Der One Night Stand ✓

11. Ein süßes Date

Pünktlich um sechzehn Uhr stand ich wieder vor dem Café und wartete auf Lilly.

Die Brünette hatte mir bereits durch das große Fensterglas zugewunken und angedeutet, dass ich noch kurz warten sollte.
Die Sonne brach heiß auf mich herunter, während ich auf einer Parkbank gegenüber saß. Die Beine entspannt von mir gestreckt, die Sonnenbrille tief auf der Nase. Der Wind verfing sich ab und an leicht in meinem Hemd und ließ es angenehm flattern.
Der Duft von Sonnencreme hing in der Luft, welcher mich genüsslich Lächeln ließ. Der Sommer war offiziell da.

»Hey, hi.«, lächelte Lilly als sie die Straße überquert hatte und mir freudestrahlend entgegenwinkte. Sie hatte die grüne Arbeitsschürze von vorhin abgelegt und offenbarte stattdessen eine schwarze Hotpants mit einer edlen, weißen Bluse. Sie sah wirklich super aus und ihre wilden Korkenzieherlocken setzten dem allen die Krone auf. Im direkten Sonnenlicht erkannte ich sogar die zahlreichen Sommersprossen, die ihrem hübschen Gesicht einen frechen Touch verliehen.

»Hey, Lilly. Wie war die Arbeit?« Ich legte meine Arme um die zierliche Frau, die meine Umarmung sofort fest erwiderte, und mir fröhlich entgegenkicherte.

»Super stressig am Ende. Ich bin jetzt wirklich froh Feierabend zu haben. Tut mir übrigens echt leid, wenn ich nach Kaffee oder so rieche.« Ein feiner Rotschimmer legte sich wieder auf ihre Wangen, während sie ihre Bluse etwas zurecht zupfte und dann eine Strähne hinter ihr Ohr strich.

»Ich mag Kaffeegeruch. Also kannst du damit nur Pluspunkte sammeln.«

Sie lachte leise und ich deutete ihr an mir zu folgen. Auf dem Weg zu einem kleinen Eisladen in der Nähe konnten wir recht schnell ein lockeres Gespräch aufbauen und es beruhigte mich, dass Lilly zwar eine zierliche, hübsche Frau war, aber keinesfalls ein Püppchen.

Sie war nicht so wie Elly.
Und das gefiel mir.

»Ich lade dich ein. Nimm so viele Kugeln, wie du willst.«

Lilly lächelte mich dankbar an, ehe sie sich vor der Auslage aufbaute und die verschiedenen Eissorten inspizierte. »Eigentlich esse ich immer Erdbeere, aber heute ist mir nach Mango... und... uh... Zartbitter? Ja. Bitte einmal Mango und Zartbitter in einer Waffel.«, lächelte die aufgeweckte Frau, woraufhin der schon etwas ältere Eismann sich gleich daran machte schöne Kugeln zu formen.

»Für mich auch in der Waffel einmal Wassermelone und Honigmelone.«, orderte ich nachdem Lilly ihr Eis entgegen genommen hatte und legte dem Herren das Geld gleich passend hin.

»Vielen Dank und noch einen schönen Tag.«, wünschte er uns als wir den kleinen Laden wieder verließen.

»Wasser- und Honigmelone?«, fragte Lilly kaum waren wir wieder in die Sonne hinausgetreten. »Oh ja. Es gibt keine besseren Eissorten.«, schmunzelte ich und hielt ihr unverblümt meine Waffel entgegen. »Probiere und staune.«

Lilly zog kurz ihr Näschen kraus, ehe sie grinsend nach meinem Eis griff. Gebannt beobachtete ich voller Vorfreude darüber, was sie dazu sagen wird, ihre rosa Zunge, wie sie elegant über die Kugeln schleckte, ehe ein leises 'Mmh' über ihre Lippen kam. Ihre Zunge leckte sich genüsslich über die Lippen und schon lächelte sie mir süß entgegen.
»Du hast Recht. Die sind wirklich sehr lecker.«

Ich nickte lächelnd und erst als wir unseren Weg fortsetzten, fiel mir auf, welches laszive Bild mir Lilly gerade geboten hatte und ich hatte es nicht einmal bemerkt. Ich war nur darauf fixiert, was sie zum Geschmack sagen würde.

Ungewollt kam mir das Bild von Hunter vor Augen. Wie sich seine sinnlichen Lippen um den Löffel gelegt und wie seine flinke Zunge die Überreste des Puddings weggeleckt hatten. Ich war so dahingerissen von diesem Anblick, dass ich seine Worte damals beinahe überhört hatte.
Aber das gerade mit Lilly. Das war als würde ich Jaxon mein Eis probieren lassen.