19. Ein eskalierter Streit

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Nancy und Lilly konnten tatsächlich noch einen Platz im Schatten ergattern und während Lilly und Jaxon sich besser kennengelernten, waren Nancy und Hunter wirklich in einen Streit verwickelt, wer mich eincremen durfte.

»Warum willst du ihn unbedingt eincremen?!«, fragte Nancy zum x-ten Mal und stemmte die Hände in ihre Seiten. Der hellblaue Bikini brachte ihre Kurven sehr zur Geltung und ihre durch die Sonnencreme schimmernde Haut wirkte verführerisch.
Also normalerweise.

Jetzt fiel es mir nur positiv auf, aber sprach mich nicht an. Das erste Mal seit langem konnte ich in ihr wieder nur meine Kindheitsfreundin sehen, anstatt einer Sexbombe mit üppigem Vorbau und talentierter Zunge.
Sie kam gegen Hunter einfach nicht an.

Seine Badehose hing locker an seinen Hüften und da er kein Oberteil mehr trug, waren seine Muskeln deutlich zu sehen. Mit jeder Bewegung spannten sie sich an, wodurch seine gebräunte Haut im Sonnenlicht unglaublich verführerisch aussah. Die ausgeprägte V-Linie ließ mir bei ihrem bloßen Anblick das Wasser im Mund zusammenlaufen.

»Weil ich nicht möchte, dass ihr zwei hier in aller Öffentlichkeit ein Erotik-Show abzieht.«, antwortete Hunter plump, nahm Nancy die Sonnencremetube aus der Hand und drückte sich, ihre lautstarken Widerworte ignorierend, eine gute Menge auf die Hand.

Leider war das Eincremen in Anwesenheit von zahlreichen fremden Leuten nicht so atemberaubend wie erwartet, aber Hunters große Hände fühlten sich dennoch unglaublich gut an.
»Wenn wir jetzt alleine wären... mhmm, das wäre so sexy.«, schnurrte Hunter mir leise zu und drückte seine Hand aussagekräftig auf meine Haut.
Ein hingebungsvolles Summen kam über meine Lippen und am liebsten würde ich ihn jetzt einfach küssen.

»Was wird hier gemurmelt?«, fragte Nancy, die mit großen Schritten zu uns stapfte und sich ohne großem Abstand mit auf mein Handtuch setzte.

»Dass deine Brüste in diesem Bikini fantastisch aussehen.«, antwortete Hunter mit einem frechen Grinsen und wischte die restliche Sonnencreme von seinen Händen an seinen Beinen ab.
Nancy dagegen atmete schockiert hörbar ein und stieß die Luft gleich wieder genauso hörbar aus. »Igitt.«, knurrte sie mit angeekeltem Blick.

»Worüber redet ihr?« Lilly setzte sich mit einem breiten Lächeln und einer Dose zu uns. Ein begeisterter Aufruf ging durch die Runde als sie den Deckel abnahm und die mit klein geschnittenem, frischen Obst gefüllte Dose direkt in die Mitte stellte, sodass jeder zugreifen konnte.

»Über Nancys Brüste.«, antwortete ich ehrlich und kassierte dafür einen wütenden Blick von meiner besten Freundin.

»Über Nancy Brüste?«, harkte Jaxon mit einem anzüglichen Grinsen nach und setzte sich mit in die Runde. Natürlich war er der erste, der sich an Lillys Obst bediente. »Da bin ich dabei.«, fügte er zwinkernd hinzu, was Nancy genervt stöhnen ließ.

»Ganz toll gemacht, Hunter.«, brummte sie weniger begeistert. Da sie im nächsten Moment jedoch wieder zu lachen begann, wusste ich, dass es halb so schlimm war.

Die Gespräche waren ausgelassen, das Obst schnell leer und nach zwei Badegängen hatte ich eine Nachricht von Abraham, dass er sich nun auch endlich auf den Weg machen würde.

Ein drittes Mal an diesem Tag wartete ich in den See hinaus und schwamm gedankenverloren ein gutes Stück von meinen Freunden, die am Ufer Tretze spielten, weg und auf eine der Badeinseln in der Mitte des Sees zu.

Ich stemmte mich auf das leere Holz, setzte mich auf die Plattform, streckte mein Gesicht gen Sonne und plätscherte mit meinen Füßen weiter im Wasser.
Gott, ich liebe den Sommer so.

»Na, fester Freund?« Allein beim Geräusch seiner Stimme, stahl sich bereits ein Lächeln auf meine Lippen. Der Inhalt seiner Worte wandelte es in ein zufriedenes Grinsen.
»Na, fester Freund?«, wiederholte ich seine Worte und öffnete meine Augen.

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