.

Die Situation mit Sato geriet völlig außer Kontrolle, als er ihr sogar verbot, ohne ihn die Wohnung zu verlassen. Als er dann ihr Handy kontrollierte und eigentlich ganz harmlose Nachrichten an Tendou fand, flippte er völlig aus und Schlug sie. Das passierte dann immer öfter.

Eines Tages fand Michi heraus, dass sie Schwanger war und auch wenn ihre Beziehung alles andere als Perfekt war, freute sie sich auf das Kind und hatte die Hoffnung, ihr Freund würde sich ändern, sobald es auf der Welt war.

Tendou hatte gerade angefangen in dem Kinderkrankenhaus zu arbeiten und nach einer langen Schicht wollte er es sich in seiner kleinen Wohnung gemütlich machen. Er holte sich Schokoladeneis aus dem Gefrierschrank welches er wie immer direkt aus der Verpackung aß und setzte sich gerade auf sein altes und ziemlich ramponiertes Sofa, als sein Smartphone klingelte. Als er den Namen Michi laß freute er sich, hatte er doch nichts mehr von ihr gehört, seit sie kurz mit ihm telefoniert hatte um ihm zu sagen, dass sie ein Kind bekommen würde.

(Kleine Warnung, hier wirds jetzt ziemlich traurig, wer das jetzt nicht mag, bitte den Rest des Kapitels überspringen! Hab euch lieb <3)

Doch als er das Gespräch entgegennahm und auf es auf Lautsprecher stellte, damit er sein Eis weiteressen konnte, gefror ihm das Blut in den Adern, denn anstatt ihn zu begrüßen, heulte und schluchzte das Mädchen fürchterlich in ihr Handy. Schnell nahm der Rothaarige sein Smartphone in die Hand und warf dabei sein Eis auf den Boden. „Michi, was ist los?!" fragte er, doch er bekam keine Antwort. „Wo bist du?" fragte er und zwischen dem Schluchzen und Schniefen konnte er verstehen, dass sie gerade in einem Krankenhaus war, das gar nicht so weit weg war. „Ich bin sofort da!" rief Tendou in sein Smartphone schon war er unterwegs. Er wusste, dass er mit dem Auto länger brauchen würde als wenn er mit der U-Bahn fuhr, denn der Verkehr war um diese Uhrzeit wirklich schrecklich, also rannte er so schnell er konnte zur nächsten U-Bahn Station und nach einer nicht einmal 10 Minütigen Fahrt war er schon da. Er musste nur noch die Treppen nach oben und um die nächste Ecke laufen, dann war er am Krankenhaus.

Es dauerte auch nicht lange, da wusste er wohin er musste und so schnell er konnte stürmte er in das Zimmer, das ihm von einer netten Dame am Empfang beschrieben wurde. Als er das Zimmer betrat und seine Freundin sah, setzte sein Herz für einen Moment aus. Sie lag auf einer Liege, und ihr Gesicht war geschwollen und voller Blutergüsse. Ihre Lippe war aufgeplatzt und getrocknetes Blut klebte an ihrem Kinn. Schnell ging er zu dem Bett, kniete sich daneben und nahm Michi's Hand.

„Hey, Mi-Mi-chan." Sagte er sanft und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht um sich dieses näher anzusehen. Es dauerte eine Weile bis sie reagierte. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah den Rothaarigen an. „...Sa.. tori..." „Ja, ich bins. Ich bin hier." Er drückte ihre Hand etwas stärker. „Süße, was ist nur passiert?" Die junge Frau drehte ihr Gesicht wieder zurück und sah zur Decke. „...Es ist weg..." war alles was sie sagte und Tendou verstand sofort.

Ich will nur dich (Ushiten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt