Kapitel 10 ~ Totenwache

1.4K 44 2
                                    

Als Roseanne aus der Dusche kam und sich für den Tag fertig machte, verzog sie missmutig das Gesicht. Ihre Gedanken rasten und sie hatte das Gefühl, dass etwas furchtbar schief ging. Einer ihrer Kontakte hatte sich am Morgen bei ihr gemeldet und ihr gesagt, dass Katerina tatsächlich so dumm gewesen war, Mikael zu erwecken. Wo dieser aktuell war, wusste ihr Kontakt nicht. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Überhaupt gar nicht gut.

Einer ihrer anderen Spione hatte ihr am Abend davor erzählt, dass dieser gesehen hatte, dass Damon und Alaric den Zugang zu den Höhlen unter Mystic Falls gefunden hatten. Jene Höhlen, in denen sie damals ihre Geschichte in Stein gekratzt hatten. Und wenn sie herausfinden würden, das Niklaus die Urhexe getötet hatte und nicht Mikael ... Wenn Rebekah das erfuhr. Welche Seite würde sie wählen?

Roseanne band ihre langen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und griff anschließend nach ihrem Handy. Es nütze nichts. Sie würde sich mit Niklaus zusammen tun müssen. Nur mit ihm gemeinsam würde sie die Situation ohne viele Verluste meisten können. Dafür musste sie ihren Ärger, dass sie Kol nicht zurück bekam, herunterschlucken und ihm vorerst einen Waffenstillstand anbieten. Nach Mikael konnte sie ihn dafür immer noch zum Teufel schicken. Und das würde sie auch.

Sie stutzte, weil ihr Telefon bereits klingelte. Niklaus. Na das passte ja. Sie nahm den Anruf entgegen.

„Tatsächlich wollte ich dich auch gerade anrufen", begrüßte sie ihn.

„Sie haben scheinbar Mikael erdolcht", erwiderte Niklaus.

„Was?", fragte Roseanne.

„Stefan hat gerade angerufen und gesagt das Elena Mikael erdolcht hätte. Rebekah hat es bestätigt", erklärte der Hybrid. „Jetzt will ich wissen, wie viel du davon weißt und ob du das glaubst."

Für einen Moment sagte Roseanne gar nichts. Sie überlegte, wie sie ihre Zweifel am Besten in Worte fasste.

„Elena hat sich von Rebekah die Geschichte erzählen lassen, wie ihr zu Vampiren wurdet. Und ich weiß aus einer zuverlässigen Quelle, dass sie die Höhlen von damals gefunden haben", sagte Roseanne.

„Das heißt, wenn sie die Symbole gelöst haben, wissen sie das nicht Mikael meine Mutter getötet hatte", verstand er.

Sie nickte. „Und ich weiß nicht, was Rebekah machen würde, wenn sie ihr das erzählt haben."

Jetzt war er für einen Moment still.

„Wie lösen wir das Problem?"

„Ich wollte dir einen Waffenstillstand vorschlagen, bis wir Mikael erledigt haben", sagte Roseanne.

„Dann musst du mich auf eine Party begleiten", erwiderte er. „Wir treffen uns heute Abend bei den Lockwoods. Meine Hybriden werden alles nötige vorbereiten."

„Dann bis heute Abend Nik", stimmte sie zu, bevor sie auflegte. Sie schob das Telefon in die Tasche ihrer Jeans, dann ging sie nach unten ins Atelier.

„Davina", sagte sie. „Ich brauche deine Hilfe."

***

Davina hatte ihr versichert, dass es so funktionieren würde, wie sie es sich vorstellten. Dann machte Roseanne sich für die Party fertig. Das Kleid, dass der Sechzehnjährigen vor ein paar Tagen aufgefallen war, eignete sich perfekt für diesen Zweck. Das rote, ärmellose Neckholderkleid, umspielte ihren Körper auf die Art, die es ihr erlauben würde, sich ausreichend zu bewegen. Sollte es zu einem Kampf kommen, würde es sie nicht behindern. Und da es knapp über den Knien endete, war es auch nicht zu kurz. Ihre schwarze Lederjacke und die schwarzen Schnürstiefeletten mit Plateauabsatz rundeten das Outfit perfekt ab. Für eine Party genau das richtige und Roseanne wusste, wie gut sie darin aussah.

Best Friends and TroublesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt